Porsche Taycan oder Panamera: Welcher Turbo S ist besser?

Cover Image for Porsche Taycan oder Panamera: Welcher Turbo S ist besser?
Copyright ©

Porsche

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Evo India hat in der aktuellen Ausgabe den vollelektrischen Porsche Taycan Turbo S mit dem V8-Benziner Porsche Panamera Turbo S verglichen – und dabei die Frage gestellt: „Trinken Sie Dinosaurier-Saft oder fahren Sie vollelektrisch?“

Im kurzweiligen, emotionsgeladenen Bericht schreibt der Autor, Sirish Chandran, überschwänglich von der Beschleunigung des Taycan: „Ach du lieber Goooooooott. Die rohe, körperlich schmerzhafte Gewalt eines Karatetritts in den Magen bei einem Start aus dem Stand wirbelt mein Gehirn durcheinander.“ Ähnliches erlebt habe der inzwischen erfahrene Testfahrer bislang nur in einem Bugatti Veyron – aber das sei vor zehn Jahren gewesen, mit deutlich weniger rasend schnellen Erfahrungen im Hinterkopf.

Leere Straßen in sengender Hitze

Wenn es ein Test wäre, bei dem es nur um die Beschleunigung ginge, würde der Taycan den Panamera zerstören – und das, obwohl dieser mit 621 britischen PS (630 PS, 463 kW) extreme Leistungsdaten aufzuwarten habe. Allerdings gefällt dem Autoren dort der Sound deutlich besser. Doch während er mit viel Fahrspaß – er attestiert dem Panamera eine „manische Intensität“ – durch die indische Hitze heizt stellt er fest, dass er wohl nicht befürchten muss, an diesem Tag jemanden mit seinem flotten Fahrstil zu gefährden. „Die Hitze ist zweifellos der Preis, den wir für die explodierenden Überreste von Dinosauriern in Motoren aller Formen und Größen im Laufe der Jahre zahlen“, stellt er fest.

Letztendlich kommt Chandran zu dem Ergebnis, dass beide Fahrzeuge großartige Spaß-Gefährte sind, dem Porsche Taycan aber die Zukunft gehört. Und auch wenn das geliebte Röhren und Gluckern aus dem Panamera fehlt, so sei der Taycan ganz und gar ein Porsche. Unter Berücksichtigung der Subventionen in Indien ist der Taycan dort ein ganzes Stück günstiger als der Panamera – und auch im Unterhalt. „Und seien wir mal ehrlich: In Indien werden Sie keines der beiden Autos für große Touren nutzen – zumindest nicht, bis die Autobahn zwischen Mumbai und Delhi fertiggestellt ist“, stellt er mit Blick auf eventuelle Reichweitensorgen fest.

Ein Zug zum Aufspringen

Aber bis diese erst einmal fertiggestellt sei, würden die Ladestationen wie Pilze aus dem Boden schießen, ist sich der Autor sicher und kommt zum Schluss: „Ob Elektroautos die Lösung für die globale Erwärmung sind, steht noch in den Sternen. Tatsache ist es aber, dass wir inzwischen schon so sehr diesen Weg eingeschlagen haben, dass Autos wie dem Taycan die Zukunft gehören.“ Auf diesen Zug sollte man besser aufspringen, bevor er den Bahnsteig verlässt. Und auch den Panamera soll es ja bald vollelektrisch geben

Quelle: Evo India (Mai 2023, S. 56 bis 67) – „Turbo v Turbo“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Olaf:

Wir hatten zwei Panameras im Laufe der Jahre, jetzt einen Taycan. Wir vermissen keinen der ersteren in irgendeiner Weise. Reichweitenängste kennen wir mit dem Taycan nach mehreren Auslandsreisen in Europa nicht. Die PS-Diskussion geht mit den Elektrofahrzeugen hoffentlich etwas zurück. DIe Elektromobilität hat eine fantastische Zukunft.

Marc:

Das sind sicher keine Fragen, die den durchschnittlichen Inder bewegen. Aber Indien ist als nächster Automobilmarkt erkannt worden und sie werden elektrisch. ESG wird auch dort nicht spurlos vorübergehen. Es wird sich zeigen, wer es am besten versteht, zusammen mit den einheimischen Herstellern Tata und Mahindra, Elektroautos für das Volk zu bauen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.