Porsche Taycan Turbo GT: Serienauto-Rekord auf Formel-1-Strecke

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Porsche hat mit dem Taycan Turbo GT einen neuen Rekord für Serienautos auf der Formel-1-Strecke in Shanghai aufgestellt. Lars Kern, der als Entwicklungsfahrer für Porsche tätig ist, erreichte auf dem Shanghai International Circuit eine Rundenzeit von 2:11,28 Minuten, was in etwa auf dem Niveau von Porsche Carrera Cup und Formel BMW Rennwagen liegt. Formel-1-Boliden benötigen für den Rundkurs gut 1:40 Minuten.

Dieser Wert markiert den ersten offiziell anerkannten Rekord für ein Serienauto auf dieser Strecke, wie Porsche mitteilt. Trotz herausfordernder Wetterbedingungen zeigte das Auto seine volle Leistungsfähigkeit und untermauerte seinen Status als eines der leistungsstärksten E-Autos.

Kevin Giek, der Baureihenleiter des Taycan, erklärte, dass der Rekord Teil einer weltweiten Strategie sei. Porsche strebe danach, auf unterschiedlichen Rennstrecken Bestzeiten zu erzielen. Der Taycan Turbo GT konnte bereits in Deutschland und den USA beeindrucken, der Erfolg in China setzte dieser Serie die Krone auf. Es wurde deutlich, dass das Modell auf verschiedensten Kursen durch seine Ausgewogenheit und hohe Leistung überzeugt.

Die Strecke selbst stellte das Auto und den Fahrer vor besondere Herausforderungen. Vor allem die sogenannte Schneckenkurve erforderte präzises Handling. Diese Kurve wird im Verlauf immer enger, was sie zu einem kritischen Punkt macht, an dem das Herausbeschleunigen entscheidend ist. Lars Kern betonte, dass gerade diese Passagen einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtperformance haben. Er erreichte an der schnellsten Stelle der Strecke eine Geschwindigkeit von 300 km/h, was das Potenzial des Taycan Turbo GT unterstreicht.

Porsche Taycan Turbo GT: Attack Mode macht den Unterschied

Eine zusätzliche Unterstützung für den Fahrer bietet der sogenannte Attack Mode. Diese Funktion ermöglicht für zehn Sekunden eine Leistungssteigerung von bis zu 120 kW. Allerdings sind bestimmte Bedingungen erforderlich, damit der Boost funktioniert. Dazu zählen eine Mindestgeschwindigkeit von fünf km/h, eine Batterietemperatur von über 10 Grad Celsius und ein Ladezustand von mehr als 30 Prozent. Diese Funktion spielt vor allem auf Strecken wie dem Shanghai International Circuit ihre Vorteile aus.

Aus Sicherheitsgründen wurde das Rekordauto mit einem Überrollkäfig und speziellen Rennschalensitzen ausgestattet. Diese Maßnahmen führten zu einem höheren Gesamtgewicht, das jedoch durch den Wegfall bestimmter Innenausstattungsteile teilweise kompensiert werden konnte. Die für den Rekord verwendeten Pirelli Trofeo RS-Reifen boten zusätzlichen Grip, was sich auf die Rundenzeit positiv auswirkte. Die Modelle Taycan Turbo GT und Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket wurden Anfang 2024 eingeführt und erweitern die Palette von Porsches vollelektrischen Autos. Beide Varianten bieten kurzfristige Spitzenleistungen von mehr als 1100 PS und sind für maximale Performance optimiert. Ein entscheidender technischer Fortschritt ist der Einsatz eines verbesserten Pulswechselrichters mit Siliziumkarbid an der Hinterachse, der sowohl Effizienz als auch Leistung erhöht.

Porsche hat das Gewicht des Taycan Turbo GT durch den Einsatz von Carbon-Teilen und anderen Leichtbau-Maßnahmen um bis zu 75 Kilogramm im Vergleich zum Taycan Turbo S reduziert. Das Weissach-Paket geht noch einen Schritt weiter, indem es auf die Rücksitzbank verzichtet, um das Leistungsgewicht weiter zu optimieren. Beide Modelle sind mit dem Porsche Active Ride-Fahrwerk ausgestattet, das für dynamische Fahrten ausgelegt ist und eine gleichmäßige Verteilung der Radlasten ermöglicht. Dies führt zu einer optimalen Verbindung zur Straße und verbessert die Fahreigenschaften des Autos in verschiedenen Situationen.

Quelle: Porsche – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Kirk:

Ich glaube, da hat sich der Wolfbrecht einen kleinen Scherz erlaubt…..

Talis:

Hm, da kennt wohl jemand nicht den generell eklatanten Unterschied zwischen straßentauglichen, sportlichen Fahrzeugen und Formel-1-Rennwagen.
Zur Veranschaulichung: https://www.youtube.com/watch?v=uGxjTfAghcU

Didi:

Ich finde es immer wieder lächerlich wenn Autos wie der Porsche Taycan Turbo GT oder das Tesla Model S Plaid als Serienauto bezeichnet werden.

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:
„Porsche [..] erreichte […] eine Rundenzeit von 2:11,28 Minuten […]. Formel-1-Boliden benötigen […] gut 1:40 Minuten.“

Tja, da müsste der Porsche-Wert wohl erst NOCH besser werden, ehe ich an dessen Kauf auch interessiert wäre … [NOT!].

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