Polestar: 15 Prozent Stellenabbau wegen schwacher Nachfrage

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Polestar

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die schwedisch-chinesische Automarke Polestar wird weltweit etwa 450 Arbeitsplätze streichen müssen. Dies entspricht 15 Prozent ihrer Belegschaft. Als Grund nennt das Unternehmen die „herausfordernden Marktbedingungen“, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

In den letzten zwölf Monaten haben viele Autohersteller vor den langsamer als erwartet wachsenden Elektroauto-Märkten gewarnt. Die Gründe sind vielfältig: schwache Nachfrage trotz teils deutlicher Preissenkungen, geringere Subventionen und anhaltende Probleme in der Lieferkette.

Im November hatte Polestar seine Lieferprognosen bereits nach unten korrigiert und einen überarbeiteten Geschäftsplan vorgelegt mit dem Ziel, bis 2025 einen ausgeglichenen Cashflow zu erreichen und die Abhängigkeit von externen Finanzierungen durch die Hauptaktionäre Volvo Cars und Geely zu verringern. „Im Rahmen dieses Geschäftsplans müssen wir die Größe unseres Unternehmens und unserer Operationen anpassen. Das bedeutet leider auch eine Verringerung unserer Mitarbeiterzahl sowie eine Kürzung externer Ausgaben“, erklärte ein Sprecher von Polestar.

Das Unternehmen kündigte zudem an, seine Kosten senken zu wollen, um die Margen zu verbessern. Wie andere reine Elektroautohersteller auch, hat Polestar Schwierigkeiten, rentabel zu werden. Anfang Januar teilte das Unternehmen mit, dass es sein bereits im Lauf des Jahres nach unten korrigiertes Lieferziel für 2023 aufgrund hoher Inflation, geringer Nachfrage und eines von Tesla ausgelösten Preiskampfes verfehlt habe.

Noch habe Polestar aber nicht aufgegeben, deutschen Premiumherstellern wie BMW oder Mercedes Konkurrenz zu machen und ihnen Marktanteile abzuluchsen. Zuletzt erläuterte Polestar CEO Thomas Ingenlath noch, dass sich nun die Spreu vom Weizen trennen werde. Über Erfolg und Niederlage werde die finanzielle Lage der Unternehmen entscheiden, um diese schwierigen Zeiten zu überstehen, glaubt der CEO. Man darf gespannt sein, ob Polestar die Einschnitte beim Personal verkraften und die Kostensituation entlasten kann.

Quelle: Reuters – Electric car maker Polestar to cut around 450 jobs globally

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Matthias Geiger:

Jetzt kommt nach und nach die Stunde der Wahrheit. Wer hat seine Lieferketten im Griff. Wer hat eigenen Rohstoff Zugriff, d.h. günstige Leistungsfähige Batterien. Wer hat die Software im Griff. Wer kann günstigen Ladestrom anbieten bzw. eigene Ladeparks. Wie ist die Fertigungstiefe ? Wer alles günstig zukaufen muss und eine geringe Fertigungstiefe hat, wird beim Preis- Leistungsverhältnis nicht mithalten können. Das ist das klassische Modell in Deutschland.
Die E-Autopreise werden 2024/2025 weiter um 20-30 % sinken müssen und die Reichweiten weiter steigen müssen. Also günstiger werden über kleinere Akkus, da ja angeblich die Ladesäulendichte zunimmt wird nicht funktionieren. Der Autofahrer möchte realistische Reichweiten von mindestens 450 km d.h. nach WLTP 550 – 650 km. Nur dann werden die Kunden Ihr „Hauptfahrzeug“ wechseln und ein E-Auto anschaffen. Ich rede nicht von Zweit- und Drittwagen oder überteuerten Firmenwagen. Die haben ja bereits umgestellt, nicht jedoch die breite Masse, mit der günstigen Familienkutsche (Kombi).

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