Polestar: E-Auto-Batterien ein „entscheidender Teil der Energielösung für die Zukunft“

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Polestar

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Auch die E-Auto-Marke Polestar arbeitet am bidirektionalen Laden: Dazu verriet Polestar-CEO Thomas Ingenlath dem Magazin TechCrunch auf der Monterey Car Week einige Details. Für Ingenlath sind die Fahrzeuge mehr als nur eine Möglichkeit, sich in der Stadt fortzubewegen. „Menschen sind viel zu sehr darauf fixiert, ihr Auto zu benutzen“, sagte der Polestar-Chef. Autobesitzer „müssen viel flexibler werden“, so Ingenlath.

Das gelte zum einen für die Verwendung anderer Verkehrsmittel als dem eigenen Pkw, um sich in der Stadt fortzubewegen. Zum anderen auch für die Zeit, in der das Fahrzeug geparkt ist. Ingenlath sieht – wie viele andere Hersteller und Unternehmen ebenfalls – einen Wert in einem geparkten Elektroauto: „Die Batterie, die wir dort zur Verfügung haben, wird ein entscheidender Teil der Energielösung für die Zukunft sein, weil wir sie als Puffer benötigen“, sagte er. Und wies in dem Zusammenhang auf das Polestar O2-Konzept hin, das im Jahr 2026 als Roadster Polestar 6 auf die Straße kommen soll.

Das Unternehmen hat bereits angekündigt, dass Vehicle-to-Grid (wie das bidirektionale Laden auch genannt wird) in seine Fahrzeuge kommen soll. Ingenlath sagte TechCrunch, dass es für die nächste Generation von E-Fahrzeugen von Polestar verfügbar sein werde. Ein Polestar würde dann Energie zurück ins Netz speisen, etwa bei Lastspitzen am Morgen und am Abend, um die Stabilität des Systems während der Spitzennutzung aufrechtzuerhalten. Dies natürlich zum finanziellen Vorteil der E-Auto-Besitzer:innen: In Pilotprojekten wurden mit bidirektionalem Laden je nach Auslegung des Systems Erlöse pro E-Auto von jährlich gut 700 bis weit über 1000 Euro verdient. Mancher E-Fahrer dürfte damit seine Ausgaben für Fahrstrom locker decken können.

V2G sei besonders relevant, wenn das eigene Haus über eine PV-Anlage verfügt und mehr Strom erzeugt, als das Haus verbraucht, so Ingenlath. Das Auto könnte zudem als Ersatzbatterie bei Stromausfällen dienen. Der Polestar-CEO allerdings sieht bidirektionales Laden vor allem als Gemeinschaftslösung: „Wir müssen in das Netz einspeisen und können uns nicht alle isolieren“, sagte er. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten“.

Quelle: Techcrunch – Polestar CEO sees value in EVs, even when they’re parked

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Ben:

Ja wie gesagt, absolut dafür der Knackpunkt sind wohl die Netzbetreiber da diese „wandernde“ unplanbare Kapazitäten nicht wirklich leiden können.
Ich hoffe aber es wird doch noch funktionieren.

Alexey:

Solange er aber immer wenn er dann steht auch an eine V2G fähige Wallbox/Ladesäule angeschlossen ist, sollte er ja immer noch sinnvoll eingesetzt werden können als Stromspeicher/Puffer/Ausgleich für’s Netz. Ich finde den Ansatz gut denn ein derart gestütztes Netz ist ein gesundes und starkes Netz, das weniger herkömmliche, fossile Kraftwerke braucht zum Ausgleich.

Ben:

V2G ist grundsätzlich ne sehr gute Idee aber sicherlich ne organisatorische Herausforderung, ich mein, mein 77kW Akku steht in 3 Schichten zu unterschiedlichen Zeiten 60km auseinander, dazu kommt noch Urlaub, Krankheit oder andere unvorhersehbare Bewegungendes Akkus.
Wird spannend.

Läubli:

Die kommen schon noch, ja. Es braucht ein Update, dann passt es. Aber für mich im Kanton Aargau ändert leider damit noch nichts. Es ist hierzulande noch nicht erlaubt… wird aber wohl bald kommen, die Stromknappheit, wie man sagt, wird den Weg dazu sicherlich schaffen.

Stefan:

Absolut, wenn das dann die Politik recht erkennen kann, steht dem nichts mehr im Wege. Bei uns in der Schweiz ist V2G noch nicht wirklich erlaubt – wir haben eben viele Gesetze. :-/

David:

Tesla hat’s noch nicht verstanden, das kommt aber. Denn Ford wirbt im Heimatmarkt sehr erfolgreich damit, aus dem F-150 das eigene Haus gegen Stromausfall abzusichern.

David:

Ja, das ist so. Das Stromnetz mit langen und teuren Trassen quer durch die Republik auszubauen ist nicht realistisch, aber mit Mikrogrids aus Millionen Speichern wäre das auch nicht mehr nötig. Speicher und Stabilisatoren des Netzes sind u.a. auch die Autos mit v2g, v2h und netzdienlichem Laden. Denn letztlich stehen Autos statistisch 95% der Zeit.

Läubli:

V2G finde ich sehr gut, das wird wohl bald in allen E-Autos zur Verfügung stehen, denn die meisten können das, wenn sie wollten, über Softwareupdates schon heute anbieten. Sind wir mal gespannt, ob das die Politik bei uns in der Schweiz fördern will.

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