Polestar 7 wird ab 2028 in Slowakei gebaut

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Polestar

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Polestar plant, ab 2028 ein neues Elektroauto in Europa zu bauen. Konkret soll das Modell Polestar 7 im Werk Košice in der Slowakei vom Band laufen, das man im Titelfoto zumindest angeteasert sieht. Dafür hat das Unternehmen mit Volvo Cars eine Absichtserklärung unterzeichnet. Beide Marken gehören zur Geely-Gruppe. Mit der neuen Produktionsstätte will Polestar seine Fertigungskapazitäten erweitern und unabhängiger von China werden.

Das geplante Auto ist ein Kompakt-SUV der gehobenen Klasse. Es basiert auf einer Plattform von Volvo und wird Technologien nutzen, die im Konzern bereits vorhanden sind. Dazu zählt eine sogenannte „Cell-to-Body“-Bauweise, bei der die Batterie direkt in die Struktur des Autos integriert wird. Auch neue Elektromotoren, die intern bei Polestar entwickelt wurden, sollen zum Einsatz kommen. Das Unternehmen betont, dass diese Kombination ein ausgewogenes Fahrerlebnis ermöglichen soll – sportlich, aber komfortabel.

Der Standort Košice ist für Polestar strategisch interessant. Das Werk entsteht seit 2023 und soll nach seiner Fertigstellung moderne Produktionsanlagen bieten. Die Slowakei gilt als attraktiver Standort in der europäischen Autoindustrie, unter anderem wegen der Nähe zu bestehenden Zulieferern und gut ausgebauter Verkehrswege in Richtung Zentraleuropa. Für Polestar ist das Werk der erste Standort in Europa, an dem eigene Modelle gefertigt werden.

Polestar-CEO Michael Lohscheller sieht in der Zusammenarbeit mit Volvo einen wichtigen Schritt, um die Entwicklungskosten zu senken und gleichzeitig auf moderne Technik zurückgreifen zu können. Er spricht von einem „Zugang zu den besten und neuesten Technologien“. Die Basisarchitektur wird gemeinsam genutzt, dennoch sollen die Autos ein eigenständiges Design und angepasste Fahreigenschaften erhalten. Damit will Polestar das sportliche Markenprofil weiter schärfen.

Volvo überzeugt von Synergie-Nutzung innerhalb der Geely-Gruppe

Auch bei Volvo zeigt man sich zufrieden mit der Kooperation. Unternehmenschef Håkan Samuelsson betont, dass Synergien innerhalb der Geely-Gruppe genutzt werden sollen. Man könne dadurch effizienter produzieren und die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen besser abdecken.

Die Entscheidung für den Polestar 7 folgt einer bereits angekündigten Strategie. Polestar will bis Ende des Jahrzehnts mehrere neue Modelle einführen und sich stärker international positionieren. Der Heimatmarkt in Europa spielt dabei eine zentrale Rolle. Auch in Asien und Nordamerika will die Marke weiter wachsen, doch der Schritt nach Košice zeigt eine klare Hinwendung zu europäischen Produktionsstandorten.

In der Branche wird dieser Schritt auch als Versuch gewertet, geopolitische Risiken zu minimieren. Die Lieferketten für Elektroautos sind bislang stark von Asien abhängig. Mit einer Produktion in der Slowakei gewinnt Polestar mehr Kontrolle über Transportwege und kann flexibler auf Marktveränderungen reagieren. Zugleich rückt man geografisch näher an den Kundenkreis in Deutschland, Frankreich und Italien heran.

Wie das neue Modell aussehen wird, ist bisher nicht bekannt. Auch technische Details zur Reichweite oder Ladegeschwindigkeit sind noch nicht veröffentlicht worden. Klar ist nur, dass die Marke weiterhin auf Eigenständigkeit im Auftritt und eine klare Abgrenzung von Volvo setzen will. Zwar wird die Plattform geteilt, doch das Erscheinungsbild und das Fahrgefühl sollen Polestar-typisch bleiben.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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RamPa:

Ich liebe ja meinen PS2. Allerdings ist die Klima und der PilotAssist ehrlich gesagt Murks. Da müssen sie echt nachlegen.

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