Polestar 0: Vollkommen klimaneutrales E-Auto erhält Unterstützung

Cover Image for Polestar 0: Vollkommen klimaneutrales E-Auto erhält Unterstützung
Copyright ©

Polestar

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Polestar zielt mit Project 0 darauf ab , den gesamten CO2-Fußabdruck zu eliminieren, der derzeit bei der Herstellung eines komplexen Produkts wie einem Auto anfällt. Eine Herausforderung für sich. Insbesondere da der Automobilhersteller auf Unterstützung auf  verschiedenen Ebenen angewiesen ist. Anfang 2023 konnte man acht weitere Partner für das Projekt gewinnen, um 2030 ein vollkommen klimaneutrales E-Auto an den Start zu bringen.

Zu den neuen Partnern des Projekts gehören Vitesco Technologies, Schlötter, Autoneum, Stora Enso, TMG Automotive, Gränges, Borgstena und Stena Aluminium. Die Unternehmen stammen unter anderem aus Deutschland, der Schweiz, Portugal, Finnland und Schweden und decken die Bereiche elektrische Wechselrichter, Galvanik, Innen- und Außenmaterialien, erneuerbare Lösungen für Verpackungen, Biomaterialien und Holzbau, Beschichtung und Textilien, flachgewalztes Aluminium und Strick- und Webmaterialien sowie recyceltes Aluminium ab.

Außerdem mit am Start sind Vitesco, ein Anbieter von Antriebs- und Kraftübertragungstechnologien für die Automobilindustrie sowie Schlötter, ein Spezialist für Galvanotechnik. Schlötter besitzt mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Elektrolyten zur galvanotechnischen Beschichtung und dazu passender Anlagentechnik. Beide Unternehmen kommen übrigens aus Deutschland.

„Meine Überzeugung vom Erfolg des Polestar 0 Projekts wird jedes Mal aufs Neue bestätigt, wenn wir mit neuen Partnern zusammenkommen. Es ist klar, dass es weltweit ein immenses Potenzial gibt, das es zu erschließen gilt. Das scheinbar Unmögliche zu erreichen ist niemals eine One-Man-Show. Nur durch gemeinsames Handeln können wir die Durchbrüche erzielen, die wirklich etwas bewirken, und die transformativen Lösungen finden, die über die Automobilindustrie hinausgehen.“ – Hans Pehrson, Leiter des Polestar 0 Projekts

Beim Polestar 0 Project handle es sich um „ein komplett neues Fahrzeug, dessen Präsentation noch fast zehn Jahre vor uns liegt“, so Pehrson. Um ein wirklich klimaneutrales Fahrzeug zu entwickeln, setze das Unternehmen bereits ganz am Anfang der Wertschöpfungskette an, wie wir in einem der vorherigen Artikel ausführen konnten. Die größte Herausforderung sei „ganz klar das Gesamtpaket, wirklich ALLES zu überdenken und wo möglich zu ändern“, so Pehrson. 2021 war somit klar, dass die Automobilindustrie einen kompletten Neustart benötigt, um das Ziel zu erreichen.

Während die Umstellung auf Elektroautos die Auspuffemissionen eliminiert, sieht Polestar die Notwendigkeit, auch Emissionen, die aus der Produktion stammen, mit hoher Dringlichkeit anzugehen. Das ehrgeizige Ziel des Polestar 0 Projekts ist es, alle CO2-Quellen in der gesamten Lieferkette zu eliminieren. Um das Ziel, bis 2030 ein klimaneutrales Fahrzeug auf den Markt zu bringen, zu erreichen, müssen die noch fehlenden Bestandteile mit größter Dringlichkeit entwickelt und bereitgestellt werden.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ma():

„Was aber eben nicht funktioniert und für uns klar ersichtlich, fair abläuft, ist die Art und Weise der Finanzierung“ Diesen Satz verstehe ich in doppelter Hinsicht nicht?

Zudem: Warum soll eigentlich glauben gemacht werden, die Sion-Unterstützer seien alle so doof und sich nichtdes Risikos bewusst? Ich jedenfalls habe bisher noch keinen einzigen getroffen, der sich des Risikos nicht bewusst wäre.

Gestern hat ein Politiker in einer Diskussionsrunde gesagt, dass sich in Deutschland zunehmend die Einstellung verfestigt, alles und jedes müsse gefälligst vom Staat getragen und abgefedert werden.
Dass das ein Irrglaube ist, dürften doch die ehemalige DDR, Russland und China hinlänglich bewiesen haben: Obwohl der Staat dort bis hin zum Toilettengang alles bestimmt wollte (hat), ist es einer breiten Bevölkerungsschicht sehr schlecht bis schlecht ergangen und nur einer sehr kleinen Elite gut, siehe Oligarchen.
Und Kuba mit seiner stehen geblieben Zeit hat zwar einen ganz eigenen Charme (zumindest im Urlaub), nur wirklich leben wollen die allerwenigsten so.

Über 50% aller Studenten wollen Beamte bzw. Angestellte im öffentlichen Dienst werden, vielleicht können Sie mir ja sagen, wer das finanzieren soll, bisher jedenfalls habe ich dazu noch nichts Belastbares gehört oder gelesen.

„Dinge, die die von ihnen genannten chinesischen Firmen zumindest teilweise schon geschafft haben.“ – dann sollten Sie aber auch dazu sagen, warum das so ist: Zum einen sind die Chinesen nicht so doof, ihre Produkte und Ideen Kleinzureden.

Zum anderen subventioniert der chinesische Saat exorbitant (und das trotz sehr niedriger Arbeitslöhne).
Und außerdem, siehe z.B. 1,4 Milliarden BMW, autonomes Fahren, muss in die chinesische Cloud hochgeladen werden, darf nicht nach Deutschland transferiert werden! Jeder Chinese kann in Deutschland problemlos eine Firma gründen und führen – das versuchen Sie mal in China: Da zeigt Ihnen der Bartel aber ganz schnell, wo er den Most holt.

„Lightyear selbst hat sich auch „nur“ vom Lightyear 0 getrennt, konzentriert sich auf das, was man kann. Das Fahrzeug für die Masse, den Lightyear 2.“
Da kann ich nur das wiedergeben, was der holländische Ehemann meiner Freundin sagt: Sie sind insolvent, haben es aber geschickt verpackt in ein „Wir konzentrieren uns auf den Lightyear 2“ und bisher hat der holländische Staat offenbar auch noch keine Zusagen gemacht.

Sebastian Henßler:

Sono Motors findet entsprechende Beachtung bei uns auf der Plattform. Fairerweise muss man sagen, dass diese mit dem SION vieles richtig machen und auch denken. Was aber eben nicht funktioniert und für uns klar ersichtlich, fair abläuft, ist die Art und Weise der Finanzierung. Die Versprechen, welche man in den Raum stellt und den Aufbau auf einem Produkt, welches noch nicht serienreif ist. Dinge, die die von ihnen genannten chinesischen Firmen zumindest teilweise schon geschafft haben.

Lightyear selbst hat sich auch „nur“ vom Lightyear 0 getrennt, konzentriert sich auf das, was man kann. Das Fahrzeug für die Masse, den Lightyear 2. Wird auch die Entwicklung bei Sono Motors sein, dass man den Fokus auf die eigene Solar-Technologie setzen wird/ muss.

Ma():

Sehr geehrter Herr Henßler, es erstaunt mich immer wieder, dass so gerne voll des Lobes von ausländischen Projekten berichtet wird, während man an den eigenen oftmals kaum ein gutes Haar lässt.

Sie können es zwar vermutlich nicht mehr hören, aber Sono Motors macht von Anfang an genau das, was Polestar jetzt propagiert: Von Anbeginn wurde (und wird) jeder einzelnen Schritt immer wieder daraufhin überprüft, Umweltbelastung und Co2-Abdruck so gering wie möglich zu halten, kann man übrigens alles auf den Sono Motorseiten sehr ausführlich nachlesen.

Es war ja einer der Hauptgründe von SonoMotor, zum Beispiel schon existierende Komponente zu verwenden (anstelle das Rad immer wieder neu zu erfinden), um so die Klimaneutralität zu etablieren.

Und wenn ich in meinen Beiträgen jeweils einen weiten Bogen schlage, dann doch deshalb, weil Elektromobilität eben nicht einfach ein in sich abgegrenztes und nur auf sich selbst beschränktes Thema ist: Wir haben an „Wandel durch Handel“ geglaubt und dabei viel Grundlegendes übersehen.
Der Ex-Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hat es so deutlich formuliert, wie es bisher noch keiner vor ihm: Alle, mit denen er zutun hatte (und dies dürften praktisch alle führenden Firmenvorstände und Politiker gewesen sein), haben um die Energieabhängigkeit von Deutschland gewusst! – Sind aber davon ausgegangen, das Wandel durch Handel trägt, weil Russland genauso viel zu verlieren gehabt hätte, wie Deutschland.

In meinen Augen haben wir dieses Denken genauso z.B. China gegenüber und wollen einfach nicht wahrhaben, dass man dort schon längst begonnen hat, sich abzuschotten. Soll heißen: Wir transferieren zwar „Wissen“ und „Know-how“ nach China, umgekehrt gilt das aber nicht: Chinesische Gesetze lassen es ja noch nicht einmal zu, dass deutsche (!) Firmen, die Entwicklungsabteilungen in China aufgebaut haben, das dort gewonnene Wissen nach Deutschland transferieren!

Ich hatte es ja schon geschrieben: Der holländische Mann meiner Freundin wundert (und amüsiert) sich immer wieder, warum wir in Deutschland unsere eigen Sachen so oft kritisieren und herabwürdigen, dass würde in der ganzen EU kein anderes Land tun.

Als Holländer illustriert er gerne unser „eigenartigen Verhältnis zu uns selbst“ mit dem holländischen Käse: Jeder Holländer wüsste, dass Frankreich sehr ausgefallen und hervorragenden Käse produzieren würde – aber kein Holländer käme aus die Idee, den eigenen Käse herabzusetzen. „Ihr hingegen würdet den franz. Käse über den Klee loben und Euren eigen bis aufs Messer kritisieren“.

Und als sich der Absturz des Lightyear zeigte, hat er mir lachend den Artikel einer deutschen Zeitung (Manager Magazin) geschickt: Laut Artikelüberschrift sollte es eigentlich um die Einstellung des Lightyear gehen, aber über die Hälfte des Artikels bestand aus Seitenhieben gegen den Sion. Und obwohl die Holländer zu diesem Zeitpunkt schon längst wussten, dass der Lightyear insolvent war, wurde der Artikel mit einem positiven Ausblick wegen eines neuen Manager bei Lightyear beendet, während auf Sono Motor herumgehackt wurde.

Es geht nicht darum, deutsche Produkte in den Himmel zu heben, sondern darum dass hier 83,2 Menschen leben, die alle auf eine Zukunft hoffen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.