Opel Ampera-e – Zahlen, Daten, Fakten direkt von der Static Premiere in Frankfurt

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 10 min

Normalerweise sind Montage bei mir nicht sonderlich beliebt, was daran liegt, dass die neue Arbeitswoche beginnt und man nicht so recht weiß was einen in der kommenden Woche erwartet. Auf diesen Montag habe ich mich allerdings ein wenig gefreut, denn an diesem stand der erste Event-Besuch für Elektroauto-News.net auf dem Programm. Von diesem möchte ich dir nun berichten.

Opel AG lädt zur Vorstellung des Opel Ampera-e nach Frankfurt ein

Geplant war ein Besuch in Frankfurt, um den neuen Opel Ampera-e, welcher bei der Pariser Automobilmesse das Licht der Welt erblickte live kennenzulernen, ein wenig Hintergrundwissen über diesen vermittelt zu bekommen sowie auch einige visuelle Eindrücke vom neuen Stromer aus dem Hause Opel zu erhaschen.

Anzumerken ist vorab, dass es sich bei dem dort gezeigten Ampera-e um eine reine Statische Präsentation gehandelt hat – sprich, nicht fahrfähig und nur zur Vermittlung der Entwicklungsansätze gedacht.

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Die Anreise Mal außer Acht gelassen, welche ich nach gut einer Stunde dreißig mit der Bahn hinter mich gebracht hatte, ging es los mit einem gemeinsamen Lunch. Hier traf die erste Gruppe von Journalisten und Bloggern, welche der Vormittagsvorstellung beiwohnten auf die zweite Nachmittagsgruppe, welcher ich angehörte.

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Dr. Ralf Hannappel, Rainer Bachen und Carsten Aengenheyster geben Einblicke auf den Opel Ampera-e Preis

Bei der Static Presentation des Opel Ampera-e in Frankfurt war nicht nur das aktuelle 2017er Modell des Ampera-e zu sehen, Opel wartete auch mit entsprechenden Experten aus dem eigenen Haus auf, um Fragen zu beantworten und weitere Details zum Ampera-e in der 2017er Version zu teilen.

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von links nach rechts: Carsten Aengenheyster, Rainer Bachen, Dr. Ralf Hannappel und Thomas Ranft

So waren auf dem Podium, neben Moderator Thomas Ranft, Dr. Ralf Hannappel – Direktor Elektrifizierung, Rainer Bachen – Leitender Entwicklungsingenieur Ampera-e sowie Carsten Aengenheyster – Chefdesigner des Ampera-e zu sehen und zu hören.

In der zuvor aufgeführten Reihenfolge wurden bereits bekannte, als auch teilweise neue Informationen mit den anwesenden Journalisten/Bloggern geteilt. Diese habe ich nachfolgend zusammengefasst und um O-Töne der einzelnen Personen ergänzt.

Dr. Ralf Hannappel – Direktor Elektrifizierung äußert sich zum Opel Ampera-e

Für Hannappel hat der Opel Ampera-e derzeit drei Alleinstellungsmerkmale, welche ihn von der Konkurrenz als auch am Markt abhebt:

  • Reichweite von über 500 Kilometer nach NEFZ
  • Durchdachtes Design – „Außen klein, innen groß“, welches gleichzeitig mobil voll integriert ist
  • Kein Konzeptauto – sondern ein Fahrzeug, welches 2017 so auf den Markt kommt

Womit wir auch gleich bei einem wichtigen Punkt sind, die Markteinführung im Frühjahr steht fest – die Preise auch, allerdings werden diese noch nicht kommuniziert. Daran hat sich leider auch bei der Static Presentation des Ampera-e nichts geändert. Dennoch ist man laut Hannappel daran interessiert ein Fahrzeug am Markt anzubieten, welches man sich auch leisten kann.

„Einzigartig an dem Auto ist, dass es ein neues Kapitel in der E-Mobilität aufschlägt. Durch seine Reichweite ist es für mich ein Meilenstein, der allen aufzeigt, dass Elektromobilität jetzt funktioniert.“ – Dr. Ralf Hannappel – Direktor Elektrifizierung

Die Reichweite des Ampera-e hat sich Hannappel nicht nur in Form von im Labor ermittelten Werten bestätigen lassen, im Gegenteil, er hat sich mit diesem auch auf die Straße begeben. So ist er zum ersten Mal eine solch lange Reise mit einem Elektroauto angetreten und zwar von London nach Paris.

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Am Ende der Reise standen 417 Kilometer auf der digitalen Anzeige des Stromes, mit einer Restreichweite von 80 Kilometer. Reichweite >500 Kilometer bestätigt. Eine vorausschauende Fahrweise war hier mit Zielführend, wobei mich diese Werte schon überzeugen.

Und nicht nur mich, bedenkt man, dass das Fahrzeug mit einer Reichweite von 500 Kilometer ohne Ladestopp mindestens 100 Kilometern mehr Reichweite als der beste Mitbewerber bietet, dürfte es auch beim Pariser Autosalon nicht verwundert haben, dass der Opel Stromer polarisierte.

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Was allerdings noch interessant wird – hinsichtlich der Reichweite – ist eher der alltägliche Einsatz im urbanen Raum, in welchem mit mehr Stop-Go-Verkehr zu rechnen ist und man nicht unbedingt sehr vorausschauend fahren kann oder eben nur unter erschwerten Bedingungen.

Rainer Bachen – Leitender Entwicklungsingenieur des Ampera-e wirft einen Blick auf die technischen Daten

Als leitender Entwicklungsingenieur ist Rainer Bachen mit den technischen Daten und Fakten des Stromers aus dem Hause Opel bestens vertraut. Würde man sich aus seiner Sicht auf eine Messgröße beschränken, wäre dies wohl der maximale Drehmoment von 360 Newtonmeter, zumindest habe ich dies so herausgehört.

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Denn dieser ist ziemlich hoch und macht den Ampera-e laut Bachen zu einem „Gigant an der Ampel“ – unterstrichen wird dies durch die Tatsache, dass der Ampera-e von 0 auf 50 km/h in gerade einmal 3,2 Sekunden beschleunigt. Von 0 auf 100 km/h geht es in 7,2 Sekunden. Sportiv, wie er den Ampera-e nannte, trifft definitiv zu.

Abgeriegelt wird der Ampera-e, zu Gunsten der maximalen Reichweite, bei 150 km/h – was aber mehr als ausreichend erscheint.

Ein weiterer Punkt, welchen Bachen erwähnte, mir aus den bisherigen Pressemeldungen nicht bekannt war, ist die Tatsache, dass Opel acht Jahre Garantie beziehungsweise eine Garantie auf die ersten 160.000 Kilometer gibt. Diese gilt sowohl für Antrieb, als auch Batterie.

Batterie-Module des Ampera-e hatten maßgeblichen Einfluss auf dessen Design

„..Möglich wird dieses großzügige Raumangebot durch die clevere Anordnung der zehn Batterie-Module. Das gesamte Paket befindet sich im Unterboden und passt sich optimal der Fahrzeugkontur an…“

Liest man diesen Absatz aus den Medieninformationen aus dem November 2016 über den Opel Ampera-e würde man vermuten, dass die Batteriepacks in das Design des fertigen Fahrzeugs eingepasst wurden.

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Bacher ließ allerdings verlauten, dass der Ansatz des Designs beziehungsweise der Fahrzeugarchitektur stark vom eigentlichen Batteriepack beeinflusst war. Sprich, der Stromer wurde um dieses herum designt beziehungsweise erbaut.

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Dies ermöglicht gerade beim späteren Exterieur-Design einigen Spielraum – wie Chefdesigner Carsten Aengenheyer verlauten ließ, dazu gleich mehr. Auch im Inneren des Fahrzeugs konnte es sich Opel zu Nutze machen, dass mehr Platz durch die E-Technologie vorhanden ist. Womit der Aussage von Hannappel „Außen klein, innen groß“ Taten folgen.

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So bietet das Elektrofahrzeug Platz für fünf Passagiere, welche auch in der zweiten Sitzreihe genügend Platz haben, wie ich selbst feststellte. Weiterhin reicht der Kofferraum mit einem Volumen von 381 Litern vollkommen aus, um die Dinge des täglichen Lebens von A nach B zu befördern, auch ein Urlaub mit seinem Partner/in sollte nichts im Weg stehen.

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Weitere Details zur Batterie und Reichweite des Ampera-e von Opel

Zur Batterie sei noch gesagt, dass diese mit einer Kapazität von 60 Kilowattstunden bestehend aus insgesamt 288 Lithium-Ionen-Zellen im Unterboden verbaut wurde. Konstruiert wurde diese gemeinsam von GM und deren Entwicklungspartner LG Chem.

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Auftanken kann man den Ampera-e wahlweise an der heimischen 4,6-kW-Wallbox oder auch aus der gewöhnlichen 2,3-kW-Haushaltssteckdose. Weiterhin lässt sich das E-Auto natürlich an öffentlichen Wechselstrom-Stationen in ganz Europa aufladen. Mit dem Einphasen-Onboard-Ladegerät fließen dort entweder 3,6 kW oder 7,2 kW.

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So kann der Stromer an öffentlichen 50-kW-Gleichstrom-Schnellladestationen in nur 30 Minuten für weitere 150 Kilometer „nachgetankt“ werden. Damit stellt auch eine längere Reise in den Urlaub kein Problem da. Unterstützt wird dies dadurch, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur angekündigt hat, dass bis Ende nächsten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Autobahn-Raststättenbetreiber „Tank & Rast“ 400 Schnellladestationen entlang der deutschen Haupttrassen eingerichtet werden.

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Langfristig will die Bundesregierung zudem, bis zum Jahr 2020, insgesamt 5.000 Schnelllade- sowie 10.000 weitere Lademöglichkeiten an exponierten Einrichtungen errichten. Dies wird sicherlich nicht nur dem Stromer von Opel zu gute kommen, sondern auch kommenden E-Fahrzeugen anderer OEMs.

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Sitzt man im Fahrzeug, kann man sich auf dem großen Display im Mittelbereich über den aktuellen Ladestand und Zustand der Batterie informieren. Weiterhin bekommt man als Fahrer die Möglichkeit geboten Ladezyklen zu planen, zu welchen das Fahrzeug in der heimischen Garage geladen wird. So das es pünktlich zur Fahrt ins Büro am nächsten Morgen mit voller Batterie bereitsteht.

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Carsten Aengenheyster – Chefdesigner des Ampera-e: Design, welches Fahrdynamik & Fahrspaß vermitteln soll

Carsten Aengenheyster äußerte sich gegen Ende der Vorstellung des Ampera-e eher kurz zum Design des Fahrzeugs und den Gedanken dahinter. Deutlich wurde allerdings, dass dies in enger Abstimmung mit Chevrolet entstanden ist. Was durchaus daran liegt, dass die zwei Unternehmen nicht zu ähnliche Fahrzeuge entwickeln möchten. Der Stromer aus dem Hause Opel überzeugt durch große Fensterflächen, sowie ein Design, welches Fahrdynamik und Fahrspaß vermitteln soll.

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Dies gelingt durch den Einsatz fließender Linien, als auch von SUV inspirierten Merkmalen wie die Radläufe als auch die Dachträger. Das Fahrzeug wird ein wenig kompakter, schnittiger – nicht zuletzt durch den geringen Überhang im Bereich des Motors. Eine Besonderheit ist sicherlich auch der Kühlergrill des Opel Ampera-e, so wäre es gar nicht notwendig, dass dieser in der aktuellen Größe aufwartet – dient in diesem Fall allerdings als Erkennungsmerkmal, um das Fahrzeug als ein Opel zu identifizieren.

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Ein weiteres Designmerkmal ist das „fliegende Dach“ des Opel Ampera-e, dieses kennt man bereits vom Opel Adam und wird wohl auch bei zukünftigen Modellen wieder vorzufinden sein. Dies bezeichnet die Trennlinie vom Unterkörper des Fahrzeugs vom Dach – in diesem Fall durch die Fenster, als auch die schwarzen Kontraststreifen und den Durchbruch der C-Säule.

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Mein Fazit zum Opel Ampera-e

Meiner Meinung nach dürfen wir ein tolles Fahrzeug erwarten, welches 2017 auf den Markt kommt. Vorausgesetzt es hält auf der Straße, was bei der Veranstaltung versprochen wurde. Weiterhin spielt natürlich auch der spätere Preis eine entscheidende Rolle. Denn nur über die Reichweite wird sich auch dieses Fahrzeug nicht am Markt absetzen, wobei zumindest ein Kaufargument mehr für ein deutsches E-Auto geschaffen wurde.

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Nun heißt es abwarten wie der Markt 2017 auf den neuen Opel Ampera-e reagiert und zumindest für eine längere Probefahrt werde ich mir den Stromer aus dem Hause Opel nachhause holen. Versprochen!

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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