Offroad-Rennserie Extreme E gastiert auf Sardinien

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Abt

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

In dieser Woche trägt Extreme E, die Offroad-Rennserie für rein elektrische SUV, auf Sardinien (Italien) gleich zwei Rennen aus: Der dritte Saisonlauf wird am Mittwoch und Donnerstag (6./7. Juli) gefahren, am Samstag und Sonntag (9./10. Juli) folgt Runde vier. Nach einem schwierigen Saisonauftakt will das deutsche Team Abt Cupra XE den Doppelschlag in Italien nutzen, um die ersten Pokale mit nach Hause zu bringen. Jutta Kleinschmidt und Nasser Al-Attiyah, die sich im Cockpit des Cupra Tavascan XE abwechseln, haben sich bei Testfahrten vorbereitet und präsentieren sich angriffslustig.

6,019 Kilometer lang ist der Kurs, der auf einem Militär-Übungsplatz an der Südküste Sardiniens liegt und bereits im Vorjahr Austragungsort eines Extreme-E-Rennens war. Bis auf einzelne Passagen ist der Streckenverlauf identisch mit dem des Vorjahres. Damals noch mit Mattias Ekström an Jutta Kleinschmidts Seite holte Abt Cupra XE dort seinen ersten Pokal in der erst 2021 gegründeten Serie. Statt im September wird dieses Jahr im Juli gefahren: Die Piloten erwartet also nicht nur ein extrem trockener, harter und staubiger Untergrund, sondern auch Temperaturen weit jenseits der 30-Grad-Marke.

Während die Fahrzeuge in der Extreme E technisch identisch sind, entschied sich Abt Cupra XE beim Look des Autos für einen eigenen Weg: Die Designabteilung von Cupra entwickelte eine eigene Interpretation des Bodyworks für den gut 540 PS starken Rennwagen, die den Namen Cupra Tavascan XE trägt. Vor dem Gastspiel auf Sardinien erhielten die Teams ein umfangreiches technisches Update am Hinterwagen, das einerseits die Zuverlässigkeit des Autos erhöhen und andererseits für ein gutmütigeres Verhalten bei den teilweise spektakulären Sprüngen sorgen soll. Jutta Kleinschmidt und Nasser Al-Attiyah haben die Modifikationen bei dreitägigen Testfahrten in Barcelona erprobt.

Mit seinen beiden Rennen innerhalb von wenigen Tagen – ein Novum in der noch jungen Extreme E – gilt der Auftritt auf Sardinien als Saisonhöhepunkt. In der Extreme E kämpfen zehn Teams – darunter die Mannschaften der ehemaligen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg – um die Meisterschaft. Es wechseln sich jeweils eine Frau und ein Mann am Steuer ab. Nach dem Saisonauftakt in Saudi-Arabien im Februar und den beiden Rennen auf Sardinien stehen noch zwei weitere Ziele im Kalender: Im September geht es nach Chile und zum Finale im November an die Küste von Uruguay.

ABT-Extreme-E-Sardinien-Cupra
Abt

Endlich wieder ins Rennauto – Jutta Kleinschmidt soll schon voller Vorfreude auf das doppelte Gastspiel auf Sardinien sein. „Mit dem Update, das alle Autos erhalten haben, machen das Fahren und Springen viel mehr Spaß. Die reine Performance war schon beim Auftakt da, aber viele Kleinigkeiten haben uns zurückgeworfen. So ist Racing – wir haben daraus gelernt und wollen und werden es besser machen.“ In Nasser Al-Attiyahs Racing Camp holte sich die Deutsche zusätzliches Selbstvertrauen. „Der Test war enorm wichtig, denn wir sind das Auto jetzt einige Monate nicht gefahren und die Trainingszeit auf Sardinien ist wie immer nur sehr kurz.“ Auch wenn Kleinschmidt den Kurs bereits aus dem Vorjahr kennt, liegt die größte Herausforderung woanders. „Der Schlüssel zum Erfolg in Italien ist ebenso simpel wie herausfordernd: Wir dürfen keinen Fehler machen.

„Das Ziel ist ganz klar ein Pokal“

Die Feuertaufe in der Extreme E hat Nasser Al-Attiyah bestanden – doch selbst für den viermaligen Dakar-Sieger war der Auftakt eine riesige Herausforderung. „Am ersten Rennwochenende war für mich einfach alles neu: das Auto, das Team, das Rennformat, alle Abläufe. Ich habe Fehler gemacht, aber ich habe vor allem unheimlich viel gelernt.“ Gewohnt professionell ist der Katarer anschließend ans Werk gegangen. „Wir haben uns nach den Tagen in Saudi-Arabien im Team zusammengesetzt, um alles genau zu besprechen. Dann hatten wir einen konzentrierten Test in Spanien, wo wir alle Abläufe wieder und wieder trainiert haben.“ Bescheiden geht Al-Attiyah die beiden Gastspiele in Italien nicht an: „Wir fühlen uns gut vorbereitet und sind bereit, anzugreifen. Das Ziel auf Sardinien ist ganz klar ein Pokal.“

Die beste Startposition im Finale kann eine Vorentscheidung bringen – und die liegt in den Händen der Fans. Ab dem 4. Juli (10 Uhr) bis zum 6. Juli (18 Uhr) können Fans zweimal täglich auf der Extreme-E-Website abstimmen. Das Voting für die nächste Runde beginnt am 7. Juli um 22 Uhr und endet am 9. Juli um 18 Uhr. Die Stimmen werden addiert, das Team mit den meisten Fans darf seine Position auf dem Grid aussuchen. Zusätzliches strategisches Element: Auch die Teams, die das Finale nicht erreichen, spielen eine wichtige Rolle, indem sie ihre Stimmen an ein Team ihrer Wahl weitergeben.

Extreme E live auf ProSieben MAXX und ran.de

In Deutschland sendet ProSieben MAXX am Donnerstag, 7. Juli, ab 16:00 Uhr live aus Italien. Kommentiert werden die Rennen von Eddie Mielke, den die Fans schon aus den DTM- und Formel-E-Übertragungen kennen. Für den zweiten Lauf am Sonntag, 10. Juli, beginnt die Übertragung bereits um 13 Uhr. Die Qualifyings am 6. Juli (9 und 16 Uhr) und am 8. Juli (11 und 16 Uhr) sowie das Halbfinale und das „Crazy Race“ am Donnerstag (13:00 Uhr) und am Sonntag (10 Uhr) laufen auf ran.de sowie auf den Kanälen der Extreme E.

Quelle: Abt – Pressemitteilung vom 04.07.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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