Springt nach BMW auch VW (vorerst) bei Northvolt ab?

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Northvolt

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Nachdem der Münchner Automobilhersteller BMW zumindest vorübergehend auf Elektroauto-Batterien von Northvolt verzichtet, denkt offenbar auch Volkswagen über diesen Schritt nach. Wie die Automobilwoche berichtet, prüfe aktuell eine Task Force seitens VW, „ob das Batterie-Start-up lieferfähig sei und ob man im Notfall umsortieren müsse“. Die Information stamme aus Unternehmenskreisen, eine offizielle Stellungnahme dazu gibt es jedoch nicht.

Eigentlich will der schwedische Batteriehersteller stark expandieren und gilt als europäische Antwort auf die Batterie-Übermacht aus China. Doch zuletzt war der Aufschwung des Unternehmens ins Stocken geraten. BMW hat erst vor kurzem einen zwei Milliarden Euro schweren Auftrag zurückgezogen, da die Batterien nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen sollen und Northvolt Jahre hinter den eigenen Plänen zurückliege. Das Ende der Zusammenarbeit soll dies aber nicht zwangsläufig bedeuten, hieß es.

Kürzlich räumte dann Northvolt selbst ein, mit den Expansionsplänen womöglich etwas über das Realistische hinausgeschossen zu sein. „Wir waren mit unserem Expansionsplan etwas zu aggressiv, und das überprüfen wir jetzt“, teilte Geschäftsführer Peter Carlsson der schwedischen Zeitung Dagens Industri mit. Vieles soll noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden, was die Sorgen schürt, das in Heide in Norddeutschland geplante Batteriewerk des Unternehmens könnte gegebenenfalls doch nicht in Angriff genommen werden.

Schon mit dem Rückzug von BMW kamen Zweifel an dem Projekt in Heide auf, wenn nun VW dem Beispiel folgen sollte, könnte dies verheerende Folgen haben. Obwohl die Gigafactory in Heide schon im Bau befindlich ist, schreibt die Automobilwoche dazu: „Die Spekulationen reichen von einer Verschiebung des geplanten Werksbaus bis hin zu einem generellen Rückzug.“ Sorgenvoll schaute jüngst das Manager Magazin auf die Thematik und schrieb: “Geriete Northvolt ins Wanken, droht in Europa eine Kettenreaktion. Auch europäische Maschinenbauer und andere Lieferanten könnten ins Zweifeln geraten.” 

Quelle: Automobilwoche – „Jetzt hat Northvolt auch ein VW-Problem“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Gustav:

Und Neidisch? Marktwirtschaft halt, was bekommen Manager in Angelsachsen?
Und die Dividenden hat das Land Niedersachsen auch nicht abgelehnt oder?
Was hat das Land damit gemacht?

Bosch / Conti / ZF haben die Probleme.
Die OEM Hersteller können auch Chinesische Produkte verwenden, falls die Politik nichts dagegen hat.

Northvolt wird nicht untergehen.
To big to fail!
Deutschland / Schweden/ Polen / Canada / BMW/ VW / Porsche / Scania / Volvo werden NV nicht fallen lassen.
Was braucht NW aktuell an zusätzlichen Kapital ?
5 MRD? Das ist lächerlich.

VW hat für Powerco 15 MRD zwischen 2023-2027 eigentlich verplant.
Powerco Sagunto wird aber erstmal nur auf 20 GW statt auf 60 GW ausgelegt.Der Hochbau beginnt dort im November.
Porsche wird die 20 GW mit Cellforce erstmal nicht mehr selbst bauen, somit könnte Northvolt Hallen an Cellforce vermieten.

Bernd Raupach:

Wenn die gierigen deutschen Automobilmanager nicht so viel in ihre Tasche gesteckt hätten und dadurch in der Vergangenheit in der Produktion gespart haben. Wären sie wahrscheinlich Marktführer.

Sledge:

Das Scheitern von Northvolt dürfte gravierende Folgen für die europäischen Automobilhersteller haben. Damit würde die Abhängigkeit im Batteriebereich von den Asiaten vermutlich für die nächsten Jahrzehnte zementiert. Dazu kommt noch die mangelnde Kompetenz im Bereich der Software und somit werden aus den europäischen Hersteller das was schon lange befürchtet wurde ….. reine Blech Bieger.

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