Northvolt pausiert Teil der Produktion und baut Personal ab

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Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Der schwedische Batteriezellhersteller Northvolt reagiert mit Personalabbau auf die schwierige Marktlage für Elektroautos. Gleichzeitig werde ein Teil der Produktion im schwedischen Hauptwerk nahe Skellefteå vorübergehend gestoppt. Die Schweden ziehen somit erneut Konsequenzen aus dem nicht wie erwartet hochlaufenden Elektroautomarkt, nachdem der Börsengang bereits auf das nächste Jahr verschoben wurde. „Wir müssen einige harte Maßnahmen ergreifen, um die Grundlagen der Geschäftstätigkeit von Northvolt zu sichern, unsere finanzielle Stabilität zu verbessern und unsere operative Leistung zu stärken“, teilte CEO Peter Carlsson mit.

In einer Unternehmensmitteilung gab Northvolt bekannt, die Fabrik am schwedischen Standort Borlänge verkauft zu haben, die zuvor für die Herstellung von Kathodenmaterial vorgesehen war. Im Hauptwerk in Skellefteå pausiert der Batteriehersteller die Produktionsanlage für Kathodenmaterial, Northvolt Ett Upstream 1, bis auf Weiteres. Anlass für den Produktionsstopp sind laut dem Unternehmen Schwierigkeiten beim Hochlauf, der optimiert werden soll. Zugleich will Northvolt dadurch die Produktionskosten senken.

Der Absatzrückgang bei Elektroautos verschlechtert auch die Marktlage für Batteriehersteller. „Unser Erfolg hängt zum Teil vom allgemeinen Anlauf von Elektroautos und der Unterstützung durch die Akteure um uns herum ab. Gleichermaßen müssen wir auf den Erfahrungen aufbauen, die wir auf unserem bisherigen Weg gemacht haben“, äußerte sich Tom Johnstone, Interims-Vorstandsvorsitzender von Northvolt.

Der Batteriezellhersteller erklärte, dass er an den Anlagen Novo in Schweden, Northvolt Drei in Deutschland und Northvolt Six in Kanada festhält. Er stehe dazu in engem Dialog mit den wichtigsten Beteiligten. Außerdem teilte das Unternehmen mit, Partner für sein Werk im polnischen Gdańsk zu suchen und bereits Gespräche mit möglichen Investoren zu planen.

„So schwierig dies auch sein wird, die Konzentration auf unser Kerngeschäft ebnet uns den Weg für den Aufbau einer starken langfristigen Wachstumsbasis, die zu den westlichen Ambitionen beiträgt, eine einheimische Batterieindustrie zu etablieren“, äußerte Peter Carlsson abschließend. Weitere Maßnahmen zur Kosteneinsparung werde man im Herbst mitteilen. Zu dem geplanten Personalabbau hat das Unternehmen noch keine Details genannt.

Quellen: Northvolt – Northvolt announces initial outcomes from its strategic review / Automotive News Europe – Northvolt to pause some production, cut staff amid EV slump

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Daniel W.:

Vermutlich wird bei Batterien ohne die Firmen aus China gar nichts laufen, denn wie bei anderen Produkten ist Europa einfach zu teuer.

Gegen Tesla und die E-Autos in Grünheide wird protestiert, obwohl Tesla dort tausende Arbeitsplätze geschaffen hat und weitere schaffen will.

Intel als Chiphersteller hat seine Baupläne in Magdeburg wegen Geldmangel verschoben, trotz Bauplatz und zugesagten knapp 10 Milliarden Euro.

Deutschland ist politisch umgeschwenkt, siehe zusammengestrichene Förderung bei E-Autos und Batterieforschung sowie das CDU-Verbrenner-Gerede.

Ohne Autofirmen in der EU dürfte es günstige E-Autos aus Asien geben, so wie bei der Unterhaltungselektronik, und die Erde dreht sich weiter.

Von etlichen Autoherstellern in Europa könnten bis zum Ende des Jahrzehnts vermutlich nur noch die Firmennamen erhalten bleiben.

Aufgrund der zunehmenden Klimakatastrophen dürften auch der Verbrenner-Lobby so langsam die Argumente ausgehen.

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