Northvolt: Käufersuche wird zum Wettlauf mit der Zeit

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Erstmals seit dem Insolvenzantrag liegt ein Angebot für die Übernahme aller Aktivitäten des Batterieherstellers Northvolt vor, wie Sverigesradio berichtet. Der Insolvenzverwalter Mikael Kubu hat demnach bestätigt, dass eine ausländische Partei Interesse zeigt, sowohl die Produktionsstätte in Skellefteå als auch das Entwicklungszentrum in Västerås zu übernehmen. Das Angebot sei jedoch noch nicht verbindlich. Es markiere den Beginn konkreterer Verhandlungen, sei aber an mehrere Bedingungen geknüpft.

Die Gespräche mit dem potenziellen Käufer laufen. Details zur Identität des Interessenten werden derzeit nicht genannt. Der Verwalter verweist auf die sensible Lage der laufenden Gespräche. Es sei das erste Mal, dass ein vollständiges Angebot für sämtliche Bereiche des Unternehmens vorliegt. Neben der Fabrik und dem Entwicklungsstandort umfasst das Angebot auch weitere Teile des Insolvenzvermögens.

Der Verwalter hofft auf zusätzliche Angebote. Insgesamt gebe es mittlerweile drei Parteien, die einen Erwerb von Northvolt prüfen. Das Interesse sei in den letzten Tagen gewachsen. Damit steigen die Chancen, dass die Batterieproduktion in Schweden eine Zukunft hat. Dennoch bleibt die Lage kompliziert. Die Zeit wird knapp. Mit jedem Tag sinkt die Zahl der Beschäftigten. Für mögliche Käufer stellt das ein Problem dar. Denn neben Maschinen und Gebäuden braucht es auch Fachkräfte, um den Betrieb wieder hochzufahren. Die Unsicherheit schreckt einige Interessenten ab.

Die Gespräche bewegen sich laut Kubu in die richtige Richtung. Allerdings gebe es noch viele offene Fragen. Neben juristischen Details spielt auch die wirtschaftliche Perspektive der Standorte eine Rolle. Die regionale Bedeutung von Skellefteå und Västerås als Industriezentren ist für Schweden nicht unerheblich.

Ohne klare Rahmenbedingungen droht jedoch ein Abbruch der Verhandlungen. Für den Insolvenzverwalter bedeutet das: Zwischen Druck und Hoffnung muss ein realistischer Weg gefunden werden. Er will Zeit gewinnen, ohne den potenziellen Käufern zu viel Spielraum zu lassen. Die Balance ist schwierig. Ein zu spätes Handeln könnte zum endgültigen Scheitern führen. Zugleich muss jedes Angebot genau geprüft werden, um keine falschen Hoffnungen zu wecken.

Der weitere Verlauf hängt nun von den kommenden Tagen ab. Neue Angebote könnten die Verhandlungsposition stärken. Gleichzeitig bleibt offen, ob sich alle Bedingungen rechtzeitig erfüllen lassen.

Quelle: sverigesradio – Första budet på Northvolt – hela verksamheten kan säljas / Automobilwoche – Batteriehersteller: Investor hat Interesse an Northvolt

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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