Elektroauto-Hersteller Nio erhält 900 Millionen Euro Finanzspritze

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio hat bekannt gegeben, 7 Milliarden chinesische Yuan (etwa 900 Millionen Euro) von strategischen Investoren erhalten zu haben, um seine Geschäftstätigkeit aufrecht erhalten und ausbauen zu können. Das Geld fließe in das neu gegründete Unternehmen Nio China. Die Transaktion habe keine Auswirkungen auf die bestehenden Partnerschaften mit Changan und GAC oder die Eigentümerstruktur des Unternehmens in New York, wie Nio-Vorstandsvorsitzender William Li mitteilte.

Zu den Investoren zählen die staatlich kontrollierte Hefei Construction Investment Holding Co. Ltd, die CMG-SDIC Capital Management Co. Ltd. und die Anhui High and New Technology Industrial Investment Co. Ltd. Nio bringt seine Kerngeschäfte und Vermögenswerte in China ein, einschließlich Fahrzeugforschung und -entwicklung, Lieferkette, Vertrieb und Service sowie Nio Power. Die Gegenleistung beträgt 17,77 Milliarden Yuan (umgerechnet gut 2,3 Milliarden Euro), berechnet auf der Grundlage von 85 Prozent des durchschnittlichen Marktwerts von Nio an den dreißig öffentlichen Handelstagen vor dem 21. April 2020. Nach Abschluss der Investitionen wird das Unternehmen 75,9 Prozent an Nio China halten, die strategischen Investoren werden zusammen die restlichen 24,1 Prozent halten.

Die Gesellschaft geht davon aus, dass der Abschluss der Investitionen im zweiten Quartal 2020 erfolgen wird, sofern die üblichen Abschlussbedingungen erfüllt sind. Die strategischen Investoren und Nio werden Nio China jeweils in fünf Raten Bargeld zuführen. Die Investition sei ein weiterer wichtiger Meilenstein von Nio für sein langfristiges Wachstum, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Nach Erhalt der Investitionen werde Nio über mehr Mittel verfügen, um seine Geschäftsentwicklung voranzutreiben, seine Position bei den Produkten und Technologien intelligenter Elektroautos auszubauen und Dienstleistungen anzubieten, die die Erwartungen der Nutzer übertreffen sollen.

Nio fertigt in Zusammenarbeit mit dem staatseigenen Partner Anhui Jianghuai Automobile Group (JAC) unter anderem elektrische SUVs wie die Modelle ES8 und ES6. Das Werk hat eine Kapazität von 120.000 Autos pro Jahr. Im vergangenen Jahr hat Nio gut 20.500 Autos verkauft. Nio lieferte in den ersten drei Monaten dieses Jahres 3838 Fahrzeuge aus, Verkauf und Produktion erholten sich im März 2020 im Vergleich zum Corona-gebeutelten Februar wieder.

Quelle: NIO — Pressemitteilung vom 29.04.2020 // IT-Times — Nio: Elektroauto-Entwickler erhält 1 Mrd. Dollar schwere Finanzspritze

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Sebastian Henßler:

Haben es angepasst. Danke dir.

Kurt:

In folgender Umrechnung ist ein Fehler:
„Die Gegenleistung beträgt 17,77 Milliarden Yuan (umgerechnet gut 23 Milliarden Euro)[..]“
17,77 Milliarden Yuan sind nicht 23 Milliarden Euro, sondern 2,3 Milliarden Euro.

neumes:

Roswitha schrieb ja innovatives Unternehmen, damit meinte sie sicher die Technik der Akkuwechselstation ;-)

das gibt es so ja noch nicht wirklich auf dem Markt.

Wenn Roswitha Verbrenner meidet ist das auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung

es bleibt spannend

Dan:

Ich sehe kein innovatives Fahrzeug. Das Ding wiegt locker über 2t und kann was ?
5 Personen plus Gepäck transportieren.
Innovativ wäre, wenn Roswitha Fahrzeuge mit Verbrenner meidet.

Roswitha:

Cooles Auto. Solche innovative Unternehmungen sollten gerade jetzt gefördert werden. Die Diskussion um Abwrackprämien ist derzeit absolut abartig. Die Verbrenner noch weitere 10 Jahre am Leben zu lassen ist unnötig, wenn nicht sogar verantwortungslos.

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