Nio ermöglicht ein E-Auto-Abo für nur sechs Monate

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Nio

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Elektroautohersteller Nio hat in Deutschland bislang lediglich Abonnements ab zwölf Monate Laufzeit angeboten. Wie nun Electric Vehicles berichtet, soll dies zwar grundsätzlich dabei bleiben. Doch künftig kann beim Abschließen eines einjährigen Abos ein Nio auch schon nach einem halben Jahr wieder zurückgegeben werden, ohne dass dem Kunden dabei ein finanzieller Nachteil entstehen soll. Nio bezeichnet diese Möglichkeit als Sommeraktion, sie gilt für die Nio-Modelle ET5, ET7 und EL7.

Allerdings ist das Angebot zeitlich begrenzt, Interessenten müssen sich voraussichtlich beeilen. Denn im Artikel heißt es: „Das Angebot gilt zusätzlich zu einer separaten Aktion, die bis Ende Juni läuft und bei der Käufer der Modelle ET5 und ET7 zwei Jahre lang kostenlose Nio Power-Services erhalten.“ Der große Vorteil dieser Aktion ist es, dass den Kunden die Grundgebühr für den Batterietausch erlassen wird, das sind bis zu 289 Euro im Monat. Der Vorteil gilt maximal zwei Jahre oder 60.000 Kilometer lang.

Nio expandiert in mehr Länder

Nio nutzt aktuell diese Aktionen, um wieder mehr Elektroautos in Deutschland abzusetzen. Zuletzt taten sich die Chinesen noch schwerer als zuvor und mussten einen Absatzrückgang von 37 Prozent im Vorjahresvergleich hinnehmen – und das trotz des Schwächelns von Tesla. In anderen europäischen Ländern fiel der Rückgang mitunter noch stärker aus. Das dürfte zum einen daran liegen, dass die europäischen und besonders auch die deutschen Hersteller inzwischen bei den Elektroautos in die redensartlichen Puschen kommen. Zum anderen gibt es für Kunden, die chinesischen Marken gegenüber offen sind, inzwischen auch bei uns eine immer größere Auswahl aus Fernost.

Doch Nio expandiert ebenfalls weiter, in zahlreichen weiteren europäischen und weltweiten Ländern ist die Markteinführung gerade im Gange oder bereits weitergehend geplant. Das gilt für die Kernmarke, aber auch für die neue Kleinwagen-Marke Firefly. In unseren Tests durften wir uns bereits mehrfach von der hohen Qualität der Nio-Elektroautos überzeugen.

Die Möglichkeit des Akkutauschs ist zwar interessant, aber bislang wird das Konzept in Europa noch nicht so gut angenommen wie in China. Wobei hier auch die Henne-Ei-Problematik der nicht allzu vielen Wechselstationen hineinspielt. Die Elektroautos von Nio haben dabei zwar einen angemessenen, aber keinen günstigen Preis – ein Ruf, der chinesischen Autos anhaftet und der häufig kaufentscheidend ist. Doch die Premiumkunden lassen hierzulande bislang noch oft die Finger von allzu „exotischen“ Marken.

Quelle: Electric Vehicles – Nio Launches Flexible Subscription in Germany to Ramp Up Demand

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Gregor:

hätten die Nio Autos nicht so einen Absurd hohen Verbrauch, würde man noch mehr km nachladen pro Minute.
Das Swapping ist so ein krasses Randthema, damit wird Nio langfristig niemals genug Geld verdienen.

Daniel Krenzer:

Lieber Herr Gösebert, das stimmt natürlich. Habe aus dem heimlichen Gewinn nun einen echten Rückgang gemacht ;-)

Wolfbrecht Gösebert:

Auch wenn der Autor im Artikel eine „beliebte“ mathematische Falschformulierung über Nios „Absatzrückgang von minus 37 Prozent“ verwendet, so ahne ich doch :) – dass Nio auch in dem betreffenden Vergleich mal wieder einen ansehnlichen „Bauchplatscher“ hingelegt und seinen Absatz um mehr als ein Drittel verringert hat.

Ob NIOs neues Angebot mit vorrübergehendem „Mietkosten-Verzicht“ daran Wesentliches ändert, sei dahingestellt.
Die horrenden Verluste NIOs über all die Jahre jedenfalls werden sich dadurch doch wohl eher NICHT verringern.

Warum ich den Erfolg von Akku-Wechsel-Systemen zunehmend skeptischer sehe:
Tatsächlich haben wir doch bei der Akku-Technologie in wenigen Jahren einen derartigen Preisrückgang, Kapazitäts-Fortschritt und gleichzeitig eine solche technische Ladezeit-Verbesserung ohne Verlust an Lebensdauer erreicht, dass wir inzwischen doch sowas wie einen »Kippunkt« erreicht haben:

Das Akku-Wechseln wird dadurch einerseits immer uninteressanter und andererseits zeigt sich – mit dem Auftauchen von weiteren, inkompatiblen Wechselakku-Normen – dass die sog. „Standardisierung“ schon *innerhalb* des NIO-Konzerns zu immer neuen Kompromissen und damit dem Erforderniss immer wieder neuer Generationen von Wechselstationen führt!

Die neueste Fahrzeug-Gruppe, NIOs Kleinwagen Firefly hat wohl noch einmal einen *neuen* „Batteriestandard“, über den ich bei EAN bislang fast keine Details lesen konnte.

Bei c&p➟ batterydesign.net/nio-firefly-battery/ finde ich hingegen folgenden Hinweis:
„The 2025 Nio Firefly battery […] is designed to the CATL Choco-SEB swappable standard.“

Um selber nicht zu spekulieren, übersetze ich mal nur die Daten:

Pack-Definition:
Nutzbare Energie = 41,2 kWh (gesamt = 42,1 kWh), SoC-Fenster = 97,9%, Nennspannung = 358,4 V
Nennkapazität = 117,5 Ah, Spitzenleistung ~ 116 kW 10s, Pack-Masse = 314 kg, Konfiguration = 1 # Pack
(als 112 s 1 p), Gesamtanzahl der Zellen = 112

Zell-Definition:
Chemie = LFP, Format = prismatisch, Kapazität = 117,5 Ah, Nennspannung = 3,2 V, Nennenergie = 375,9 Wh
Die Zellen werden von Sunwoda hergestellt und es ist das erste Mal, dass Nio diese Zellen in Autos verwendet!

Da stellen sich mehrere Fragen: Wie viele Käufer würden im Alltag
• zu einer entfernten Wechsel-Station mit mtl. Leasing fahren + tauschen,
• in der Nähe mit maximal 100 kW in 28 Minuten (10 bis 80%) per DC aufladen,
• wenn sie den Akku auch bequem+preiswert über Nacht zu Hause per AC aufladen können?“

Michael Neißendorfer:

Naja, wir können ja auch nix dafür, dass Nio alle paar Monate seine Strategie ändert und seine Pläne anpasst. ¯\_(ツ)_/¯ Schöne Grüße, Michael

Philipp:

Die Expansion betrifft dabei wie viele Wechselstationen in Europa? Was sagt denn deine Firma zur „Expansion“ bei den Wechselstationen? Bitte die Menge dieses und nächstes Jahr nennen!

Hinweis: Es ist Eine in Deutschland und die ist vertraglich bereits länger verpflichtend und konnte nicht mehr abgebrochen werden.

Zudem: Was war noch einmal der Verlust von Nio im 1 Quartal 2025? War der nicht höher, als die Kapitaleinnahmen durch neue Aktienemissionen an institutionelle Anleger? Will Nio jetzt jedes Quartal neue Aktien ausgeben, um die Verluste auszugleichen?

Gregor:

Wow, 6 Monate und die Batterie Miete wird erlassen…
Und das für nur 2000€ im Monat :D (keine Ahnung, steht im Artikel nicht)

Natürlich kann man ein Auto auch nur 4 Wochen mieten, aber das kostet eben. Und Nio wird hier nicht großzügig auf Geld verzichten.

Roman L.:

Zitat Redaktion Michael Neißendorfer
„Wir titeln nicht, dass Nio alle Aktivitäten stoppt, sondern die Expansion. Das ist ein feiner Unterschied, den wir durch Lis Aussagen gedeckt sehen. Auch die entsprechende in ihrem Kommentar zitierte Aussage wird in unserem Text erwähnt.“
Falsch gesehen -> Einsicht oder unter den Tisch kehren?

Unter den Tisch kehren:
Nach 3 Wochen von Daniel Krenzer selbstverständlich nur mit einem Mini-Wini-Satz erwähnt und seltsamerweise ohne der ganzen Infos aus dem verlinkten Artikel. Na sowas.. Dabei zählt die bestätigte EXPANSION 11 weitere Länder in Europa.

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