Nikola findet Abnehmer für 100 Wasserstoff-LKWs

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Nikola

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Schritt für Schritt scheint sich Nikola wieder zurück in die E-Mobilität zu kämpfen. Zumindest entsteht dieser Eindruck, wenn man die Nachrichtenlage der vergangenen Wochen betrachtet. In Zusammenarbeit mit PGT Trucking, Inc. (PGT), einem internationalen Multi-Service-Transportunternehmen für Pritschenfahrzeuge, will Nikola den E-Antrieb im Schwerlasttransport positionieren. Hierfür wolle PGT zunächst 100 Nikola Tre Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge vom amerikanischen Start-Up leasen.

Der Leasingauftrag umfasst die Nikola Tre FCEV, die planmäßige Wartung und die Wasserstoffbetankungslösungen. Die Auslieferung der Wasserstoff-LKW an PGT wird voraussichtlich im Jahr 2023 beginnen, wenn die Produktion in Nikolas Produktionsstätte in Coolidge, Arizona, aufgenommen wird. Pablo Koziner, President, Energy and Commercial bei Nikola, äußert sich erfreut über die Kooperation mit PGT: „Wir freuen uns, dass PGT sich für eine Partnerschaft mit Nikola entschieden hat, um die FCEV-Technologie voranzutreiben und einzuführen.“

Darüber hinaus gibt Koziner zu verstehen, dass Nikola davon überzeugt sei, dass deren Wasserstoff-Stromer PGT dabei helfen werden, „ihre Ziele zu erreichen, nämlich die Fahrererfahrung kontinuierlich zu verbessern, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und die Effizienz ihres Betriebs zu steigern, während sie ihren Kunden einen großen Mehrwert bieten.“ Es sei zudem so, dass Nikola weiterhin große Fortschritte bei der Beschleunigung der Einführung von Wasserstoff-LKW durch die Integration von speziell angefertigten Fahrzeugen, Energielösungen und dem Vertriebs- und Servicenetz verzeichnen kann.

Mit der Wasserstoffvariante des Tre, die mit einer Tankfüllung bis zu 800 km schafft, will Nikola Kunden bedienen, denen eine hohe Reichweite bei schnellen Tankzeiten wichtig ist. Ein Ansatz der PGT angesprochen hat. Gregg Troian, Präsident von PGT Trucking, ordnet die Kooperation wie folgt ein: „Diese Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit, unseren Kunden fortschrittliche Transportlösungen anzubieten, die sich mit den Nachhaltigkeitsinitiativen der Unternehmen decken und deren CO2-Fußabdruck durch den Einsatz innovativer Energiequellen verringern. Ein nachhaltiger Gütertransport erhöht die Sicherheit, reduziert Kosten und CO2-Emissionen und verbessert die wirtschaftliche Effizienz.“

Quelle: Nikola Motors – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Jakob Sperling:

Schön gesagt, Ahab.

Captain Ahab:

In der Tat gut möglich. Aus Erfahrung weiss man, dass bei wahren Gläubigen die simple Tatsache der Nichtanwesenheit des Besagten sie nicht daran hindert, trotzdem an dessen Existenz zu glauben und à la limite sogar dafür zu bezahlen. Siehe ‚Ablass‘ und ‚autonomes Fahren‘.

Helmuth Meixner:

Ja diese Unsicherheit bei den Treibstoffpreisen erlebt man ja gerade mal wieder. Auch beim Strom. Der größte Anteil davon ist die Knete für den Staat. Fast kommentarlos wird das aktzepiert, obwohl man längst ahnt, dass dieser Staat mit Geld kaum umzugehen vermag. Außer „besondere Experten“. Wen regt es heute noch auf, wenn Milliarden in dunkle Kanäle verschwinden?
Nun ist es mal wieder so weit. Ölpreis-Krise, Benzin-Krise nannte man das. Ob der Begriff Stromkrise auch auftaucht? > https://www.agrarwelt.com/pflanze/benzin-und-diesel-immer-teurer.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=nl-20211022 . Und die modernen Bauern? Mit Jammern kommt man weiter. Vater Staat bestimmt die Preise. Diesel heißt GASÖL oder auch HEIZÖL. Lebensmittel werden IMMER gebraucht und plötzlich sind die Preise verschieden. Für das selbe Produkt. Beim Strom sorgt man sich bis jetzt nur um das Autofahren. Abwarten wie lange noch.

Daniel W.:

Mit 9,50 Euro pro kg H2 rechnen sich Fahrzeuge mit Wasserstoff im Tank wohl nicht, die Wasserstoff-Lobby strebt 4,40 Euro pro kg H2 und 250.000 Euro für H2-Lkws an, die sie in Zukunft erreichen will, damit es Preisgleichheit mit Diesel-Lkws geben kann – sonst bleibt der H2-Lkw eine Nische.

P. K.:

Die ersten H2 Prototypen müssten nun fertig sein und gehen nächsten Jahr an die potenziellen Kunden für die Flottentests.

Siehe hier: Nikola Motor Company on Twitter: „#NationalHydrogenDay celebrations continue with a sneak peek of all things happening at our Coolidge manufacturing facility, including our Nikola Tre #FCEV, for our next episode of the #DrivingChange series! https://t.co/KmOosuU6In“ / Twitter

Die LKW werden zunächst eher verleast, und zwar mit Preis pro Meile (inkl. Wasserstoff), die unter denen von vergleichbaren Diesel LKW liegen sollen. Bei großen Flottenkunden mit fixen Routen (z.B. Anheuser Bush mit 800 LKW) sollen die stationären Tankstellen in der Lease enthalten sein. So werden die Tankstellen erstmal ausgelastet. Später können diese Tankstellen dann auch von anderen Kunden genutzt werden, für die alleine es sich nicht lohnen würde das stationäre Netz aufzubauen.

P. K.:

Das Leasingmodell ist ein wesentlicher Teil von Nikolas Geschäftsmodell. Die Trucks werden für einen festen Betrag pro Meile verleast und diese Lease enthält alles: LKW, Wartung, Wasserstoff und bei großen Flottenkunden auch den Aufbau der stationären Tankstellen (Jetzt bietet Nikola auch mobile Tankstellen und die sind, falls notwendig, wahrscheinlich auch enthalten). So hat der Kunde einen festen Preis und muss sich um nichts mehr kümmern. Ein großer Vorteil gegenüber den Diesel LKW, wo man z.B. schwankende Dieselpreise und damit immer Unsicherheit über Betriebskosten hat.

Jakob Sperling:

Einverstanden.
Aber bist du ganz sicher, dass niemand den Semi leased? Ich würde das nicht ausschliessen.

David:

Das hat mit dem Rechtsrahmen in Europa zu tun, dass man separate Firmen benötigt, aber wem die Mercedes-Benz-Leasing gehört, bei der man in Deutschland einen Truck leased, ist nicht schwer zu erahnen. Tesla verleased in den USA auch direkt. Nur den Semi nicht, weil es den nicht gibt.

Jan:

Interessant, dass die Fahrzeuge nur geleast und nicht gekauft werden. Dass ein Hersteller direkt verleast und nicht eine Leasinggesellschaft, ist eher selten. Ich denke, der Kunde wird sich eine Hintertür gelassen haben für den Fall, dass das Fahrzeug die Spezifikation nicht erreicht. Bin ja mal gespannt, ob und wie viele Nikolas es geben wird.

rabo:

…brav, brav, brav! Ja, hohe Reichweiten und eine schnelle Betankung sind für den Fernverkehr mit Schwerlast LKWs sehr wichtig – und dafür reicht (zumindest die deutsche) H2-Tankstellendichte schon heute aus. Ausserdem: Wasserstoff gibt es unbegrenzt – wie im Himmel, also auch auf Erden. Seine „grüne“ Produktion muss definitiv weiterhin verbessert werden und alle europäischen Forschungsgelder für diese Technologien sind bestens angelegt.

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