Neues Batteriewerk von Volvo und Northvolt schafft 3000 Arbeitsplätze

Cover Image for Neues Batteriewerk von Volvo und Northvolt schafft 3000 Arbeitsplätze
Copyright ©

Volvo

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mit einem neuen Batteriewerk im schwedischen Göteborg beschleunigen der Autohersteller Volvo und der Batteriehersteller Northvolt den Weg in die Elektrifizierung: Die neue Fertigungsstätte, die bis zu 3000 Arbeitsplätze schaffen werde, geht voraussichtlich 2025 in Betrieb und ergänzt das geplante Forschungs- und Entwicklungszentrum, das die beiden schwedischen Unternehmen im Dezember 2021 angekündigt hatten. Insgesamt investieren die Partner rund 30 Milliarden Schwedische Kronen (etwa 2,9 Milliarden Euro) in die gemeinsame Batterieentwicklung und -produktion.

Die neue Batteriefertigung und die enge Zusammenarbeit mit Northvolt sind wichtige Bausteine im Rahmen der Elektrifizierungsstrategie von Volvo Cars, wie der Autohersteller mitteilt: Volvo will ab 2030 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge produzieren und verkaufen. In dem neuen Werk, dessen Bau im Jahr 2023 beginnt, sollen die Batteriezellen für die nächste Generation der rein elektrischen Volvo und Polestar Modelle gefertigt werden. Mit einer potenziellen Produktionskapazität von bis zu 50 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr lassen sich Hochvoltakkus für etwa eine halbe Million E-Fahrzeuge fertigen.

Anbindung an bestehende Infrastruktur

Der gewählte Standort in Göteborg biete mehrere Vorteile: Neben dem direkten Zugang zum größten Volvo Werk Torslanda seien die notwendige Infrastruktur, erneuerbare Energieversorgung und qualifizierte Fachkräfte verfügbar. Auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Volvo Cars und Northvolt befinden sich in unmittelbarer Nähe.

„Unsere Batteriezellen-Partnerschaft mit Northvolt ist der Schlüssel zu unseren strategischen Ambitionen im Bereich der Elektrifizierung. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, führend im vollelektrischen Premium-Segment zu werden. Ab 2030 verkaufen wir ausschließlich reine Elektrofahrzeuge.“ – Håkan Samuelsson, Präsident und CEO Volvo Cars

Die Errichtung dieser Gigafactory in Göteborg ist ein entscheidender Schritt, um eine der dynamischsten Automobilregionen der Welt weiter umzugestalten und der weltweit führende Anbieter nachhaltiger Batterien zu werden“, ergänzt Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt. Eine nachhaltige Produktion sei das Fundament der Partnerschaft zwischen Volvo Cars und Northvolt. Das neue Batteriewerk werde deshalb ausschließlich mit fossilfreier Energie betrieben – der Schwerpunkt liegt dabei auf erneuerbaren Energien aus der Region. Technische Lösungen sollen zudem eine Kreislaufwirtschaft ermöglichen und die Ressourceneffizienz verbessern.

Auf die Batterieproduktion entfällt ein Großteil der CO2-Emissionen, die ein Elektroauto über seinen Lebenszyklus hinweg verursacht. Durch die Zusammenarbeit mit Northvolt und die Produktion in unmittelbarer Nähe der europäischen Fertigungsstätten wollen Volvo Cars und Polestar ihren ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren.

Wir wollen ein vollständig klimaneutrales Produktionsnetzwerk aufbauen und die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Batterien für die kommenden Jahre sichern. Das neue Batteriewerk spielt dabei eine zentrale Rolle“, so Javier Varela, Head of Engineering & Operations bei Volvo Cars. „Durch unsere Partnerschaft mit Northvolt profitieren wir außerdem von einer durchgängigen Batterie-Wertschöpfungskette, die vom Rohstoff bis zum kompletten Fahrzeug reicht und eine optimale Integration in unsere Fahrzeuge gewährleistet.“

Entwicklung und Produktion in der eigenen Hand

Das zwischen Northvolt und Volvo Cars vereinbarte Joint Venture zur Batteriefertigung soll einer der größten Produzenten in Europa und damit ein bedeutender Akteur in diesem Bereich werden. Geleitet wird das neue Produktionswerk vom früheren Tesla Manager Adrian Clarke.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum, das bereits in diesem Jahr seinen Betrieb aufnehmen soll, werde einige weitere hundert Arbeitsplätze in Göteborg schaffen. Volvo Cars verwandelt sich dadurch in ein Automobilunternehmen, das die Entwicklung und Produktion von Batteriezellen zu einem Teil seiner eigenen technischen Fähigkeiten macht.

Zusammen mit Northvolt sollen maßgeschneiderte Batterien und Möglichkeiten zur Fahrzeugintegration entwickelt werden. Das Ziel: Volvo und Polestar Fahrern möglichst große Reichweiten und kurze Ladezeiten zu bieten. Die vertikale Integration der Batterieentwicklung und -produktion sei für Volvo Cars und Polestar von großer Bedeutung, da die Batterie nicht nur einen großen Teil der CO2-Bilanz ausmacht, sondern auch den kostenmäßig größten Einzelposten eines Elektroautos darstellt.

Sowohl für das neue Batteriewerk als auch für das Forschungs- und Entwicklungszentrum werden hochqualifizierte Ingenieure und Teamleiter gesucht. Die Einstellung von Technikern und weiteren Mitarbeitern soll Ende 2023 beginnen.

Quelle: Volvo – Pressemitteilung vom 04.02.2022

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for Citroën will E-Autos für alle erschwinglich machen

Citroën will E-Autos für alle erschwinglich machen

Sebastian Henßler  —  

Citroën-Chef Xavier Chardon erklärt im Podcast, wie die Marke mit Komfort, fairen Preisen und E-Antrieben die Elektromobilität für alle zugänglich machen will.

Cover Image for Genesis Electrified G80 im Test: Unterwegs im Chauffeur-Modus

Genesis Electrified G80 im Test: Unterwegs im Chauffeur-Modus

Daniel Krenzer  —  

Hinten rechts reist es sich in einer E-Limousine wie dem G80 am besten, doch auch auf dem Fahrersitz lässt es sich bis auf wenige Einschränkungen gut aushalten.

Cover Image for Diese 7 deutschen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Diese 7 deutschen E-Autos haben ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis

Daniel Krenzer  —  

Deutsche Elektroautos sind nicht unbedingt die günstigsten. Dennoch gibt es einige Modelle, die ein gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis bieten.

Cover Image for Warum Niedersachsens Polizei lieber Audi fährt – und was das über VW verrät

Warum Niedersachsens Polizei lieber Audi fährt – und was das über VW verrät

Sebastian Henßler  —  

Niedersachsen bestellt bei Audi statt bei VW – und sendet damit ein zwiespältiges Signal. Warum der Auftrag mehr über den Konzern als das Land verrät.

Cover Image for Gezielt statt mit der Gießkanne: Verbände fordern sozial gerechte Förderung der E-Mobilität

Gezielt statt mit der Gießkanne: Verbände fordern sozial gerechte Förderung der E-Mobilität

Michael Neißendorfer  —  

Die Klima Allianz Deutschland appelliert an die Politik, die neue E-Auto-Förderung gezielt auf Menschen mit niedrigen Einkommen auszurichten.

Cover Image for Das „Deutsche Auto des Jahres“ wird nicht aus Deutschland kommen

Das „Deutsche Auto des Jahres“ wird nicht aus Deutschland kommen

Michael Neißendorfer  —  

Das deutsche Auto des Jahres wird nicht aus Deutschland kommen, aber wahrscheinlich ein E-Auto sein: Vier der fünf Finalisten fahren rein elektrisch.