Der Toyota bZ4X bekommt einen neuen Namen

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Manche Elektroautos haben wohlklingende oder zumindest eingängige Namen wie Taycan, Enyaq oder Cyberster. Andere werden nüchtern durchdekliniert – wie ID.3, ID.4, ID.5 oder i4 und i5. Und dann gibt es noch die unaussprechlichen, bei denen man sich fragt, ob die vorwiegend japanischen Hersteller am Ende gar nicht wollen, dass man sich den Namen merken kann. Wie beim Honda e:Ny1 oder dem Toyota bZ4X. Letzterer könnte erfreulicherweise bald umbenannt werden.

Wie Motor Illustrated berichtet, kündigte Patrick Ryan als Regionaldirektor für Quebec und Atlantik-Kanada bei Toyota Canada an, dass das vollelektrische Crossover-SUV der japanischen Automarke bald einen neuen Namen erhalten soll. Derzeit steht bZ für „beyond Zero“, was sich auf die Emissionen des Elektroautos bezieht. Die 4 gibt die Größe des Autos an, analog zu den genannten Elektroautos von Volkswagen oder BMW. Das X hingegen soll für Crossover stehen. Das Ganze ergibt einen Namen, bei dem auch wir uns als Fachjournalisten stets hoch konzentrieren müssen, um die richtige Reihenfolge und die passende Groß- und Kleinschreibung einzeln und bedächtig in die Tastatur zu pfriemeln.

Noch müssen wir uns aber gedulden, um zu wissen, wie das Auto zukünftig heißen wird – und hoffen, dass dies nicht nur in Kanada passiert. Dem Bericht zufolge wurden für das Modelljahr 2025 bereits Informationen unter den bisherigen Namen bZ4X veröffentlicht, weshalb es wohl erst das Modelljahr 2026 betreffen wird. Vielleicht wird das Modell bis dahin aber auch einfach eingestellt, denn wirklich glänzen konnte das Elektroauto bislang nicht. Davon konnten wir uns bereits selbst in einem Test überzeugen. Immerhin hatte sich die zunächst erbärmliche Ladeleistung – wie beim quasi baugleichen Subaru Solterra im Test erlitten – etwas verbessert. Insgesamt ließ Toyota bei seinem ersten reinen Elektroauto aber viel Luft nach oben.

Lieber Hybride und Wasserstoff?

Toyota ist ein Pionier der Hybridantriebe, weltweit verkaufen die Japaner seit Jahrzehnten Verbrenner, die dank eines kleinen Akkus an Bord und einem sanft dosierten Elektroantrieb im Betrieb viel Benzin einsparen. Vor allem im nicht-europäischen Ausland trifft man auch immer wieder auf hybride Toyota-Taxis, die schon mehr als eine Million Kilometer gelaufen sind und sich mit 4 bis 5 Litern Benzin durch den Großstadtdschungel bewegen lassen.

Was lange sensationell gut war, ist inzwischen aber zunehmend aus der Zeit gefallen. Doch Toyota hält aktuell noch an seinen Hybriden fest, da sie sich weiterhin gut verkaufen. Zudem gelten die Japaner als einer der großen Verfechter der Wasserstoff-Mobilität. Wenn auch eher im Nutzfahrzeugsektor, denn der H2-Pkw Mirai ist weltweit trotz jahrelanger Marktpräsenz weiterhin ein kompletter Exot.

Elektroautos spielen bei Toyota bislang eine eher untergeordnete Rolle, auch wenn immer wieder beteuert wird, in Zukunft da weit mehr zu bringen. Zuletzt war aber erst wieder bekanntgeworden, dass das nächste Elektroauto der Luxus-Marke Lexus wohl um ein weiteres Jahr nach hinten geschoben werden soll. Vielleicht bekommen Elektroautos von Toyota ja dann richtige Namen, wenn die Japaner diese auch in ernsthafter Zahl verkaufen möchten.

Quelle: Motor Illustrated – The Toyota bZ4X is About to Get a New Name

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Stefan:

Wenn sie Straßenbahn und S Bahn Fahren können, ist ein BEV auch kein Problem. Es ist alles mit Metall umgeben, wo Strom fließt. Das nennt sich Faradayscher Käfig.

Wolfbrecht Gösebert:

„Solch kry[p]tische Namensgebungen sin[d] sicher nicht [v]erkaufsfördernd[.]“

DAS stand hier auf EAN ja schon vor >3 Jahren – bei erster Bekanntgabe des Namens … :)
Zitat vom Nov. 2021:
»Nur „ungeliebten Kindern“ resp. Autos, die man nicht verkaufen will, gibt man solche Namen wie: bZ4X«

Stefan:

Im Zweifelsfall einen Aluminium Overall und Hut anziehen…..

Gerd:

Endlich hat das Toyota-Management den Grund gefunden, warum sich der Eimer nicht (bzw. nur mit abenteuerlichen Leasingfaktoren ca. 0,4) verkauft ;-)

Dr. Erich Blöchinger:

Da muss te ich lachen

Dr. Erich Blöchinger:

Solch krytische Namensgebungen sin sicher nicht Verkaufsfördernd

pani:

Toyota verkauft weltweit nach meiner Kenntnis die meisten Autos und ist seit Jahren mit seinen Hybriden gut aufgestellt gewesen. Dass sie mit ihrem ersten E-Auto sehr spät dran sind, kommt mir irgendwie genau so bekannt vor wie die Tatsache, dass ‚man‘ in ein neues Auto schwer vorstellbare Macken einbauen kann. Tesla macht das übrigens bis heute.
Kurz:
Toyota wird schon auch sehr schnell begreifen, wie man gute BEV baut.
Und- der ‚Name‘ eines Autos ist doch so was von scheiß egal. Wer ihn sich nicht merken kann, kann ihn ja so in seinem Handy notieren, dass er nicht jeden Tag vor die Haustür laufen muss, um nachzusehen . Noch besser: Er zügelt seine Ungeduld, die Bezeichnung seines Autos zu ermitteln, bis zur nächsten Fahrt. Dann kann er es am Heck… .

pani:

Ich denke mal, dass er das ganz bewusst falsch geschrieben hat .

pani:

Interessant- Ioniq ist ‚gut‘, aber Elroq ist unaussprechlich?
Ich glaub’s nicht .

Süleimon:

diesen Electro dürfen fahren mit alles und führerchein und 18

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