Mobilität nach Corona: Carsharing im Aufwärtstrend

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Die Nutzung von Carsharing-Angeboten steigt wieder an: Seit dem Ende des Corona-Lockdowns hat der Anbieter Share Now wieder einen deutlichen Anstieg an Fahrten verzeichnet: Dieser liegt im Juli 2020 bei 45 Prozent mehr im Vergleich zu April 2020. Die Geschäftszahlen zeigen, dass die Share Now Flotte deutschlandweit von vielen Kunden täglich genutzt wird. Alleine im Geschäftsgebiet Hamburg stiegen die Anmietungen um mehr als 55 Prozent im Vergleich zum Lockdown-Monat April. Steigende Nutzerzahlen unterstreichen die Schlüsselposition von Carsharing im vielfältigen Mobilitätsmix, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung.

Dabei profitiert der Anbieter, hervorgegangen aus dem Zusammenschluss von Drive Now und Car2Go, vom Trend zu längeren Mieten und einer größeren Nachfrage nach Tages- und Mehrtagespaketen. Diese Pakete hatte der Carsharing-Anbieter vor knapp einem Jahr ins Portfolio aufgenommen, um weitere Mobilitätsbedürfnisse abzudecken. Dass Carsharing für längere Fahrten attraktiv ist, bestätigen auch die Nutzungszahlen: Im Vergleich zum Vorjahr werden Share Now Autos in Deutschland im Schnitt um 127 Prozent länger angemietet. Die Mainmetropole Frankfurt erreichte sogar ein Wachstum von 170 Prozent.

Carsharing erhöht Akzeptanz der Elektromobilität

Die Elektromobilität könnte aus Sicht von Share Now ein Gewinner der veränderten Mobilitätsformen sein: So ermöglichen elektrische Carsharing-Flotten vielen Menschen einen ersten Kontakt mit der Elektromobilität und verhelfen der umweltfreundlichen Antriebstechnik so zu mehr Akzeptanz. Bei Share Now besteht ein Viertel der gesamten europäischen Flotte aus elektrischen Fahrzeugen. Pro Tag finden bereits mehr als 13.000 Fahrten mit einem Elektroauto und damit lokal emissionsfrei statt.

Eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Mobilität während der Corona-Pandemie hat zudem ergeben, dass Menschen mehr zu Fuß gehen und die Nutzung des Fahrrads angestiegen ist. „Die Menschen hinterfragen ihr Mobilitätsverhalten. Dies bietet Potenzial für mehr Akzeptanz von alternativen Mobilitätsformen. Entscheidend ist dabei mittel- und langfristig vor allem der Zugang zu flexibler, individueller und sicherer Mobilität. Drei Merkmale, die das vollflexible Carsharing von Share Now vereint”, so Olivier Reppert, CEO von Share Now.

Eine weitere Erkenntnis aus der BMBF-Studie: 35 Prozent der Erwerbstätigen haben im April 2020 von zu Hause gearbeitet. Somit ist der Weg zum Arbeitsplatz nur noch zu einem Viertel Anlass der alltäglichen Mobilität gewesen. Für veränderte Mobilitätsbedürfnisse bietet das free-floating Carsharing die nötige Flexibilität – auch ohne ein eigenes Auto.

Quelle: Share Now – Pressemitteilung vom 18.08.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Julian:

Aus Interesse: Welche Quelle berichtete, dass die Anmietungen so stark gestiegen sind?
Ein Vergleich des Damiler Mobility Geschäftsfeld aus Q1 und Q2 zeigt, dass der Konzern nach wie vor schwächelt. Andere Berichte über die wieder steigende Anmietung von CarSharing der Daimler AG konnte ich nicht finden?

Grüße

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