Microlino: Günstigere Version durch Tyn-e?

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Tyn-e hat am gestrigen Donnerstag seinen ersten Brandstore in Spanien eröffnet. In Premià de Mar, nahe Barcelona, präsentierte das Unternehmen nicht nur seine Elektro-Leichtfahrzeuge, sondern stellte auch eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Schweizer Hersteller Micro Mobility in den Raum, dem Unternehmen hinter dem Microlino. Gemeinsam könnte ein kostengünstigeres Microlino-Modell entstehen, das eine Lücke im Markt für kompakte E-Fahrzeuge schließen soll.

„Unsere Ingenieure und Techniker aus Deutschland, der Schweiz, Italien und China sind seit Monaten im intensiven Austausch, um ein neues Microlino-Modell zu entwickeln und es dann auch zu produzieren“, erklärte Markus Graf, Geschäftsführer von Tyn-e, bei der Eröffnungsfeier.

Hinter Tyn-e stehen der Automobilzulieferer Albert Weber International und ShareX. Mit Sitz in Waiblingen positioniert sich das Unternehmen als dritter Automobilhersteller in der Region neben Mercedes und Porsche. Der Fokus liegt auf Elektro-Leichtfahrzeugen für verschiedene Anwendungsbereiche – vom urbanen Lieferverkehr bis zur individuellen Mobilität.

Die Fertigung der Tyn-e Fahrzeuge erfolgt in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen Shandong Horche Intelligent Automobile. „Das uneingeschränkte Vertrauen in das gemeinsame Projekt, bezahlbare und kleine E-Transporter zu entwickeln und zu vermarkten, ist in unserer DNA hier in Deutschland und in China vorhanden“, so Graf über die deutsch-chinesische Partnerschaft. Die Produktion in China ermöglicht eine schnellere Umsetzung und eine kosteneffiziente Skalierung. Hier könnten andere Unternehmen und Marken perspektivisch mit ins Spiel kommen, um die chinesischen Werke auszulasten.

Günstiger Microlino durch Zusammenarbeit mit Tyn-e?

Neben dem Ausbau des eigenen Modellportfolios plant Tyn-e eine engere Zusammenarbeit mit Microlino. Während Microlino mit seinem Retro-Design primär auf den urbanen Individualverkehr abzielt, könnten Synergien mit Tyn-e genutzt werden, um eine preislich attraktivere Variante auf den Markt zu bringen. „Ich glaube, dass wir Synergien haben – unser Transporter mit zwei Personen und Ladefläche, der Microlino mit zwei Personen und einer kleineren Ladefläche“, so Graf weiter. Die Gespräche mit Microlino seien bereits weit fortgeschritten, und die technischen Entwicklungen liefen parallel in mehreren Ländern.

Mit dieser Expansion und der möglichen Kooperation mit Microlino setzt Tyn-e ein klares Zeichen für die Zukunft der urbanen Elektromobilität. Microlino hat 2024 in Deutschland 420 E-Fahrzeuge verkauft und damit weltweit die meisten Einheiten in einem Land abgesetzt. Mit einem Marktanteil von 73 Prozent führt Microlino das Segment der Mikromobilität in Deutschland an. Vor allem in Städten erfreut sich der Microlino großer Beliebtheit.

Eine günstigere Einstiegsversion des Microlino könnte den Absatz weiter steigern. Ob diese mit Tyn-e produziert wird, steht derzeit noch offen, der gemeinsame Auftritt bei der Brandstore-Eröffnung stimmt jedoch optimistisch.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Chris:

Gibt es nicht. Und auch niemals zu diesem Preis hier. Das geht einfach nicht. Und, ja, der Micro ist teuer. Er ist aber auch eher ein Accessoire für Leute, die eh schon alles haben. Das ist kein Fahrzeug für jeden.

Wolfbrecht Gösebert:

Ich verplempere doch meine Zeit nicht bei UT oder ALIABABA …
Es gilt stattdessen immer noch die Frage zu beantworten:

Nenne mal EIN Fahrzeug (hier kaufbar in dieser Preisregion) das z.B. in großurbanen Gebieten auch legal die Stadtautobahn – wie sie z.B. in Berlin/Hamburg/München weit verbreitet ist und für innerstädtische Verbindungen häufig genutzt wird – benutzen darf!

Harald:

Ich war gerade für 10 Tage in China. Dort gibt es tatsächlich massenweise kleine E-2Sitzer und Autos in den Dimensionen eines VW-ID3 für weit unter 20.000 Euro. Mindestens 95% aller (!!) Fahrzeuge in China sind elektrisch. Mit dem Bullet-Train mit 400 Km/h 1250 Km hin- und zurück gereist. Auf die Minute pünktlich natürlich. Bei ALIBABA mal „kleine E-Fahrzeuge eingeben.

Werner:

Ja der Kia Inster, ist eine alternative. Aber schau den mal an. Das ist nichts schönes und verbraucht die doppelte Energie pro Kilometer. Dazu würde mir das Strahlen aus Kinder- und Erwachsenenaugen definitiv fehlen.
Gruss

Rimaux Jean-Luc:

Das Problem des Microlino ist natürlich sein überhöhter Preis, aber auch der Mangel an zugelassenen Werkstätten für Verkauf, Wartung und Kundendienst. Auch die Lage der bestehenden Microlino-Werkstätten ist ungeeignet. In jeder größeren Stadt oder in der Nähe davon sollte mindestens eine Werkstatt vorhanden sein. Die schlechte Kommunikation seitens der Designer des Microlino hat letztlich dazu geführt, dass dieses kleine Fahrzeug, das Besseres verdient hätte, in Verruf geraten ist.

Wolfbrecht Gösebert:

„Die Microlinonutzer, es sind nicht viele, die ich kenne, haben parallel noch einen Verbrenner für den Alltag. Du auch vermute ich.“

1. Die beiden, die ich kenne, fahren auch Erstfahrzeug elektrisch :)
2. Ich habe (+hatte) keinen Microlino und fahre seit 2012 BEV (2014 letzten Verbrenner verkauft).
3. Was ich noch nicht habe: Ein kompaktes, >>1,2-t-geeignetes BEV-Zugfahrzeug –> kommt aber!

Gregor:

du hast in den Kommentaren doch gelesen das die Leute mit dem Micro gern auf die Autobahn fahren :D

Ja, ein ziemlich teurer Flopp das Ding.

Gastschreiber:

Definitiv zu teuer und zu hoch. Nach meiner Kenntnis wurden die erwarteten Produktionszahlen noch nie erreicht und man ist permanent mit hohen Potentialen unterwegs, man hebt sie nicht.
Man muss ein großer Enthusiast sein um sich mit dem Auto anzufreunden und davon gibt es zu wenige und zu viele Alternativen und davon auch immer mehr elektrische. Der respektabel geringe Verbrauch überdeckt leider die Alltagsschwächen nicht. Die Microlinonutzer, es sind nicht viele, die ich kenne, haben parallel noch einen Verbrenner für den Alltag. Du auch vermute ich.

Gastschreiber:

Ich kann ja manche Begeisterung für den Microlino nachvollziehen, herzhaft lachen muss ich, wenn ich lese dass das Auto große Beliebtheit hat. Die 420 Exemplare würden 5 Autos in jeder „Großstadt“ in Deutschland bedeuten. Das ist nicht beliebt, das ist mehr als Exotisch.
Ich habe gestern den Kia Inster gesehen, ein Auto und kein Kompromiss, die Luft für Konzepte, wie Microlino wird sehr dünn, denn man muss große Kompromisse eingehen, was Sicherheit, Assistenten, Komfort und Klimatisierung betrifft.

Wolfbrecht Gösebert:

„… Scherzkeks“

Ach ja?
DU warst doch derjenige, der von »massenweise China[-]Wagen in DEM Segment, die man für real 3000 Euro kaufen kann«, schwadroniert hat – also NENNE hier auch nur einen, der – mit L7e-Zulassung auch 90 km/h und ggf. auch noch 200 km weit fahren kann, ansonsten ist der Segment-Begriff eben nicht haltbar!

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