Microcars Koalition: Mini-Autos mit maximaler Wirkung

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Eine wegweisende Allianz europäischer Hersteller von L7e-Mikroautos, bekannt als die Microcars-Koalition, tritt an, um die Vorherrschaft großer Autos in unseren Städten infrage zu stellen. Sie zielt darauf ab, eine transformative Alternative zu konventionellen Fahrzeugen zu schaffen und die Dominanz sperriger Autos in unseren Städten zu brechen. Die Gründungsmitglieder dieser innovativen Koalition sind Microlino, City Transformer und Circle Mobility, und es wird erwartet, dass sich in naher Zukunft weitere renommierte Hersteller anschließen werden.

Die Gründung der Microcars-Koalition: Ein neuer Ansatz in der Mobilität

Die Mission der Koalition ist es, die Vorteile von Mikroautos in urbanen Gebieten hervorzuheben und nachhaltigere, lebenswertere Städte zu fördern. Mit vereinten Kräften setzen sie sich dafür ein, politische Maßnahmen wie Steuervergünstigungen und Subventionen zu implementieren, die den Übergang von konventionellen Fahrzeugen zu Mikroautos fördern. Ferner planen sie, eng mit Stadtplanern zusammenzuarbeiten, um besondere Privilegien und Vorteile für Mikroautos im städtischen Verkehr und bei Parkmöglichkeiten zu schaffen.

L7e-Mikroautos, die der offiziellen EU-Kategorie für vierrädrige, schnelle Mikroautos angehören – wie der Microlino, sind auf allen Straßen zugelassen, genau wie konventionelle Pkw. Diese Fahrzeuge sind nicht zu verwechseln mit L6e-Fahrzeugen, die normalerweise auf eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h begrenzt sind und in bestimmten Gebieten eingeschränkt werden.

L7e-Mikroautos: Eine effektive Lösung für urbane Mobilitätsprobleme

Mikroautos bieten eine Lösung für zahlreiche gesellschaftliche Probleme, wie die Microcars-Koalition zu verstehen gibt. Sie tragen zur Verringerung der Umweltverschmutzung und des städtischen Verkehrsaufkommens bei, fördern energieeffizienteren Transport und erhöhen die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Ferner ermöglichen sie es, einen größeren Teil des öffentlichen Raums für Grünflächen, Gehwege und verschiedene Formen des städtischen Gemeinschaftslebens zu nutzen.

Gegenwärtig sind etwa 50 % des städtischen öffentlichen Raums Straßen und Parkplätzen gewidmet. Konventionelle Pkw, ob mit Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb betrieben, beanspruchen weiterhin enorme Mengen an öffentlichem Raum, obwohl etwa 80 % von ihnen nur eine Person befördern. Ihr ökologischer Fußabdruck ist wesentlich größer im Vergleich zum ökologischen Fußabdruck eines elektrischen L7e-Mikroautos.

Die Perspektive von McKinsey: Mini-Mobilität als das nächste große Ding

Ein Bericht des McKinsey Center for Future Mobility aus dem September 2022 argumentierte, dass Mikroautos, die als Mini-Mobilitätsfahrzeuge definiert sind, aufgrund ihrer geringeren Größe weniger kostspielig sind als herkömmliche Elektrofahrzeuge. Sie benötigen weniger Platz und bieten eine Vielzahl von Parkmöglichkeiten. Weiterhin verbessern sie die Sicherheit, da sie in der Regel langsamer fahren und besser sichtbar sind als ihre größeren Gegenstücke. Sie benötigen auch weniger Ressourcen für Produktion und Betrieb, was zu einer geringeren Energiebilanz führt.

Die Microcars-Koalition ruft Pioniere und Visionäre dazu auf, sich ihrer Bewegung anzuschließen und gemeinsam eine transformative Zukunft für unsere Städte zu gestalten. Diese Botschaft wurde bei der kürzlich abgehaltenen Micromobility Europe Conference in Amsterdam klar vermittelt, bei der führende Persönlichkeiten der Gründungsunternehmen an einer Podiumsdiskussion teilnahmen.

Quelle: Micro Mobility Systems AG – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Nogbert:

Hallo
Ich schließe mich dieser Meinung an. Wenn man nichts anfängt kann man nichts ändern und ja es dauert seine Zeit bis sich soetwas entwickelt kann.

Jenni:

Und wieder genau die gleichen Diskussionen wie zu Beginn der Elektromobilität vor 10 Jahren. Selbstverständlich sind die L7e-Autos teuer und unausgereift. In 10 Jahren allerdings wird man ausgelacht, wenn man in der Stadt noch etwas anders fährt als ein L7e-Auto. Es braucht mutige Unternehmer und eine riesige Nachfrage. Wenn ihr also in absehbarer Zukunft gute, sinnvolle, preisgünstige E-Autos fahren wollt, dann schafft Nachfrage. Fragt nach. Zeigt Interesse. Geht hin und schaut euch die Autos persönlich an. Kommuniziert Kaufinteresse. Klopft bei euren Abgeordneten an und fragt, warum die Autos nicht gefördert werden.
In 10 Jahren sehen wir uns dann beim ersten großen L7e-Deutschland-Treffen! Ich freu mich drauf. :)

Korth, Jürgen:

… ein sparsames E-Auto für den Stadt- und Kurstreckenverkehr. Leider ist das Auto eine „Mausefalle“. Beim Crash mit einem schweren Mercedes oder BMW wird es wahrscheinlich total „zerschmettert“ …..

Sandro C.:

Endlich, endlich:-)

Marc:

Bisher ist es so, dass Microautos ineffizient, unsicher und teuer sind.

Es scheint sich nicht zu lohnen, einen effizienten Antrieb zu verwenden, wo dann ein Alltagsverbrauch um 5 kWh/100 km real möglich wäre. Aktuell brauchen diese Fahrzeuge eher um 10 kWh/100 km. Aktive und passive Sicherheit ist nicht vorgeschrieben, daher wird dort besonders gespart.Trotzdem wird ein großer Preis aufgerufen, weil diese Fahrzeuge meist in Kleinserie mit viel Handarbeit gebaut werden.

Im Verkehr bieten sie keinen Vorteil, denn die benötigte Verkehrsfläche in Fahrt hängt ja nicht in erster Linie von der Größe des Fahrzeugs ab, sondern viel mehr von den Sicherheitsabständen. Bei 50 km/h sind das 15 m nach vorne und hinten. Also 30 m plus Auto. Da sind 32,50 m gegenüber 35 m keine wirkliche Verbesserung. Beim Parken gibt es idR Normstellplätze.

Eine Verbesserung der Nachfrage dürfte dann erfolgen, wenn z.B. Stellantis dem Ami einen effizienten Antrieb und einen größeren Akku spendiert und ihn als L7e zumindest 70 km/h fahren läßt. Denn der Preis passt dort und eine L7e Version für 12t€ würde signifikant mehr Käufer finden. Aber letztlich wird die Revolution der Micros ausbleiben, weil e-Up und Spring sowie Twingo Electric selbst als Gebrauchtwagen das bessere Package sind.

heinr:

Alles schon mal da gewesen, hieß Smart und hat mit der Zeit den Ursprung aus den Augen verloren. So ein L7 Squad der sich mit seinem Solardach weitgehend selbst lädt, mit ein paar Nachbarn geteilt, das hätte was, aber ohne Heckklappe ein no go. Zu dem reicht die Micro Fahrzeug Lobby, noch, nicht das die gefördert werden.

Daniel W.:

Ich begrüße kleinere E-Autos in den Städten und auf den Dörfern, aber dann sollten auch die Preise klein sein und nicht wie der Microlino in Deutschland ab 21.190 Euro kosten.

Bei einem Viertel an Gewicht gegenüber „normalen“ E-Autos sollte auch der Preis bei einem ähnlichen Bruchteil liegen. SQUAD von Squad Mobility soll mit 2 Türen 8.500 Euro kosten und in der L7e-Version 70 km/h schnell sein, also könnte es notfalls kurz auf die Autobahn.

Für die Städte und für Jugendliche ab 15 Jahre mit Führerscheim AM genügen auch die L6e-Versionen, da hier die Versicherung besonders günstig ist und wenn in Städten flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird, dann sind 45 km/h mehr als ausreichend.

Ich hoffe auf eine Abrüstung im Straßenverkehr, sowohl gewichts- wie mengenmässig, denn 49 Mio. Autos auf deutschen Straßen, an Straßenrändern und auf Parkplätzen sind zuviel.

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