MG4 Electric startet auf neuer Elektro-Plattform von SAIC

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Neues Modell, neue Plattform, neue Klasse: MG Motor will mit dem neuen MG4 Electric im Segment der kompakten, voll elektrifizierten Schrägheckmodelle durchstarten. Er ist das erste MG-Motor-Modell auf Basis der intelligenten neuen MSP-Plattform („Modular Scalable Platform“) des chinesischen Mutterkonzerns SAIC Motor. Die besonders flache Batterie ist zunächst mit 51 kWh oder 64 kWh Kapazität erhältlich und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 450 km im WLTP-Zyklus. Das neue MG-Motor-Modell wird voraussichtlich im vierten Quartal 2022 für den europäischen Markt vorgestellt und absolviert derzeit seine finale Erprobungsphase.

Mit dem neuen MG4 Electric auf Basis der komplett neu entwickelten MSP-Plattform tritt die Marke MG in dem in Europa wichtigen C-Segment an. Der gut 4,3 Meter lange MG4 Electric bietet lauf dem Hersteller einen komfortablen, geräumigen Innenraum mit ausreichend Platz für eine fünfköpfige Familie, bei dennoch schlanken und sportlichen Proportionen. Darüber hinaus ermöglicht die bei Elektroautos typische ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50 : 50 ein verbessertes Fahrverhalten, direktere Reaktionen auf Lenkbewegungen sowie schnelle Kurvenfahrten. In Verbindung mit dem Heckantrieb sorge dies für optimalen Fahrspaß.

Elektroauto-MSP-MG4-Seite
SAIC

Die niedrige Fahrzeughöhe wird ermöglicht durch besonders flache Batterien: Im MG4 Electric kommt die in der Bauhöhe kompakteste von SAIC Motor entwickelte Batterie zum Einsatz. Mit einer Höhe von nur 110 mm ist sie eine der derzeit dünnsten ihrer Klasse. Zunächst wird der MG4 Electric mit den Batterie-Kapazitäten 51 kWh und 64 kWh erhältlich sein, die eine Reichweite von bis zu 350 km bzw. 450 km im WLTP-Zyklus ermöglichen sollen.

Weitere Varianten des MG4 Electric sind dem Hersteller zufolge in Planung, ebenso wie eine Version mit Allradantrieb. In Verbindung mit der größeren Batterie überträgt der Elektromotor eine maximale Leistung von 150 kW auf die Hinterachse, bei der Batterieversion mit 51 kWh sind es 125 kW. Der MG4 Electric beschleunigt in weniger als acht Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h.

Europapremiere für die neue MSP-Plattform

Der MG4 Electric absolviert zurzeit unter verschiedenen Bedingungen in Europa einen finalen, rund 120.000 km langen Dauertest. Das E-Auto basiert als erstes MG-Motor-Modell für den europäischen Markt auf der von Mutterkonzern SAIC Motor entwickelten MSP-Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge. Die intelligente und modular aufgebaute Architektur bietet viele Vorteile in Bezug auf Flexibilität, Raumnutzung, Sicherheit, Fahrerlebnis, Gewichtsersparnis und den Einsatz von Zukunftstechnologien. Ihr skalierbarer Aufbau eignet sich für Radstände von 2650 bis 3100 mm. Das ermöglicht, verschiedene Karosseriestile für unterschiedliche Segmente auf derselben Plattform zu entwerfen, von Schräg- und Stufenhecklimousinen bis hin zu SUVs und Vans. Aus diesem Grund spielt die Modular Scalable Platform (MSP) eine entscheidende Rolle in der Wachstumsstrategie von MG Motor für Europa.

Das ONE PACK-Batteriesystem

ONE PACK ist eine neuartig gestaltete Batterie. Durch die liegende Anordnung der Akkuzellen kann eine Höhe der Batterie von lediglich 110 mm erreicht werden. Das ist führend in der Branche und ermöglicht eine deutliche Steigerung der effektiven Raumnutzung. In Verbindung mit der Neugestaltung des entsprechenden Kühlsystems bietet die ONE PACK-Batterie drei wesentliche Vorteile: eine hohe Integration, eine lange Lebensdauer und den Zero Thermal Runaway-Sicherheitsschutz vor thermischem Durchgehen.

„Bei dem von SAIC Motor entwickelten ONE PACK-Batteriesystem ist die Projektionsfläche aller Batterien auf der modularen, skalierbaren Plattform gleich. Auch die Verbindungen zu anderen Komponenten sind identisch. Mit diesem Konzept lassen sich theoretisch problemlos Batterien mit einer Kapazität von 40 kWh bis 150 kWh realisieren. Es kann den Energiebedarf von Modellen der Klassen A bis D decken und bietet den Nutzern eine flexible und vielfältige Auswahl. Die Kundinnen und Kunden können zunächst eine kleine Batterie erwerben und diese dann austauschen oder aufrüsten, wenn eine größere Reichweite erforderlich ist.“ – Zhu Jun, Deputy Chief Engineer von SAIC Motor

Dank der neuen Architektur biete der MG4 Electric mehr Platz im Interieur bei gleichbleibenden Außenabmessungen, so der Hersteller. Außerdem sei es den Ingenieurinnen und Ingenieuren gelungen, das Gewicht des Fahrzeugs deutlich zu reduzieren, was der Effizienz und den Fahreigenschaften sehr zugutekommt.

Elektroauto-MSP-MG4-Cockpit
SAIC

Die MSP-Plattform und die zugehörigen Komponenten sind auch für die Implementierung zukünftiger Technologien vorbereitet. So kann etwa die Systemspannung der elektronischen Antriebseinheit, die unter anderem eine 8-lagige Hairpin-Technologie und eine spezielle Ölkühlung umfasst, von 400 Volt auf 800 Volt aufgerüstet werden. Das ermöglicht in Zukunft ein noch schnelleres Laden der Batterie. Außerdem kann der Antriebsstrang auch zukünftige BaaS-Batterietauschsysteme (Battery as a Service) unterstützen. Über die integrierte serviceorientierte Architektur (SOA) erhalten Fahrzeuge lebenslang Updates „over the air“ (OTA). Und nicht zuletzt ist die Plattform auch für Pixel Point Cloud Comprehensive Environment Mapping (PP CEM) vorbereitet, das für fortschrittliche autonome Fahrlösungen erforderlich ist.

Quelle: MG – Pressemitteilung vom 28.06.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wilfried Peter:

Preis???!!

Yoyo:

Nimm mal Deine VW-Brille ab.
VW hat noch viel mehr Probleme….
https://wp.elektroauto-news.net/news/batterieproblem-beim-id-buzz

adson:

Sehr schönes Auto!
Wenn die Verarbeitung genau so gut wie beim MG5 ist und der Preis stimmt, ist das mein neuer Kandidat. Eine Anhängekupplung sollte er auch haben und nicht breiter als ein Golf sein. Die Rostneigung, wenn sie denn tatsächlich stimmt, würde mich nicht abschrecken, vor 40 Jahren war es auch nicht unüblich sein Neufahrzeug zur Hohlraumkonservierung zu bringen. Die 500 € sind dann auch noch da.

Niko:

super Auto ! die chinesischen Hersteller werden ordentlich Druck machen und für Wettbewerb und damit bezahlbare eAutos sorgen. Die deutschen Hersteller müssen sich warm anziehen, sind aber zum Glück im Premiumsegment gut aufgestellt. Für PSA, Renault etc beginnen jedoch harte Zeiten

egon_meier:

Das Wort „am meisten verkauft“ beschönigt die Situation: der BEV-Zulassungsanteil in den ersten 5 Monaten dieses Jahres liegt bei gerade mal 0,9%. Damit liegen sie tatsächlich unter der Schwelle „other“ mit 0,8 %.
In den nordischen Ländern gab es mit Markteintritt einen MG-Schub. Der ist inzwischen aber abgeraucht. Selbst in Schweden (die lieben MG!!) schafft es der Hersteller gerade mal zu 4%, in Norwegen zu 2%.
Das ist unter der Wahrnehmungsschwelle.

egon_meier:

Den MG die Rostneigung abzusprechen erinnert irgendwie an die Neigung der Aiways-Fans, die unterirdischen Verkaufszahlen als Verschwörungstheorie zu deuten.

Peter:

Kennt noch jemand den „böhmischen Schnellroster“? Hat sich deutlich entwickelt, wird heute gern und viel gekauft.
Nach meinem subjektiven Eindruck aus Ostwestfalen ist MG aber die chinesische Marke, die unter „eigenem“ Namen (der Name MG ist ja zugekauft) hier zahlenmäßig an meisten verkauft. Sie haben aber auch die Bedeutung eines Händlernetzes erkannt. Hier gibt es kaum Aiways, gar keine Nio, wohl aber etliche MG. Hyundai hat nach dem Markteintritt anfang der 90er auch 30 Jahre gebraucht, bis sie in D 5% Marktanteil hatten.

egon_meier:

MG sich bislang vorrangig dadurch ausgezeichnet dass bei den nagelneuen mg5 die tagenden Elemente schon nach 1 Jahr dicke Korrosionsprobleme zeigten.
Das ist das wie der Alfasud in meinen jungen Jahren: Rostet schon im Prospekt.

gibt es Andeutungen, dass sich da was verbessern könnte?

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