Mercedes-Partner Prologium erreicht Meilenstein bei Feststoffbatterien

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Mercedes-Benz (Symbolbild)

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Prologium Technology, Partner von unter anderem Mercedes-Benz bei der Entwicklung von Feststoffbatterien, hat Anfang Dezember 2024 einen Meilenstein erreicht, indem es eine Zertifizierung des TÜV Rheinland-Bericht für die Sicherheit und Leistung seiner Lithium-Keramik-Batterie erhalten hat: Der TÜV Rheinland bestätigt, dass die Lithium-Keramik-Batterie der nächsten Generation von Prologium eine Energiedichte von 811,6 Wh/L (volumetrisch) und 359,2 Wh/kg (gravimetrisch) liefert.

Die Batterien von Prologium übertreffen damit aktuelle Batteriezellen deutlich und bieten eine bis zu 79,5 Prozent höhere Energiedichte als LFP-Batterien (unter 200 Wh/kg) und NMC-Batterien (200 bis 300 Wh/kg). Das ermöglicht in Elektroautos kleinere und leichtere Akkupacks im Vergleich zu aktuellen Technologien bei gleichzeitig höherer Reichweite und verbesserter Energieeffizienz und Sicherheit. Auch das Laden von Elektroautos soll mit der Festkörperbatterie von Prologium besonders flott vonstatten gehen: 300 Kilometer Reichweite sollen innerhalb von nur fünf Minuten nachgeladen werden können. Aktuelle Bestzeiten dafür, die Modelle wie der Porsche Taycan und Kia EV 6 erreichen, liegen bei gut 20 Minuten.

Der Gründer und Vorsitzende von Prologium, Vincent Yang, betonte die Bedeutung dieser Leistung: „Dieser Meilenstein spiegelt 18 Jahre unermüdlichen Aufwand bei der Bewältigung wichtiger Batterieherausforderungen und der Optimierung von Fertigungsprozessen wider“, wird er in einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens zitiert. Yang kündigte zudem Pläne an, auf der CES 2025 in Las Vegas, die am 7. Januar startet, weitere Innovationen zu enthüllen. Prologium Technology wurde 2006 gegründet und hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Lithium-Keramikbatterien der nächsten Generation spezialisiert. Das Unternehmen hat laut eigener Aussage bereits mehr als 12.000 Lithium-Keramik-Batterien an globale Autohersteller zum Testen und zur Modulentwicklung geliefert.

Fabrik in Europa soll 2027 mit der Produktion starten

Die erste Demonstrationslinie im Gigawattstundenmaßstab für die Produktion der Feststoffbatterien hat Prologium 2024 in Taiwan aufgebaut. In Paris entsteht derzeit ein F&E-Zentrum, das sich der Anpassung von Lösungen für den europäischen Markt widmet. In der Zwischenzeit hat das erste Projekt für eine Batteriefabrik von Prologium in Übersee in Dünkirchen, Frankreich, die ersten Hürden genommen und befindet sich derzeit in der Phase der Umweltverträglichkeitsprüfung und der Bewertung von Baugenehmigungen. In diesem Jahr soll mit dem Bau der Anlage begonnen werden, bis 2027 soll die Massenproduktion starten.

Das deckt sich mit Aussagen, die Mercedes-Benz bereits vor mehr als zwei Jahren veröffentlicht hat. Der deutsche Autohersteller arbeitet bereits seit 2016 mit Prologium zusammen, 2022 hieß es, dass man gemeinsam an Feststoffbatterien arbeite und diese Testfahrzeugen von Mercedes erproben wolle. Im Rahmen der Partnerschaft wurden zudem technologische Meilensteine vereinbart, die auf eine Integration der Feststofftechnologie in ausgewählten Modellen innerhalb der zweiten Hälfte des Jahrzehnts abzielen. Mit der Zertifizierung des TÜV sind die beiden Unternehmen diesem Vorhaben ein gutes Stück näher gekommen.

Quelle: Prologium – Pressemitteilung vom 10.12.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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WhyLee:

Mit dem Unterschied dass das Prologium Zeugs real ist und Toyota komplett blank ist

WhyLee:

Prologium wird schon jetzt relativ genau über die Haltbarkeit Bescheid wissen.

WhyLee:

Das Verbrennerverbot gibt’s gar nicht. Aber Verbrenner werden bei neuen Autos 2035 schon zu 95% verdrängt worden sein.

Pedro G.:

Bis zum Verbrenner VERBOT sind es noch 10 Jahre da passiert noch viel in der Technik !

Pedro G.:

Dann sitz Mann mehr im Auto als am Arbeitsplatz !

Gastschreiber:

Ok, dann sind mit dieser Forderung aber auch alle Verbrenner noch von einem Durchbruch sehr weit entfernt.
Ein typischer Passat hat eine WLTP Reichweite von ca. 1100km. Ein ID.7 etwa 700km. Warum sollte ich jetzt 7000km Reichweite benötigen um Individualmobilität zu ermöglichen? Ist da nicht eher die platte Aussage lächerlich?

Talis:

Es stellt sich immer die Frage, was „lange“ bedeutet. Potentiell sind Feststoffakkus schon in 10 Jahren günstiger. Vielleicht werden sie es auch nie. Vielleicht werden sie es, aber in der Zwischenzeit zieht noch eine neue Technologie an beiden vorbei.
Letztlich kann man sich sicher sein, dass es in 10 Jahren sehr wahrscheinlich bestimmte Anwendungsfälle gibt, in den Feststoffakkus die beste Wahl sind. Ob das 5% oder 50% der dann vorhandenen Anwendungsfälle ausmacht, kann derzeit noch niemand sagen.

brainDotExe:

Keine Ahnung wie du zu der Auffassung kommst. Die deutschen Hersteller verbauen jetzt seit über 10 Jahren „normale“ Akkus in Elektroautos. Wie kann das sein, wenn sie sich nicht damit auseinander setzen wollten?

Ansonsten, ja Feststoffakkus oder generell Akkus mit einer deutlich höheren (gravimetrischen) Energiedichte sind weiterhin der heilige Gral, denn nur so kann man, neben Leichtbau, das Gewicht signifikant reduzieren.

Roma:

Die deutschen Hersteller taten aber schon so, dass der Feststoffakku der heilige Gral wäre und man sich mit den schnöden „normalen“ Akkus gar nicht groß auseinander setzen will.

Marius:

Für die tägliche, durchschnittliche Pendelstrecke Kiel-Konstanz?

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