Warum Keramik in der Batterieproduktion so wichtig ist

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Stefan Veltum, CTO der auf Hochleistungs-Materialien spezialisierten Moeschter Group aus Dortmund, sprach mit Battery News über die besonderen Herausforderungen bei der Produktion von Batterien, über präzise Werkzeuge und deren Handhabung und warum bei all dem der Werkstoff Keramik eine entscheidende Rolle spielt.

Wir bekommen eine deutliche Steigerung der Anfragen und gemeinsamen Projekte im Markt zu spüren“, sagt Veltum über den Stand der Dinge im Batteriemarkt. Sein Unternehmen ist darauf spezialisiert, Produktionsprozesse von der Prototypenfertigung in die Serie zu überführen. Und da der E-Auto-Markt massiv am Wachsen ist, verzeichne auch die Moeschter Group „eine stark steigende Zahl von Unternehmen, die sich im Markt der Batterieproduktion engagieren“. Stark gefragt sei zum Beispiel die Expertise des Unternehmens im Bereich der Hochleistungskeramiken, die unter anderem in der Fertigung von Batteriezellen zum Einsatz kommen.

Die Einsatzbandbreite ist groß“, sagt Veltum über das vielseitige Material, da es „von Haus aus hervorragende Eigenschaften“ habe, beispielsweise „Verschleißbeständigkeit, elektrische Isolierung und Antihaftwirkung. Sie ist außerdem nicht magnetisierbar und mittlerweile auch schlagzäh“, erklärt der Manager. All diese Eigenschaften erlauben es, ein breites Spektrum zu bedienen, wie Veltum aufzählt: „Typische Einsatzfelder liegen etwa in Vorrichtungen und Anlagen als verschleißfester, nicht brennbarer Werkstoff für Klemmbacken und Abstandshalter, oder auch in den Anlagen als elektrischer Isolator, wenn es um Greifertechnik, Handlingstechnik oder Positioniertechnik geht, oder in der Fügetechnik, zum Beispiel als Unterlage oder Spritzerschutz beim Schweißen“. Keramik sei sogar „teilweise alternativlos“, so Veltum weiter. Zum Beispiel gebe es „keinen anderen verschleißfesten elektrischen Isolator“.

Die Moeschter Group beliefere „einige deutsche OEM und den dazugehörigen Anlagenbau“ und arbeite oft „mit Entwicklern und Unternehmen zusammen, die sich auf Teilbereiche spezialisiert haben“, erklärt Veltum. Hochentwickelte Herstellungsverfahren und Werkstoffe können den Kunden des Unternehmens einige Vorteile verschaffen, sagt er. Zum Beispiel bereits dadurch, dass für die Herstellung ein optimaler Prozess entwickelt wird.

Und auch der Einsatz von Keramik sei in dieser Hinsicht vorteilhaft gegenüber anderen Materialien wie etwa Stahl: Denn für eine sehr gute Effizienz der Batteriesysteme sei es essenziell, so Veltum, „dass die im System verwendeten Materialien sauber verarbeitet und nicht kontaminiert sind“. Werde beispielsweise Stahl „als Anschlag, Greifer, Schneidmesser oder ähnliches eingesetzt, kann es zu leitendem Abrieb kommen. Mit Keramik passiert das nicht“. Deshalb werden vollkeramische Schneidmesser in der Batteriefolienproduktion schon seit langer Zeit eingesetzt, erklärt der CTO der Moeschter Group.

Quelle: Battery News – „Wettbewerbsfähigkeit beginnt mit einem guten Prozess“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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neumes:

kann des sein dass auf dem Titelbild „Keramikfliesen“ abgebildet sind?
Hat wohl nichts mit Batterien zu tun, oder ?

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