Mercedes soll Produktion des EQC 2023 einstellen wollen

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Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Mercedes-Benz fährt ein durchaus erfolgreiches Elektroauto-Programm und kann seinen Absatz von E-Modellen regelmäßig deutlich steigern. Der seit 2019 erhältliche EQC allerdings zahlt nicht wirklich ein auf diesen Erfolg: Weniger als 4000 Einheiten gingen im vergangenen Jahr – seinem besten Verkaufsjahr – an deutsche Kund:innen, für 2022 sieht es noch schlechter aus, im ersten Halbjahr waren es nur knapp mehr als 1000 abgesetzte Modelle. Aufgrund der bescheidenen Verkaufszahlen in Deutschland wurde der kompakte SUV in den USA erst gar nicht ins Portfolio aufgenommen – obwohl das Land als noch SUV-verrückter gilt als Deutschland.

Nun soll der EQC einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Business Insider zufolge komplett eingestellt werden. In einem vertraulichen Schreiben an die Vertriebspartner finde sich für die vom Hersteller mit dem Werks-Code N 293 benannte Baureihe der gefettete Hinweis „Produktion bis Dekade 3/05/2023“. Übersetzt aus der bei Mercedes-Benz gebräuchlichen Nomenklatur bedeute dies, dass das Auto letztmals im dritten Drittel des Monats Mai im Jahr 2023 gefertigt werden soll, so das Wirtschaftsmagazin. Mercedes-Benz hat das Produktionsende des EQC nach nur vier Jahren auf dem Markt bislang weder bestätigt noch dementiert.

Dass die Produktion des EQC im kommenden Jahr planmäßig auslaufe, soll nicht der Fall sein, da erst 2025 soll eine neue elektrische C-Klasse auf der neuen MMA-Plattform auf den Markt kommen soll. Diese würde vermutlich die Modellbezeichnung EQC übernehmen. Von dem Aus des EQC soll nicht nur die Produktion in Bremen, sondern auch in China bei Beijing Benz Automotive betroffen sein.

Aktuell ist der EQC noch zu haben, zu einem Preis ab gut 66.000 Euro. Dafür gibt es 300 kW (408 PS) an Motorleistung, eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 5,1 Sekunden und bis zu 180 km/h in der Spitze. Die Reichweite beträgt laut WLTP-Messung bis zu 432 Kilometer.

Quelle: Business Insider – Interne Unterlagen zeigen: Mercedes-Benz zieht den Stecker bei seinem ersten reinen Stromer, dem EQC

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Frank:

Nach 9 Monaten mit diesem Fahrzeug kann ich nichts negatives darüber berichten. Ja er ist nicht auf der Höhe der Zeit, aber Entwicklung der E-Mobilität rast (und das ist gut so!).
Tatsächlich hat Mercedes alles dafür getan um dieses Fahrzeug nicht zu verkaufen, auch die Händler wollte mir lieber einen Verbrenner unterjubeln. Das war aber bei BMW genauso.

Ich freue mich trotzdem auf einen Nachfolger.

Bis dahin habe ich Spass und Freude mit diesem wirklich tollem Auto!

Stefan:

Der EQC Flop erinnert an den W140. Einfach zu aufgepumpt, für die aktuelle Zeit.

brainDotExe:

Ist auch nicht verwunderlich. Der EQC ist und bleibt ein (mit der heißen Nadel) umgebauter Verbrenner. Die Plattform war dafür nicht vorgesehen und so mussten nachträglich einige Umbauten erfolgen.

Der komplette Antriebsstrang wird übrigens zugekauft, dass würde mir als Autobauer auch den Stolz nehmen ;)

Prinzipiell liegt es aber auch daran, dass die „Basis“, also der GLC, demnächst von der neuen Generation abgelöst wird.

Positiv gesehen ist der Name „EQC“ jetzt für die Limousine auf MMA Basis frei und ein EQC SUV auf dessen Basis als direkter Nachfolger ist auch denkbar.

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