Mercedes-Benz startet Batterie-Produktion in Bangkok

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Der globale Batterie-Produktionsverbund innerhalb des Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars hat seine dritte Fertigungsstätte in Betrieb genommen: In der Region Bangkok wurde eine Fabrik für Plug-In-Hybrid-Batterien eröffnet. Die Mercedes-Benz AG hat gemeinsam mit den lokalen Partnern Thonburi Automotive Assembly Plant (TAAP) und Thonburi Energy Storage Systems (TESM) insgesamt mehr als 100 Millionen Euro in die Batterieproduktion und eine Werkserweiterung des bestehenden Fahrzeugwerks investiert. Insgesamt entstehen mehr als 300 neue Arbeitsplätze, davon 100 in der Batterieproduktion.

Damit bedienen die Partner die hohe Nachfrage nach Elektromobilität und insbesondere nach Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen in Thailand. Zugleich treiben sie den Wandel zu einer nachhaltigen Mobilität und einer CO2-neutralen, ressourcenschonenden Produktion voran.

Der Neubau der Batteriefabrik entstand auf einem 50.000 m2 großen Grundstück auf dem Werksgelände. Die Anlagen der Fertigung sind hoch standardisiert und flexibel nutzbar. Dadurch lassen sie sich in kürzester Zeit an die lokalen Marktbedingungen anpassen. Mit der gemeinsamen Investition in den Fabrikneubau sowie die Werkserweiterung intensivieren die Mercedes-Benz AG und der lokale Partner TAAP einmal mehr ihre Zusammenarbeit.

„Wir produzieren in unserem thailändischen Werk seit mehr als 40 Jahren erfolgreich Mercedes-Benz Fahrzeuge für den lokalen Markt. Mit dem Produktionsstart unserer Batteriefabrik in Bangkok gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt im Ausbau unseres globalen Batterie-Produktionsverbunds bei Mercedes-Benz Cars mit neun Fabriken weltweit. Die lokale Fertigung von Batterien ermöglicht uns, das Potenzial für Elektromobilität in Thailand bestmöglich auszuschöpfen.“ – Jörg Burzer, Mitglied des Vorstandes der Mercedes Benz AG, Produktion und Supply Chain Management

Die Plug-In-Hybrid-Modelle der Limousinen von Mercedes-Benz, insbesondere die C- und E-Klasse, sind in Thailand besonders nachgefragt. „Unser Standort ist für die Zukunft der Mobilität bestens vorbereitet und kann auf die Entwicklungen im südostasiatischen Markt noch flexibler reagieren. Möglich wurde diese strategische Weichenstellung vor allem durch die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren thailändischen Partnern. Sie hat die Grundlage dafür geschaffen, unser Engagement noch einmal auszubauen und zusätzliche elektrifizierte Fahrzeuge in unser Portfolio aufzunehmen“, so Roland Folger, Präsident und CEO Mercedes-Benz (Thailand) Limited.

Digitale und nachhaltige Batterieproduktion

Die in der neuen Batteriefabrik gefertigten Batteriesysteme kommen unter anderem in der aktuellen Mercedes-Benz C-Klasse, E-Klasse, S-Klasse sowie dem Mercedes-Benz GLC und GLC Coupé zum Einsatz. Die hohe Vielzahl von Produktvarianten des lokalen Marktes erfordern flexible und effiziente Produktions- und Anlagenkonzepte. Zentrale Montagestationen wurden analog der Batteriefabrik in Kamenz aufgebaut und für standortspezifische Bedarfe weiterentwickelt. So können in der neuen Linie sämtliche Batterietypen für alle aktuellen und auch zukünftigen Plug-In Hybride gefertigt werden.

Die Batteriefabrik in Bangkok erfüllt die hohen Mercedes-Benz Standards bezüglich Ergonomie, Arbeitssicherheit und Digitalisierung. Ein neuer Maßstab wurde beispielsweise bei der Prozessabsicherung implementiert: Die Produktqualität wird durch ein Qualitätssicherungssystem erzeugt, das entlang der Wertschöpfung alle Produktionsprozesse online überwacht. Zudem verfügt das Werk über ein eigenes Prüf- und Testzentrum.

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Um die Beschäftigten auf ihre neuen, anspruchsvollen Aufgaben bestmöglich vorzubereiten, wurden sie intensiv geschult. Dabei profitiert Mercedes-Benz Cars von den Erfahrungen aus dem internationalen Produktionsnetzwerk. „Das Know-how in unserem globalen Netzwerk ist ein Vorteil, den wir hier in Thailand nutzen können. Wir haben es bei der Batterieproduktion mit hochkomplexen Zukunftstechnologien zu tun. Es macht mich sehr stolz, zu sehen, mit welcher Begeisterung und Einsatzfreude unsere Mitarbeiter ihre neuen Aufgaben angehen. Ohne dieses starke Team wäre das Projekt nicht in dieser kurzen Zeit umsetzbar gewesen“, so Andreas Lettner, Chief Executive Officer & Head of Operations Mercedes-Benz Manufacturing Thailand.

Eine CO2-neutrale Neuwagenflotte bis 2039

Die Entscheidung für eine lokale Batterieproduktion in Thailand stützt auch die übergeordneten Nachhaltigkeitsziele von Mercedes-Benz unter der Überschrift „Ambition2039“. Ziel ist eine CO2-neutrale Neuwagenflotte bis 2039. Bis 2030 soll mindestens jedes zweite verkaufte Fahrzeug über einen Elektroantrieb verfügen – hierzu zählen vollelektrische Fahrzeuge und Plug-In Hybride.

Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Mobilität kommt neben den Produkten auch der Produktion eine zentrale Rolle zu: Alle europäischen Mercedes-Benz Werke sollen ab 2022 komplett CO2-neutral produzieren. Diesen Anspruch soll die Batteriefabrik in Bangkok durch Einsatz großer Solaranlagen auf den Dächern der Produktionsgebäude erfüllen.

Überschüssiger Solarstrom wird beispielsweise in so genannten 2nd-Life-Batteriespeichersytemen aus wiederverwerteten Elektrofahrzeugbatterien zwischengespeichert. Hierbei arbeitet das Werk eng mit der Mercedes-Benz Energy GmbH zusammen. Die stationären Speichersysteme, die lokale Energieschwankungen ausgleichen können und wesentlich zur Netzstabilisierung beitragen, ermöglichen für ausgediente Batterien von Elektro- und Hybridfahrzeugen eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Wiederverwendung. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen.

Über den Batterie-Produktionsverbund

Daimler investiert mehr als eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars. Insgesamt besteht der Batterie-Produktionsverbund aus neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten. Die erste Fabrik in Kamenz ist im Serienbetrieb. Die zweite Fabrik in Kamenz (Deutschland), die Batteriefabrik am Standort Peking (China) und in Bangkok (Thailand) begannen 2019 mit der Serienproduktion. Die Batteriefabriken in Stuttgart-Untertürkheim (Deutschland), Tuscaloosa (USA) und Jawor (Polen) starten damit Anfang der nächsten Dekade.

Die lokale Fertigung von Batterien ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Elektrooffensive von Mercedes-Benz Cars und der entscheidende Baustein, um die weltweite Nachfrage nach Elektrofahrzeugen flexibel und effizient zu bedienen. Die Batterie ist das Herzstück aller elektrifizierten Antriebe. In den internationalen Batteriefabriken werden die komplexen Batteriesysteme von Mercedes-Benz montiert und getestet. Die Batterie-Zellen kauft Mercedes-Benz auf dem Weltmarkt zu und sichert sich damit den Zugang zu den neuesten Technologien am Markt.

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 04.12.2019

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Yarn:

Sehr höfliche und empathische Antwort. Danke.

Peha:

Danke, sehr gut geschrieben.

Stefan:

Bitte den Artikel langsam lesen und und in Ruhe interpretieren. Daimler Benz hat eine Batteriefertigung in Deutschland. DB ist ein global Player. Damit auf den verschiedenen Märkten dann keine Zölle die Wettbewerbsfähigkeit verhindert, muss DB dort mit Partnern kooperieren. So wird das im ganzen Autobusiness gemacht. Nationales Klein Klein hat gegen die Markt Kräfte und Bündnisse keine Chance. Und Trump darf man nicht mögen, aber mit Hass sollte man sich zurückhalten. Es wird in vielen Gesellschaften leichtfertig schnell gehasst, aber das führt zu nichts sinnvollem oder positiven.

BevKombiFan:

……und sollten sich in Grund und Boden schämen! Da kommt ein Amerikaner und baut einfach so eine Gigafactory die Elektrofahrzeuge UND Batterien baut. In Deutschland!
Von wegen es ist unrentabel……
Statt das viele Geld ins Ausland zu schaffen hätte es hier Arbeitsplätze für Arbeitsplätze und Innovation gesorgt.
Also ich hasse Trump aber da versteh ich seine Haltung. So ein Vorgehen das im höchsten Maße schädigend ist für Deutschland sollte bestraft werden.

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