Mercedes-Benz EQA: Elektrischer Athlet mit 140 kW Leistung/ 426 km Reichweite

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 6 min

Mit dem Concept EQA hat Mercedes-Benz auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 2017 gezeigt, wie sich die EQ-Strategie in die Kompaktklasse übertragen lässt. Noch im vergangenen Jahr sollte die Serienversion als vollelektrischer Bruder des GLA ihre Premiere feiern. Nun wurde Mitte Januar 2021 daraus. Alle Daten, Fakten und Erkenntnisse aus der Weltpremiere des kompakten Stromers von Mercedes-Benz haben wir nachfolgend für dich zusammengetragen.

Der Elektrische Athlet auf den Spuren des GLA, wie Mercedes-Benz den Stromer selbst beschreibt, startet in Deutschland ab 47.540,50 Euro. Aufgrund des Nettolistenpreises von 39.950 Euro können Kunden die 6.000 Euro Umweltbonus der Bundesregierung und die 3.000 Euro von Mercedes-Benz als Hersteller in Anspruch nehmen. Dafür gibt es das Einstiegsmodell EQA 250. Dieser kommt mit 140 kW Leistung sowie einer Reichweite nach WLTP von 426 km daher. Weitere Varianten des EQA sollen künftig folgen. Zu einem stellt der Automobilhersteller eine Allrad-Variante mit einem zusätzlichen elektrischen Antriebstrang (eATS) und Leistungen jenseits der 200 kW. Zum anderen eine Version mit über 500 Kilometern Reichweite (WLTP) in Ausblick. Dabei will man das mehr an Reichweite nicht gezwungenermaßen durch einen größeren Akku erzielen, sondern auch über eine konsequente Steigerung der Effizienz aller Fahrzeug-Komponenten.

„Progressives Design und intuitive Bedienung sind zwei Highlights des EQA. Mit ihm bieten wir unseren Kunden erstmals einen vollelektrischen, alltagstauglichen und reichweitenstarken Mercedes im Kompaktsegment an. Damit ist der neue EQA ein weiteres, wichtiges Fahrzeug auf dem Weg zur Elektrifizierung all unserer Fahrzeugsegmente.“ – Britta Seeger, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG

EQA 250 wartet im typischen Mercedes-EQ-Design auf

Mercedes-EQ typisch kommt der EQA mit dem Black-Panel-Grill mit Zentralstern daher. Des Weiteren greift er als prägnantes Designmerkmal das Leuchtband vorn und hinten auf. Denn der horizontale Lichtleiter dient mittlerweile als Wiedererkennungsmerkmal bei Tag und Nacht. Exklusiv gibt es bis zu 20 Zoll große Leichtmetallräder in Bi- oder Tri-Color-Design mit zum Teil roségoldfarbenen oder blauen Dekorelementen. Wie Gorden Wagener, Chief Design Officer der Daimler AG, zu verstehen gibt verkörpert der EQA 250 „progressiver Luxus in seiner sportlichsten Form. Mit dem kompakten, modernen EQA ist ein vollelektrisches SUV für die nachhaltige Mobilität der Zukunft geboren. Perfekte Proportionen im Exterieur und ein spektakuläres Interieur setzen neue Maßstäbe“, so der Chief Design Officer.

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Fahrer und Beifahrer profitieren von der SUV-Form des Stromers und können hierdurch auf eine hohe Sitzposition setzen. Diese ist komfortabel nicht nur zum Ein- und Aussteigen, sondern gut auch für die Rundumsicht. Generell war Nutzwert ein Entwicklungsschwerpunkt. Serienmäßig ist die Fondlehne im Verhältnis 40:20:40 teilbar und einzeln umklappbar. Das durchdachte Design trägt auch zu einem cw-Wert von 0,28 bei, der unter anderem durch das im oberen Bereich komplett geschlossene Kühlluftregelsystem, die strömungsgünstige Front- und Heckschürze, ein sehr glatter, nahezu vollständig geschlossener Unterboden, speziell optimierte Aero-Räder und darauf angepasste Radspoiler vorne und hinten profitiert.

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Wärmepumpe, MBUX-Infotainment und Anhängevorrichtung als Highlights des EQA 250

Serienmäßig hat der Automobilhersteller eine Wärmepumpe verbaut, welche die Abwärme des elektrischen Antriebs nutzt und somit dem System eine möglichst hohe Effizienz ermöglich. Vor dem Start kann beim EQA zudem der Innenraum vorklimatisiert werden. Bedient wird diese Funktion direkt über das Infotainmentsystem MBUX oder über die Mercedes me App. Das erwähnte MBUX-Infotainmentsystem ist serienmäßig an Bord und mit Hilfe verschiedener Optionen individuell konfigurierbar. Die wichtigsten Vorteile des Systems: der leistungsstarke Rechner, brillante Bildschirme und Grafiken, individualisierbare Darstellung, vollfarbiges Head-up-Display (Sonderausstattung), Navigation mit Augmented Reality (Sonderausstattung), lernfähige Software und die mit dem Schlüsselwort „Hey Mercedes“ aktivierbare Sprachsteuerung.

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Als Sonderausstattung ist für den EQA eine Anhängevorrichtung mit ESP® Anhängerstabilisierung erhältlich. Nach dem Entriegeln lässt sich der Kugelhals entweder herausschwenken oder bei Nichtgebrauch wieder hinter die Verkleidung des Stoßfängers zurückschwenken. Die Anhängelast (ungebremst/ gebremst) des EQA 250 beträgt 750 Kilogramm, die Stützlast 80 Kilogramm. Die Anhängevorrichtung ist für einen Fahrradträger freigegeben. Noch mehr Anhängelast werden die Allradmodelle bieten, so das Unternehmen in Hinblick auf weitere Modelle.

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Mercedes-Benz EQA 250 verspricht effizienten Fahrspaß im Alltag

Eingangs erwähnt bringt Mercedes-Benz zunächst den EQA 250 auf die Straße, welcher mit einer Leistung von 140 kW, bei einem maximalen Drehmoment von 375 Nm sowie einer Reichweite von 426 km nach WLTP-Zyklus daherkommt. Der Verbrauch auf 100 km wird mit 17,7 kWh nach WLTP-Zyklus angegeben. Die dafür notwendige Energie bezieht der Stromer aus einer doppelstöckige 66,5 kWh-Lithium-Ionen-Batterie, welche als strukturelles Element im Unterboden des Fahrzeugs sitzt. Angetrieben wird das Elektroauto durch eine Asynchronmaschine an der Vorderachse. Die E-Maschine, ein Getriebe mit fester Übersetzung samt Differenzial, das Kühlsystem sowie die Leistungselektronik bilden dabei eine hochintegrierte, kompakte Einheit – den elektrischen Antriebstrang (eATS). Getriebeübersetzung und Zahnräder wurden auf die Anforderungen des Frontantriebs ausgelegt.

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Für die künftigen, stärkeren Modelle setzt der Hersteller an der Hinterachse auf einen zusätzlichen eATS mit einer neu entwickelten permanenterregten Synchronmaschine. Diese baut besonders kompakt. Bei diesen Varianten des EQA wird dann die Leistungsanforderung zwischen Vorder- und Hinterachse je nach Fahrsituation 100-mal pro Sekunde intelligent geregelt werden. Dabei soll die Mercedes-EQ Philosophie zum Tragen kommen. Deren Ziel ist es, zur Verbrauchsoptimierung möglichst häufig die hintere E-Maschine zu betreiben, während die Asynchronmaschine an der Vorderachse im Teillastbetrieb nur geringe Schleppverluste erzeugt.

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Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h absolviert der EQA 250 in 8,9 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit hat er bei 160 km/h erreicht. Ist der Akku leer kann der EQA 250 von Mercedes-Benz auf unterschiedliche Art und Weise geladen werden. Zu Hause oder an öffentlichen Ladestationen kann der EQA mit Hilfe des Onboard-Laders komfortabel mit bis zu 11 kW mit Wechselstrom (AC) aufgeladen werden. Und noch schneller geht es an Schnellladestationen mit Gleichstrom (DC). Abhängig vom SoC (State of Charge, deutsch: Ladestand) sowie der Temperatur der Hochvoltbatterie lädt der EQA an einer entsprechenden Säule mit einer maximalen Leistung von bis zu 100 kW. Die Ladezeit beträgt dann etwa 30 Minuten von 10-80 Prozent SoC.

Weltpremiere des Mercedes-Benz EQA 250

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 20. Januar 2021

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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ION Werner:

Toller Wurf von MB ! Mit über 2 t Gesamtgewicht bringt es das Auto auf einen geringen Energieverbrauch nach WLTP von lediglich 17,7 kWh auf 100 km ! Mein Gefühl sagt mir, da ist Frust vorprogrammiert, wenn der gediegene MB-Fahrer im Winter die Realreichweite erkennt !

Farnsworth:

Das mit dem „hinten rechts“ Ist übrigens sehr unpraktisch, wenn die Kabel der Schnelllader kurz gehalten sind. Ich musste mal an einem Schnelllader total blöd quer parken, weil an dem Platz, wo ich hätte einfach laden können ein anderer Wagen stand. Das Ladekabel ist einfach nicht lang genug. Noch schlimmer sind schräge Ladeplätze und die Säule frontal davor. Auf der gleichen Strecke auf dem Rückweg musste ich rückwärts, gerade vor der Schnellladesäule parken, weil das Kabel sonst zu kurz war. Ich konnte das Auto nicht in die schräge Parklücke stellen. Solange da nichts los ist geht das ja noch.

Ich kann ja verstehen, dass man die Kabel möglichst kurz halten will, aber komfortabel ist anders. Ein Nasenlader wäre da praktischer gewesen.

Farnsworth

Farnsworth:

Ich bin noch nie mit Wohnwagen gefahren. Aufgrund der schlechten Effizienz von Verbrenner gehe ich aber davon aus, dass die sich 1-2 Liter mehr reintun und dann ist gut. Also kommt der Diesel dann nicht 1200km weit sondern nur 850km. Übertragen auf den EQA hieße das auch nur ca. 280km Reichweite mit Wohnwagen. Da könnten sich Leute dran stören.

Mir persönlich ist das völlig egal. Mein Auto hat nur 260km WLTP Reichweite. Ich muss auch ohne Wohnwagen dann an den Schnelllader :-D

Farnsworth

Roma:

Ein Schritt in die richtige Richtung, vom Fahrzeug selbst wohl ein typischer Mercedes, vom Konzept wohl aber nur ein solider Durchschnitt.
Übers Design mit den ganzen RGB-Leuchten, und goldrosè-blau kann man sich natürlich streiten.

Daniel W.:

Wer die Produktion des EQA sehen will, siehe Video

>> https://www.youtube.com/watch?v=Zy-M9M9Mr50 (13:25 min)

Günter:

Akku größer, aber Reichweite weniger als beim eNiro. Irgendwie seltsam. Allerdings wird eine AHK beim eNiro von vielen vermisst. Vielleicht rüstet KIA dann bald nach in der Richtung.

Wolfbrecht Gösebert:

Mercedes-Benz: Das Beste oder totaler Durchschnitt.

Ich hab’s mal passend markiert ;)

Olli:

Mutloses, langweiliges Design, keine reine Elektroplattform, unspektakuläre Leistungsdaten. Mercedes-Benz: Das Beste oder totaler Durchschnitt.

Daniel W.:

… die CCS-Ladebuchse befindet sich übrigens rechts hinten (Quelle: Autobild)

Dort wo normalerweise der Treibstoff eingefüllt wird, also müsste man u.U. rückwärts an die Ladestation fahren.

Horst:

Hat der auch noch den Ladeport da wo sonst der Tankdeckel sitzt? Mit scheint die deutschen Autobauer kommen gedanklich noch nicht ganz weg vom Verbrennertank.

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