Mercedes hat bereits mehr als 2500 eCitaro-Elektrobusse verkauft

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Daimler Truck

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 5 min

Der Mercedes‑Benz eCitaro hat einen neuen Meilenstein erreicht: Mehr als 2500 Einheiten des Niederflur-Elektrobusses sind seit dem Serienstart Ende 2018 in Mannheim vom Band gelaufen und an Kunden ausgeliefert worden, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Eine Vielzahl von Großaufträgen aus deutschen Städten wie Stuttgart, Hamburg, Bonn, Dresden, Bremen, Wiesbaden, Nürnberg oder Mannheim, aber auch von Verkehrsbetrieben in Frankreich, Italien, Schweden, Österreich, der Schweiz, Polen und vielen weiteren europäischen Ländern belegen: Das Vertrauen in den Elektrobus mit dem Stern mache ihn zu einem echten Erfolgsmodell.

„Dank ständiger Weiterentwicklung hat der batterieelektrische Mercedes‑Benz eCitaro seine Erfolgsgeschichte ständig weiter ausgebaut und fortgeschrieben“, sagt Mirko Sgodda, Head of Marketing, Sales und Customer Services Daimler Buses. „Wir haben ihn kontinuierlich verbessert in punkto Antriebsvarianten, Sicherheit und Reichweite – und der Erfolg gibt uns recht: Der eCitaro ist attraktiv, sicher, zuverlässig und wirtschaftlich im Betrieb.“

Der Mercedes-Benz eCitaro kombiniert die bewährte Plattform des Citaro, des mit mehr als 70.000 abgesetzten Einheiten seit 1997 meistverkauften Mercedes-Benz Stadtbusses aller Zeiten, mit neuen technologischen Lösungen und einem eigenständigen Design. Der leistungsfähige und lokal CO2-frei fahrende Niederflur-Elektrobus decke auch anspruchsvolle Umläufe und annähernd 100 Prozent aller Forderungen von Verkehrsbetrieben nach maximaler Reichweite ab.

2018 ging der eCitaro zunächst als 12 Meter langer Solobus mit einer Batteriekapazität von bis zu 243 kWh an den Start. Heute ist er mit vier bis maximal sechs Batteriepaketen aus der dritten Lithium-Ionen-Batteriegeneration NMC3 mit den Hauptbestandteilen Nickel, Mangan und Kobaltoxid (NMC) und einer Gesamtkapazität von bis zu 588 kWh ausgerüstet. Es geht aber auch noch kürzer und kompakter: Dieselbe Kapazität kann auch der eCitaro K mit 10 Metern Länge aufnehmen. Beide Solobus-Varianten sind mit zwei oder drei Türen ausgestattet und kombinieren hohe Beförderungskapazitäten mit großer Reichweite.

Die eCitaro Modellfamilie ergänzt der 18 Meter lange und drei- oder viertürige Gelenkbus eCitaro G, der mit minimal vier und maximal sieben Batteriepaketen mit zusammen bis zu 686 kWh Kapazität ausgerüstet werden kann.

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2023 war das Jahr der Einführung des eCitaro fuel cell und eCitaro G fuel cell, beide ausgestattet mit einer 60-kW-Brennstoffzelle als Range Extender und Wasserstoff-Behältern auf dem Dach. Dadurch vergrößern sich die möglichen Reichweiten ohne Nachladen. Die Basis der Solo- und Gelenkbusse bildet ein batterieelektrischer Antrieb mit NMC 3-Hochvoltbatterien. Die Brennstoffzelle erzeugt Strom aus Wasserstoff und dient zur Erhöhung der Reichweite. Drei NMC3-Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 294 kWh kommen beim Solobus eCitaro fuel cell zur Verwendung, beim Gelenkbus eCitaro G fuel cell sind es wahlweise drei oder vier Batteriepakete mit maximal 392 kWh Energiekapazität.

Eine weitere Neuheit auf dem Weg in die Zukunft ist 2025 auf den Markt gekommen: Der mit Brennstoffzelle als Range Extender ausgestattete eCitaro fuel cell lässt sich künftig in bestimmten Einsatzszenarien im neuen Betriebsmodus „H2‑Mode“ ausschließlich mit Wasserstoff als Energiequelle betreiben. Batterie und Brennstoffzelle sind auch in dieser Betriebsstrategie die Energiequelle für den Antrieb. Eine externe Ladung der Batterie während der Standphasen am Netz ist im H2-Modus jedoch nicht mehr erforderlich, da sie während der Fahrt von der Brennstoffzelle aufgeladen wird.

Ab 2026 steht darüber hinaus die Ausstattung aller Mercedes-Benz eCitaro Varianten mit neuen NMC4-Batterien der nächsten Generation auf dem Programm, die mehr Kapazität, höhere Reichweiten und eine längere Lebensdauer selbst bei regelmäßigen Schnellladevorgängen mit bis zu 300 kW Ladeleistung ermöglichten, so der Hersteller.

Thermomanagement senkt den Energieverbrauch deutlich

Die Batteriekapazität allein sagt allerdings zu wenig über das Leistungsvermögen und die Reichweite eines batterieelektrisch oder mit Wasserstoff angetriebenen Stadtbusses aus – der wahre Maßstab ist der Energieverbrauch, der sehr stark durch die Kühlung sowie Heizung des Innenraums beeinflusst wird. Von Beginn an senkte das Thermomanagement des eCitaro den Energiebedarf für Heizung, Lüftung und Klimatisierung um rund 40 Prozent gegenüber dem Citaro mit Verbrennungsmotor und legte so die Basis für eine praxisgerechte Reichweite des eCitaro. So werden beispielsweise die Hochvoltbatterien auf Idealtemperatur temperiert.

Der Fahrgastraum wird energiesparend durch eine Wärmepumpe beheizt. Daraus resultieren ein Minimum an Energieverbrauch und ein Maximum an Reichweite sowie Leistungsfähigkeit, Lebensdauer und Ladefähigkeit der Batterien.

Das Cockpit aller eCitaro Varianten entspricht nahezu vollständig dem gewohnten Erscheinungsbild des Citaro und verlange keine Umgewöhnung, wodurch schnelle Fahrerwechsel möglich seien. Allein die Instrumentierung wird angepasst: An die Stelle des Drehzahlmessers tritt ein Powermeter. Im Instrumentenfeld des eCitaro fuel cell und des eCitaro G fuel cell gibt eine weitere Anzeige wichtige Informationen zum prozentualen Füllstand der Wasserstoff-Tanks.

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Ein Sicherheitsschwerpunkt umfasst die Hochvolttechnik mit aufprallsicher montierten Batteriemodulen und gut geschützten Hochvoltkabeln. Die Batterien sind nach den Gefahrgutvorschriften geprüft und zertifiziert. Mit Tests von Zelle, Zellmodul, Batteriepaket und den Batteriegruppen im Fahrzeug sind die Batteriesysteme sehr sicher.

Für eine möglichst hohe aktive Sicherheit des eCitaro verfügen alle Modelle serienmäßig über eine breite Palette an Assistenzsystemen. Zum Serienumfang zählen etwa der radarbasierte Abbiegeassistent Sideguard Assist der zweiten Generation, der Frontguard Assist und eine Rückfahrkamera. Der intelligente Geschwindigkeitsassistent Traffic Sign Assist warnt bei einer Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit.

Ebenfalls zur Serienausstattung des eCitaro gehören das Reifendruck-Kontrollsystem TPM (Tire Pressure Monitoring) und der Aufmerksamkeitsassistent Attention Assist sowie eine Schnittstelle für den Einsatz von Alkoholtestern für den Fahrerarbeitsplatz. Bei der Klimaanlage sind Hochleistungspartikelfilter mit antiviraler Funktionsschicht zum Schutz vor Infektionen ebenfalls serienmäßig installiert.

Optional steht unter anderem ein 360°-Kamerasystem bei den Solobussen bzw. ein 270°-Kamerasystem bei den Gelenkbussen zur Verfügung, das einen Rundumblick auf die Umgebung erlaubt. Ebenfalls auf Wunsch verfügbar sind der Notbremsassistent Preventive Brake Assist 2 und das MirrorCam-Kamerasystem anstelle der Außenspiegel.

Flexible Ladetechnologie mit Ladestecker, Ladeschienen und Pantograf

Schon bei der Vorstellung des eCitaro waren die weiteren, in kurzen Abständen folgenden Entwicklungsschritte vorgezeichnet. So gab es für den eCitaro schon wenig später neben der Depot-Ladung auch Lösungen für das Opportunity Charging. Bei den aktuellen Varianten ist die Ladetechnologie per Ladestecker mit vier unterschiedlichen Ladesteckdosen-Positionen modular aufgebaut. Der eCitaro ist zudem mit Pantograf oder Ladeschienen lieferbar. Auch in diesem Fall ist stets eine Ladesteckdose am Fahrzeug verbaut.

Quelle: Daimler Truck – Pressemitteilung vom 30.06.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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