Mazda Europe sieht sich als „Spitzenreiter“ bei E-Auto Umstellung

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der CEO von Mazda Europe, Martijn ten Brink, sagte in einem Interview mit Automotive News Europe, dass sein Unternehmen eine führende Rolle bei der Umstellung auf Elektroautos spielen wird – zumindest im Vergleich zur weltweit aktiven Mazda Corporation. Erreichen will Mazdas Europa-Sparte dies durch eine beschleunigte Einführung elektrifizierter Produkte. Gänzlich Abstand vom Verbrenner nehme man aber erst 2035, mit dem politisch verordneten Verbrenner-Aus in Europa.

Mazda Europe plant, bis 2025 fünf neue Hybridautos und fünf neue Plug-in-Hybride auf den Markt zu bringen. Bis 2030 sei zudem die vollständige Elektrifizierung der Marke geplant. Weitere reine Elektromodelle sollen folgen. Laut ten Brink könnte Mazda im Jahr 2030 zwischen 40 und 70 Prozent rein batterieelektrische Fahrzeuge absetzen. „Genauere Angaben möchte ich nicht machen, weil der Markt so unbeständig ist. Es ist schwierig genug, die nächsten 18 Monate vorherzusagen. Wir werden die nötige Flexibilität schaffen, um den Prozentsatz der Gesamtverkäufe zu erreichen, aber letztlich wird der Markt die endgültige Entscheidung treffen“, so der CEO von Mazda weiter.

Mit dieser Aussage liegt der Anteil an abgesetzten E-Autos höher, als die 25 bis 40 Prozent, welche die Marke an sich, die Mazda Corporation, für ihren weltweiten Absatz mitgeteilt hat. Begründet wird dies dadurch, dass der Grad der Elektrifizierung in Europa höher ist. Derzeit haben die Japaner man mit dem MX-30 lediglich ein reines Elektroauto am Start, welches in Europa im vergangenen Jahr 10.000 verkauft wurde. Ergänzt um CX-60 und den MX-30 R-EV Plug-in-Hybrid peilt Mazda für 2023 einen Absatz von etwa 50.000 Stück an. Der Anteil des MX-30 R-EV Plug-in-Hybrid soll sich zwischen 10.000 und 20.000 Einheiten bewegen.

Wie andere Automobilhersteller auch hatte Mazda 2022 sowie zu Beginn 2023 Probleme mit der Lieferkette und der Logistik. „Sowohl die Verschiffung aus Japan als auch die Verschiffungskapazität in den verschiedenen Häfen in Europa“, haben für Probleme gesorgt.

Fest stehe, dass weitere Elektroautomodelle auf den Mazda MX30 folgen. Dann allerdings auf einer vollkommen neuen Plattform. Hierbei handle es sich um die dedizierte Skyactiv EV Scalable Architecture, die bereits im Jahr 2021 angekündigt wurde.

Bis Ende 2025 sei die Einführung eines neuen Elektroautos vorstellbar. Dieses werde derzeit mit mehreren Partnern entwickelt. „Sie unterstützen uns unter anderem bei der Umrichtertechnologie des Motors und der Batterietechnologie“, so ten Brink zu den E-Autoplänen der Marke. Ferner stellt der Mazda-CEO die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit anderen Herstellern in Aussicht. Allerdings eher in Hinblick auf den Wankelmotor-Range-Extender, welchen der Hersteller vor kurzem vorgestellt hat.

Zunächst soll dieser aber nur im MX-30 Plug-in mit Wankelmotor-Range-Extender zu finden sein. Das Fahrzeug selbst soll in Europa und Japan auf den Markt kommen. „Andere Regionen der Welt haben ihre Pläne für das Fahrzeug noch nicht bekannt gegeben. Sie werden entscheiden, welche Technologien für ihre Märkte aus gesetzlicher und finanzieller Sicht geeignet sind“, so der CEO von Mazda Europe zu den weiteren Plänen.

Quelle: Automotive News Europe – Mazda exec explains why Europe is a ‚front-runner‘ for brand’s EV shift

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Theo Schonborn:

Den letzteren bringt doch in sehr ähnlicher Gestalt in Bälde MG:)
Freu.

Watching the earth:

Bitte, Mazda, ich will einen Elektro- 3er! Mit einer vernünftigen Reichweite (>400km).
Der MX-30 gefällt mir nicht (Untertreibung des Jahres), aber der 3er ist eine Wucht.
Und einen Elektro-MX5 mit richtig viel Elektro- Wumms würde ich lieben. ;-)

Ernst Litter:

Führend „zumindest im Vergleich zur weltweit aktiven Mazda Corporation“.
Das glaube ich schon. Die Mazda Corp. ist – wie etwa Toyota und andere – weltweit vertreten und in der Welt gehen nur wenige Regionen einen derart starken Weg Richtung Elektromobilität.

Walter Sarwel:

Die Frage einfach mal für 2028 auf Wiedervorlage legen,
dann urteilen wir.

Herwig:

Der Gute war offenbar zu oft im “ wo wir sind, ist vorne“-Seminar!

HANS-PETER:

Alles was noch Verbrenner Motoren an Bord hat, ist kein Elektroauto! Also bereinigt eure Verkaufs Statistik auf 10000 Autos und keine Schraube mehr! Es ist Betrug an der Umwelt mit Hybriden als Elektromodelle zu werben!

Norbert Seebach:

Sehr wohlwollend ausgedrückt ist Mazda allenfalls der Einäugige unter den Blinden. Die japanische Industriepolitik scheint nach wie vor -Fukushima zum Trotz- auf Atomenergie und auf Wasserstoff für PKW ausgerichtet zu sein, den man primär aus Atomenergie gewinnen möchte. Auf dem Hintergrund dieser rückwärtsgerichteten Agenda hat das Land den weltweiten, unumkehrbaren Trend zur E-Mobilität (gemeint sind hier natürlich BEV) komplett verschlafen bzw. ignoriert und anderen -allen voran den Chinesen, Südkoreanern und den USA das Feld überlassen. Angesichts der rasanten Entwicklung in dem Bereich dürfte deren Vorsprung nahezu uneinholbar sein.

Tomas Angelus:

Jeder, der nicht völlig verblödet ist, weiß, dass Mazda erledigt ist.

Marc:

Scheint ja ein ziemlich lustiger Vogel zu sein, der Mazda Europachef. Die Rede hat er wahrscheinlich zu Karneval gehalten und die Mitarbeiter haben sich schreiend vor Lachen auf dem Boden gewälzt.

Tom:

…bei uns sagte man… Einbildung ist auch Bildung :-) wo is dea ang’rennt?

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