Maserati GranTurismo (2023): Unverhüllt & alle Details

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Noch werden einige Monate vergehen, bis Maserati mit dem GranTurismo sein erstes vollelektrisches Modell präsentiert. In Kalifornien war er schon jetzt ungetarnt unterwegs. Erste visuelle Eindrücke und Details zum Elektroauto der Luxusmarke nachfolgend für dich aufgearbeitet.

Auf der kalifornischen Monterey-Halbinsel tummelt sich momentan die gesamte Autowelt. Die Car Week ist alljährlich Magnet für Fans und – noch wichtiger – inzwischen auch für Hersteller. Hier heißt es, aufzutrumpfen mit Supersportwagen, Luxuskarossen und hochkarätigen Oldtimern. Den Glanz, den einst Messen wie die IAA oder der Genfer Automobilsalon versprühten, strahlen heute Veranstaltungen wie „The Quail, A Motorsports Gathering“, „Legends of the Autobahn“ oder der berühmte „Pebble Beach Concours d’Elegance“ als Bestandteile der Car Week aus.

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Doch nicht dort auf dem heiligen Rasen der wohl besten Autoshow der Welt, sondern ein paar Kilometer weiter an einer profanen Ladesäule, staunten Fans über ein Auto, das gut auch Teil der Car Week hätte sein können: Völlig ungeniert und ohne jegliche Tarnung parkte dort ein nagelneuer Maserati GranTurismo. Er wird eigentlich erst im nächsten Jahr vorgestellt und ist nicht mehr und nicht weniger als das erste vollelektrische Modell von Maserati.

Der erste Blick macht deutlich: Stilistisch bleibt sich die Marke treu und interpretiert den Begriff GT richtig, obwohl das Design nicht, wie bei der letzten Generation von Altmeister Pininfarina stammt, sondern unter der Leitung des Deutschen Klaus Busse inhouse entwickelt wurde: Der GranTurismo ist ein großer Reisesportwagen mit vier Sitzplätzen und unglaublich langer Motorhaube. Konzeptionell wäre sie gar nicht nötig, denn der Elektroantrieb braucht bei weitem nicht so viel Platz wie ein satter V8 oder gar ein V12. Doch bis auf weiteres wird Maserati zweigleisig fahren und bis zum Ende des Jahrzehnts auch noch Verbrennungsmotoren anbieten. Sie haben zwar nicht wie bisher acht Zylinder, aber immerhin sechs – Ableitungen des Nettuno-Motors des Supersportwagens MC20. Und der hat es in sich: Schon jetzt kommt ein Derivat im Mid-Size-SUV Grecale zum Einsatz, dort mit 530 PS. Der GranTurismo dürfte aber sicher mehr vertragen.

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Diese Mehrleistung bekommt der GranTurismo in der Ausführung Folgore, wie künftig alle E-Fahrzeuge von Maserati heißen: Bis zu 1200 PS verspricht man in Modena. Das soll den Wagen über 300 km/h schnell machen und in weniger als drei Sekunden von null auf 100 spurten lassen. Käme es tatsächlich so, würde Maserati definitiv zur Weltspitze vollelektrischer Sportwagen gehören – und das schon im nächsten Jahr.

Dazu besitzt der GranTurismo Folgore eine 800-Volt-Architektur. Aus Italien ist zu hören, dass als Besonderheit das Elektrosystem einem Wechselrichter aus Siliziumkarbid aufweist. Standard, auch bei den deutschen Premiumherstellern, ist reines Silizium. Vorteil dieser Lösung ist ein geringerer Zeitversatz und weniger Temperaturempfindlichkeit – unter Dauervolllast ein wichtiger Aspekt.

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Auch antriebsseitig geht man bei Maserati in die Vollen: Der GranTurismo Folgore besitzt drei Elektromotoren, einen an der Vorderachse, zwei an der Hinterachse. Die beiden hinteren teilen sich zwar ein gemeinsames Gehäuse, arbeiten aber getrennt voneinander. Damit lässt sich das Antriebsmoment noch feiner abgestimmt auf die jeweiligen Räder bringen. Schließlich soll der GranTurismo Folgore auch beim Handling Maßstäbe setzen. Logischerweise sitzt entsprechend auch die schwere 100-Kilowatt-Batterieeinheit tief im Unterboden.

Kurz nach dem GranTurismo Folgore wird der Grecale Folgore im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Wesentlicher Unterschied: Das elektrische SUV besitzt nur eine 400-Volt-Architektur. Eher unwahrscheinlich ist, dass es als deutlich preissensitiveres Modell die teure Drei-Motor-Lösung erhält, sondern, wie üblich, mit zwei Antriebseinheiten auskommen muss. Fest stehen immerhin schon die Gesamtleistung von 500 PS und die 105-Kilowatt-Batterie. Damit sollten Reichweiten von knapp 500 Kilometer realistisch sein. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Maserati lapidar über 200 km/h an.

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Deutlich mehr muss es natürlich beim Supersportwagen MC20 Folgore sein, der Anfang 2024 als drittes E-Auto von Maserati seine Premiere feiert. Bis das aber soweit ist, zeigt Maserati auf der Car Week lieber den neuen MC20 Cielo – das Cabrio der Verbrennervariante. Und der ist über 320 km/h schnell.


Über den Autor: Wolfgang Hörner; press-inform

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Hans Gruber:

Selbstverständlich richtig, meine Aussage war auch nur gegen Dauerstankerer David gemünzt, der kann den Taycan den er ( angeblich, wzbw) fährt ja gerne schön finden.

Stefan:

Design ist auch hier wie immer Geschmackssache, also darf man andere damit nicht Verurteilen, finde ich!

Läubli:

HiHi… das trifft wirklich jetzt den 911 direkt an den Kopf…. obwohl mir dieses Auto im Sportwagenbereich immer sehr gut gefallen hat, ich wäre immer gerne einen 911 Turbo aus den Zeiten BadBoys gefahren. ;-)

Smartino:

@David: Wer Porsche fährt, sollte sich nicht über Tesla lustig machen! Das Model S von Tesla gibt es erst seit 10 Jahren (nicht 12). Aber der erste 911er wurde 1964 gebaut, immer nach dem gleichen Prinzip, also seit 58 Jahren! Welcher von beiden ist nun der Oldtimer, resp. das Fossil?

Stefan:

Tja, dann wird es so sein. Das Navy im Maserati wird schneller sein, bessere Ladevorschläge und Stopps machen, in der Beschleunigung wird Maserati sowieso schneller sein, obwohl Maserati noch nie ein richtig schnelles Serienauto gebaut hat? …ich kenne keine Maserati, der in seiner Klasse diesbezüglich eine Chance gegen seine Mitbewerber hätte, auch nicht gegen Aston Martin. Aber – und das muss man Maserati lassen, die Formen, das Design, der Sound (zumindest bis jetzt) sind bei Maserati einmalig, da sieht ein Tesla Model S (was übrignes kein Sportwagen ist, sondern eine normale Limousine) natürlich wirklich alt aus… aber ist auch nach 12 Jahren dennoch Zeitlos, das sieht man auch an den Verkaufszahlen… wenn man schon vergleicht, darf man doch alles vergleichen. ;-) und, die Beschleunigungsleistung von Tesla wird auch Maserati in einem Seriensportwagen wohl nie erreichen. :-)

Hans Gruber:

Der Taycan und gut aussehend…. Der war gut. Wenn man den Unterschied zwischen prolligem Einheitsbreitdesign und zeitloser Eleganz nicht erfassen kann kommen solche „qualifizierten“ Aussagen zustande.

Teslarari:

Schön zu sehen, dass sich auch Maserati auf den Weg zur. Elektromobilität bewegt hat. Und dazu noch mit einem sehr ansprechenden Fahrzeug.

Der Vergleich mit TESLA ist dann angebracht. Wenn man den Maserati mit dem TESLA Roadster vergleicht…..!!!

Mit elektrisierenden Grüssen

David:

Das ist also die erste große Zuckung von Stellantis. Sehr interessant, der Maserati. Gut aussehend wie der Taycan und natürlich die überzeugende 800V Technik. Bin auf Details wie Ladegeschwindigkeit und Sportlichkeit gespannt. Reichweite und Preis interessieren auch am Rande. Billig wird der nicht, muss er auch nicht werden.

Mit Tesla hat das alles gar nichts zu tun. Die sind nicht mehr ernst zu nehmen. Was bieten sie in der Klasse? Einen 12 Jahre alten Oldtimer mit 400 V, der aussieht wie ein Mazda der Jahrtausendwende…

Peter Bigge von Berlin:

Ein wahrer Teslagegner.
Bin gespannt, was an Sound zu vernehmen ist, da ja Maserati sich insbesondere durch gewaltige Soundkulisse ins Rampenlicht rückt.
Für dieses Fahrzeug müssen sich die Soundchiphersteller mächtig ins Zeug legen :-)

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