MAN baut Werk in München zum Leitwerk für Elektro-Lkw aus

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Symbolbild | MAN

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Mit einer dreistelligen Millioneninvestition will der Lkw-Hersteller MAN sein Stammwerk im Münchner Norden zu einem Leitwerk für Elektro-Lkw ausbauen. „Wir werden für die Umrüstung und den geplanten Hochlauf der Fertigung von E-Trucks bis etwa Mitte des Jahrzehnts einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in München investieren“, kündigte der neue MAN-Chef Alexander Vlaskamp in der Lokalzeitung Merkur an. Dies soll gleichzeitig den Standort sowie die dortigen Arbeitsplätze langfristig sichern.

Neben dem Standort in München soll auch das Werk in Nürnberg für die Elektromobilität ertüchtigt werden. Dort stellt MAN bislang Motoren her, künftig sollen dort auch Batterien montiert werden, wie der Merkur berichtet. Im Münchner Werk laufen die Vorbereitungen für die E-Mobilität schon länger: Bereits seit dem vergangenen Sommer werden im dortigen eMobility-Center Mitarbeiter auf die Serienfertigung von Elektrofahrzeugen vorbereitet.

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, ebenfalls in München, werde sich neben Elektroantrieben verstärkt auch mit autonomen Fahrfunktionen beschäftigen, heißt es weiter. Erste Erprobungsfahrten, noch mit einem Versuchsfahrer, der im Notfall eingreifen kann, sollen noch im ersten Halbjahr stattfinden, so Vlaskamp.

Bei dem Gespräch trat Vlaskamp Spekulationen entgegen, der Standort München könnte angesichts des laufenden Restrukturierungsprogramms und der teilweisen Produktionsverlagerung von München ins polnische MAN-Werk nach Krakau an Bedeutung verlieren. „München wird weiter unser Headquarter sein“, versicherte der neue MAN-Chef. Demnach bleibt es auch bei der mit den Arbeitnehmern vereinbarten Personalstärke von 7500 Beschäftigten in München, die bis 2023 erreicht werden soll. Derzeit arbeiten im MAN-Stammwerk noch gut 8000 Mitarbeiter. Die rund 500 wegfallenden Arbeitsplätze sollen sozialverträglich vor allem über natürliche Fluktuation sowie Altersteilzeit abgebaut werden.

Quelle: Merkur – MAN will Standort München zum Leitwerk für E-Lkw umbauen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Daniel W.:

Ob und wann der Tesla Semi Truck kommt, das weis leider nur Elon Musk.

Wie die Zukunft bei den BZ- und H2-Verbrenner-Lkws aussieht? – meine Einschätzung ist ja bekannt, andere Leute sehen das anders. Die Zukunft wird zeigen, ob BEV, FCEV oder etwas anderes das Rennen macht, aber Hauptsache die Lkws stoßen keine Schadstoffe mehr aus und machen keinen Lärm.

Anzahl der Lastkraftwagen mit alternativen Antrieben in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021

Elektro:

2020 – 24.380

2021 – 32.210

(Quelle: de.statista.com)

Die Differenz sind 7.830 E-Lkws pro Jahr oder etwa 21,5 E-Lkws pro Tag.

Bei Nutzfahrzeugen (Quelle: siehe oben) für Güter- und Personentransport über 6 Tonnen sind es etwa 6.100 im Dezember 2021, pro Tag etwa 197 Nutzfahrzeuge. Da sind 21,5 E-Lkws pro Tag ganz ordentlich.

Schön, dass die E-Lkws so stark nachgefragt werden.

Jakob Sperling:

Welche Verblendung.
Jeder bessere LKW-Hersteller hat inzwischen mehrere BEV-LKW im Sortiment, primär für lokale Distribution bis ca. 300km. Daneben gibt es noch zahlreiche BEV-Busse.
Jeder funktionierende BEV-LKW kann mit wenig zusätzlichem Aufwand in einen FCEV-LKW aufgemöbelt werden: 3/4 der Batterie raus, Brennstoffzelle rein und ein paar Tanks unterbringen.
Mein Register von FCEV-LKW umfasst inzwischen mehr als ein Dutzend Stück. Mehrere davon kann man einfach bestellen (div. Hyzon, Hyundai, div. chinesische), andere stehen kurz vor der Serienproduktion.

Ich glaube nicht, dass der Tesla Semi überhaupt noch kommt. Die haben inzwischen bemerkt, dass sie dieses Geschäft definitiv nicht beherrschen. Als Notlösung, bzw. damit die Anhänger nichts merken, werden sie vielleicht einen LKW-Hersteller einkaufen und vorne die (doofe) Semi-Haube als Maske ranhängen.

Sehr gespannt bin ich, wie Elon dann irgendwann die Kehrtwende mit der Brennstoffzelle machen wird, ohne seinen Mythos als Prophet einzubüssen.

Daniel W.:

Wir werden für die Umrüstung und den geplanten Hochlauf der Fertigung von E-Trucks bis etwa Mitte des Jahrzehnts einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in München investieren“, kündigte der neue MAN-Chef Alexander Vlaskamp in der Lokalzeitung Merkur an.

Mitte des Jahrzehnts? – da hat Tesla noch etwas Zeit für den Verkaufsstart des Semi Truck.

Die anderen Hersteller produzieren E-Lkws in Kleinserie oder zu horrenden Preisen (FCEV).

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