Kia erwartet Feststoffbatterien erst nach 2030

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die Hyundai Motor Group mit ihren Marken Genesis, Kia und Hyundai rechnet nicht vor 2030 mit dem Einsatz von Feststoffbatterien in den Elektroautos von Kia. Spencer Cho, verantwortlich für die weltweite Produktplanung, betonte auf dem Kia EV Day 2025 Ende Februar, dass die Entwicklung dieser Technologie komplexer sei als oft angenommen. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Hyundai Motor Group erfolgt demnach gemeinsam für die Marken Hyundai, Genesis und Kia. Feststoffbatterien werden intern erforscht, doch Cho sieht noch keinen klaren Zeitplan für deren Marktreife. Erst wenn Ingenieure eine verlässliche Technologie entwickelt haben, werde die Produktion in Betracht gezogen. Er geht nicht davon aus, dass dies vor 2030 der Fall sein wird. Eine Meinung, die unter anderem auch BMW teilt.

Viele Autohersteller haben bereits Pläne für Feststoffbatterien bekannt gegeben. Ob diese jedoch in großen Stückzahlen zuverlässig produziert werden können, bleibt abzuwarten. Cho hebt hervor, dass erhebliche Unsicherheiten in der Entwicklung bestehen. Bis zum Ende der 2020er-Jahre will der Hyundai-Konzern daher vor allem bestehende Batterietechnologien optimieren. Die Nutzung von Lithium-Eisenphosphat-Akkus sowie leistungsfähigeren Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien ist weiterhin vorgesehen.

Während Hyundai einen vorsichtigen Ansatz verfolgt, treiben auch Konkurrenten die Entwicklung voran. Feststoffbatterien könnten Vorteile in Bezug auf Sicherheit, Kosten, Gewicht und Leistung bieten. Besonders in Segmenten wie Pick-ups, große SUVs und sportliche Autos könnten sie eine größere Verbreitung von Elektroautos ermöglichen. Allerdings bestehen weiterhin technische Herausforderungen. Keramikseparatoren können brechen, Dendriten im Elektrolyt können Kurzschlüsse verursachen und die Herstellung erfordert äußerst präzise Prozesse.

Die Beschleunigung dieser Fertigungsprozesse bleibt eine zentrale Aufgabe. Hersteller in Japan arbeiten bereits an Pilotprojekten. Honda, Nissan und Toyota planen, ihre Feststoffbatterien in den späten 2020er-Jahren einzuführen. Honda erwartet Kosteneinsparungen von 25 Prozent im Vergleich zu aktuellen Lithium-Ionen-Batterien und gibt eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern an. Die Testproduktion startete kürzlich in Japan. Toyota kooperiert mit dem Petrochemiekonzern Idemitsu Kosan, um die Technologie 2027 oder 2028 zur Serienreife zu bringen. Der Massenproduktion ab 2030 stünde damit nichts im Weg. Nissan hat bereits eine Pilotanlage errichtet und rechnet mit Feststoffbatterien, die doppelt so viel Energie speichern wie heutige Akkus und in einem Drittel der Zeit geladen werden können. Ein Einsatz in Serienautos könnte ab 2028 erfolgen.

Quelle: Automotive News – Kia says solid-state batteries won’t be ready for EVs before 2030

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pedro G.:

Die Zeitdauer für eine vernünftige, kosteneffiziente Serienproduktion von 5 Jahren ist realistisch ⁉️

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