Honda startet Demonstrationslinie für Festkörperbatterien

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Michael Neißendorfer
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Der japanische Autohersteller Honda hat in seinem Werk in Sakura eine Demonstrationslinie für Festkörperbatterien aufgebaut, die einen weiteren Schritt hin zur Massenproduktion der neuartigen Batterietechnologie markiert und die für die Massenproduktion erforderlichen Prozesse nachbildet. Honda will darauf die grundlegenden Spezifikationen der Batteriezellen bestimmen, mit dem Ziel, seine Festkörperbatterien in Elektroautos zu verwenden, die in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre auf den Markt gebracht werden sollen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Die Demonstrationslinie hat eine Gesamtfläche von etwa 27.400 m2, fast vier Fußballfelder also, und ist mit Maschinen und Geräten ausgestattet, die die Überprüfung jedes einzelnen Produktionschrittes einer Festkörperbatterie ermöglichen, einschließlich des Wiegens und Mischens von Elektrodenmaterialien, der Beschichtung und Rollenpressung der Elektrodenbaugruppe, dem Aufbau einzelner Batteriezellen sowie der Montage des Moduls. Honda plant, auf dieser Demonstrationslinie im Januar mit der Batterieproduktion zu beginnen und will nach und nach die Technologien und Kosten für die Massenproduktion für jeden Prozess überprüfen und gleichzeitig die optimalen Spezifikationen für die Batteriezellen entwickeln.

Basierend auf dem herkömmlichen Produktionsprozess für Lithium-Ionen-Batterien mit flüssigem Elektrolyt verwendet der Honda-Produktionsprozess für Festkörperbatterien eine Rollenpresstechnik, die zu einer Erhöhung der Dichte der festen Elektrolytschichten beitragen soll. Außerdem versucht Honda, die Produktionszeit pro Zelle deutlich zu verringern. Darüber will Honda verschiedene Maßnahmen erproben, wie die indirekten Kosten der Batterieproduktion gesenkt werden können – etwa der Stromverbrauch, einer der größten Kostenpunkte bei der Produktion von Elektroauto-Batterien.

„Die All-Solid-State-Batterie wird ein Wendepunkt sein“

Mit dem Ziel, bis 2050 CO2-Neutralität für alle Honda-Produkte und Unternehmensaktivitäten zu erreichen, hat sich der Autohersteller das Ziel gesetzt, ab 2040 nur noch Elektroautos und Brennstoffzellen-Fahrzeuge zu produzieren. Aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften, wie etwa der hohen Energiedichte, ihrer Langlebigkeit und hervorragenden Hitzebeständigkeit, wird erwartet, dass Festkörperbatterien der Elektromobilität einen enormen Schub verschaffen können. Entsprechend arbeiten auch fast alle Auto- und Batteriehersteller an der Entwicklung dieser Technologie, um sich frühzeitig in Position zu bringen und für den E-Auto-Hochlauf gerüstet zu sein.

Die All-Solid-State-Batterie ist eine innovative Technologie, die in der E-Auto-Ära ein Wendepunkt sein wird“, sagt Keiji Otsu, Präsident und Direktor von Honda R&D. Diese Batterien werden „der Schlüsselfaktor für die Elektrifizierung“ sein, so die Honda-Führungskraft. Honda wolle deshalb Festkörperbatterien „so schnell wie möglich auf den Markt bringen.

Quelle: Honda – Pressemitteilung vom 21.11.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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pionierska:

H2 auch.

„… das Ziel gesetzt, ab 2040 nur noch Elektroautos und Brennstoffzellen-Fahrzeuge zu produzieren.“

Gerd:

Zitat: „…die in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre auf den Markt gebracht werden sollen“.
Wohlgemerkt: „werden sollen“ und nicht „werden“.

Das ist der Marketingtext, der herauskommt, wenn eine Marke gegen die Unbedeutsamkeit kämpft. Aber immerhin werden weder H2 noch eFuels ins Rennen geworfen.

Martin:

Japanische Automobilhersteller gelten gemeinhin nicht als die Speerspitze der Batterieentwicklung. Toyotas Feststoffbatterie, die zu den olympischen Sommerspielen präsentiert werden sollte, ist in unguter Erinnerung geblieben. Umso erfreulicher, wenn sich nun auch Honda der Thematik annimmt. Je mehr Unternehmen die Zeichen der Zeit erkennen, umso besser.

Der Patriot in mir wünscht sich ja diesbezügliche Erfolgsmeldungen aus dem Land, das angeblich die besten Autos der Welt mal gebaut haben will, aber da ist wohl leider Geduld gefragt…

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