Keine Preissenkungen bei VW, Ford und Renault

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Volkswagen AG

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Tesla hat mit seinen massiven Preissenkungen die Branche in Aufruhr versetzt. Angesichts dessen und der zunehmenden Konkurrenz aus China wird wohl der eine oder andere Hersteller von Elektroautos nachziehen. Andere wiederum stemmen sich entschieden gegen einen von Tesla ausgelösten Preiskampf. Dazu gehören VW, Ford und Renault.

Anfang des Jahres hatte Tesla die Preise für Model Y und Model 3 um bis zu 9100 Euro gesenkt – möglicherweise eine Folge des Aktienabsturzes im vergangenen Jahr. Mit der staatlichen Umweltprämie kostet das Model 3 in Deutschland aktuell weniger als 40.000 Euro. Eine echte Kampfansage, kostet doch das aktuell am meisten verkaufte Elektroauto – der Kleinwagen Fiat 500e – nur rund 5000 Euro weniger, ist aber hinsichtlich Größe und Ausstattung kaum vergleichbar.

Viele Hersteller wollen sich diesem Preiskampf mit Tesla aber nicht ohne weiteres stellen. VW-Boss Oliver Blume hat nun der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärt, dass man bei der geplanten Preisstrategie bleibe und sich auf Rentabilität fokussiere. Man vertraue auf die Stärke der Produkte und Marken. VW will weltweiter Elektroauto-Marktführer werden, aber mit profitablem Wachstum, nicht mit unwirtschaftlichen Preisen. Der US-amerikanische Hersteller Ford hat zwar in Amerika den Preis für den Mustang Mach-E um bis zu 5900 Dollar gesenkt, in Europa will man aber bei den aktuellen Preisen bleiben.

Renault hat ebenfalls angekündigt, keine Preissenkungen vornehmen zu wollen. Renault-Chef Fabrice Cambolive setzt vielmehr auf Stabilität. Die Preise innerhalb einer Woche so stark zu senken, hält er für unfair den Bestandskunden gegenüber. Viele deutsche Tesla-Kunden haben ihre Fahrzeuge noch im Dezember gekauft, um noch die höhere Umweltprämie in Anspruch nehmen zu können. Wenn sie gewartet hätten, wäre der Preis trotz gesenkter Umweltprämie niedriger gewesen. Porsche geht indes den entgegengesetzten Weg und erhöht die Preise um bis zu sechs Prozent. Preiserhöhungen bei Modellwechseln seien gelebte Industriepraxis, erklärt ein Sprecher.

Analysten wie Simon-Kucher & Partners sind von der Preissenkung Teslas überrascht worden. Diese sei „schneller und brutaler gekommen als erwartet„, erklärt Antoine Weill, Partner bei der global tätigen Unternehmensberatung. Tesla wolle wohl den einen oder anderen Konkurrenten aus dem Markt pushen. Selbst Renault-Chef Cambolive weiß aber, dass die Preise für Elektroautos langsam unter Druck kommen.

Quelle: europe.autonews.com – VW will not match Tesla price cuts for its EVs, CEO Blume says

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Groß:

Ein Fahrzeugtechnik welche mit einem weiten Abstand der aktuellen Technik hinter her läuft und deren Abstand immer größer wird.
Eine Konzernleitung welche neue Ideen block und selbst Diez verdröngt nur um mit Blum einen neuen „Blockierer“ zu bekommen.
Wer denkt denn, dass sie sich mit Preissenkungen ihre Gehälter „kürzen“ wollen.
Gerade dieses Model auf dem Bild ist so bespielgebend wie VW denkt. Eine Studie zeigen was an Modelen und Techniuk möglich ist und dann ein verstaubtes und überteuerters Model auf den Markt bringen. Jetzt fehlt nur noch ein Bild vom ID BUZZ der real kleiner ist als manch ein SUV.

Hans Gruber:

Gut betrachtet. Und dass die alten Hersteller ihre Preise nicht senken ist dummes Zeug. Kein normaler Kunde (außer vielleicht das alte Ehepärchen das sich nicht traut beim Dealer zu feilschen)zahlt den jeweiligen Listenpreis, insofern gibt’s bei fast jedem Verkauf eine Preissenkung. Insofern finde ich die Preispolitik bei Tesla wesentlich transparenter.

Tom:

Ich betrachte es als Faktum, dass die sehr hohen E-Preise auch Folge der teils überzogenen Förderungen sind, wie es in Deutschland als zentraler Markt war.
Die Förderung wird eingepreist und man bedient sich am Steuertopf…. war wohl so gewollt ;-)

Schon erstaunlich, dass viele Hersteller über die so stark gesunkenen Absatzzahlen jammern, aber fast gleichzeitig Rekordgewinne vermelden!

Ähnliches gilt auch für die teils überzogenen Strom-Preise an der Ladesäule. Hier fließen fast überall hohe Förderungen hinein.

In Deutschland muss Zug um Zug auf Abrechnung nach kWH umgestellt werden. Bei uns Ösis darf noch immer schamlos nach Zeit abgerechnet werden.

Und die Tatsache, dass ich nicht vorher klar eine Preis sehe tut das seinige.

Der E-Markt ist noch sehr neu und bei weitem kein freier Wettbewerb.

Hiker:

Die Autos sind in den Auftragsbüchern noch vorhanden einzig weil die Hersteller unfähig sind zu liefern. Das ist mitnichten ein gutes Zeichen.

Hiker:

Enttäuschend was die deutsche Autoindustrie hier wieder als Ausrede für Ihre Preispolitik zum besten gibt. Aber was bleibt Ihnen schon anderes übrig?

Zuzugeben dass Sie zu teuer produzieren und die Preise gar nicht senken können ist wahrlich keine Option.

Da muss man halt Geschichten erfinden warum dass die Konkurrenz angeblich die Preise senken müsse und man in der komfortablen Lage sei das nicht tun zu müssen.

Eine veritable Bankrotterklärung und durchsichtig noch dazu. Den angeblich grossen Auftragsbestand haben Sie einzig der Tatsache zu verdanken, dass Sie schlicht nicht liefern können.

Ich verstehe nicht wie das einige hier noch allen Ernstes schön reden können.
Es genügt ein Blick in die weltweiten Verkaufszahlen des letzten Jahres.

Die Deutsche Autoindustrie hat da alles andere als geglänzt. Und trotzdem träumt ein VAG Konzern vollmundig davon Weltmarktführer werden zu wollen. Traurig das ganze.

Kai Rüster:

So ist es. Hatte das M3 vor 12 Monaten bestellt und jetzt knapp 40 TEUR + Bereitstellung bezahlt. Und € 4500 BAFA-Förderung gehen da noch runter.

thogo:

Die etablierten Autobauer wenden hier offensichtlich die 3 Grundsätze des braven deutschen Verwaltungsbeamten ein:

  • Da könnte ja jeder kommen! (z.B. Tesla)
  • Da bin ich nicht zuständig! (z.B. Renault)
  • Das haben wir immer schon so gemacht (z.B. Porsche)

Im Unterschied zum Verwaltungsbeamten werden die Autobauer aber nicht in jedem Fall ihre Pension beziehen.
Und im übrigen: Die Börsenkurse gehen bei Tesla ja schon wieder steil nach oben, die Spekulanten polen um! Und Auswirkungen auf die Autofabrik Tesla hat der Kurs momentan sowieso nicht, auf Kapital von außen ist dieser fett gemästete amerikanische Energie- und Weltraumkonzern nicht angewiesen, einer milliardenschweren „Kriegs“kasse sei dank.
Was machen sie denn nun, unsere Autobauer? Kopf in den Sand, Durchhalteparolen, trotziges Gerede? Ich fürchte, es wird recht bald steil bergab gehen …..

Läubli:

Nein – du hast es jetzt klar beschrieben und obendrein ist deine Ansicht eben auch recht nahe an der Realität – oder anders ausgedrückt – du hast hier absolut recht damit, würde ich sagen. Wenn jemand was dagegen hat, solle er es zuerst auch recht beweisen können. ;)

Manchmal wäre es ganz schön, wenn hier einige im Forum ihre Emotionen besser im Griff hätten – man kann auch treffend argumentieren, ohne den Anderen immer gleich mit Schimpfworten fertig machen zu wollen.

Courage ist leider für viele ein Fremdwort – aber es ist ein feines Wort, vor allem dessen Bedeutung und natürlich deren Anwendung!

Läubli:

„Das ist schlau“ von Tesla …und zudem wahr. So macht man das halt in der Wirtschaft – ist ja verständlich und logisch.
Nur einige hier – die „VW Lobby“ – sieht das natürlich anders. Aber das ist plausibel, wer schneidet sich schon selbst die Füsse ab?

Spock:

Ich glaube Du hast nicht verstanden was ich damit ausdrücken wollte. Also noch einmal klar. Ich finde es gut, dass Tesal die Preise gesenkt hat, auch wenn ich davon nicht profitiere, weil ich keinen kaufe. Staatliche Hilfe kann in manigfaltiger Weise erfolgen. Z.B. wenn Technologieoffenheit gefragt ja geradezu gefordert wird, weil man mit der Entwicklung bzw. Produktion von BEV hinterherhinkt. Preise nicht senken kann, weil nicht ausreichend Marge erzielt wird. Oder die Abschwächung der neuen Abgasnorm 7 von der EU fordert, weil sich sonst die Verbrenner vom Preis her den BEV annähern. Dann tritt in Folge dessen nämlich das Problem auf, dass man nicht mehr genug Verbrenner verkaufen kann um den defizitären BEV quer zu subventionieren. Aber auch nicht ausreichend BEV verkaufen kann, weil zu teuer, von der Entwicklung her nicht weit genug bzw. nicht genug produzieren kann, weil man auf’s falsche Pferd gesetzt hat. Frage in die Runde, findet sonst noch wer meinen Kommentar lächerlich? Den Satz hättest Du dir sparen können.

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