Jeep bringt den Cherokee zurück, auch als E-Auto?

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Jeep belebt den Cherokee neu – und das auf einer Plattform, die in der Stellantis-Welt bei größeren Autos die tragende Rolle spielt: STLA Large. Nachdem die Produktion des Cherokee 2023 ausgelaufen war, startet das Mittelklasse-SUV 2026 in einer neuen Generation, zunächst allerdings in den USA.

Optisch orientiert sich der neue Cherokee am elektrischen Wagoneer S und dem jüngst überarbeiteten Compass. Der markentypische Siebenschlitz-Grill an der Frontpartie bleibt, das Design wirkt insgesamt aber glatter, reduzierter. Technische Details gibt es bisher noch nicht, bestätigt ist nur, dass es einen Hybridantrieb geben wird.

Ein rein elektrischer Ableger ist allerdings wahrscheinlich, da die neue Cherokee-Generation auf der STLA Large-Architektur aufbaut, einer variablen Plattform des 14-Marken-Konzerns Stellantis, die für Fahrzeuge im D- und E-Segment ausgelegt ist – also von der gehobenen Mittelklasse bis zu großen SUVs und Pick-ups. Entwickelt wurde sie in den USA, gedacht ist sie für Fahrzeuge mit Radständen zwischen 2,9 und 3,1 Metern sowie für Verbrenner als auch reine E-Antriebe. STLA Large kann Batterien mit 85 bis 118 kWh aufnehmen. Die elektrische Reichweite der Plattform soll – je nach Modell – bei bis zu 800 Kilometern WLTP liegen.

Der elektrische Cherokee dürfte sich technisch unterhalb des 4,89 Meter langen Wagoneer S einsortieren, der mit zwei E-Motoren, 600 PS (447 kW) und einem 100-kWh-Akku aufwartet – gut für rund 478 Kilometer Reichweite nach dem US-amerikanischen EPA-Standard. Die neue Generation des Cherokee dürfte erneut auf rund 4,65 Meter Länge kommen, Details dazu stehen aber noch aus. Ob der Cherokee auch in Europa angeboten wird, ist ebenfalls noch offen. Beim großen Wagoneer S scheint das eher ausgeschlossen. Beim etwas kompakteren Cherokee stehen die Chancen aber besser – zumindest theoretisch.

Eigentlich würde der Cherokee problemlos auch auf die eine Nummer kleinere STLA Medium-Plattform passen, die ähnlich großen Fahrzeugen wie dem Konzernbruder Opel Grandland als Unterbau dient, der ebenfalls 4,65 Meter misst. Auch diese Architektur wäre sowohl mit Hybrid- als auch rein elektrischen Antrieben kompatibel, mit Batterien bis zu 104 kWh. Der elektrische Antrieb bietet dabei eine Leistung von 160 kW (218 PS) bis zu 250 kW (340 PS) und Allrad, mit einer Reichweite von bis zu 500 km nach dem WLTP-Zyklus. Die Überlegung bei Jeep ist wohl, dass es einfacher ist, den Cherokee mit dem Wagoneer S auf einem einzigen Band auf der gleichen Plattform zu montieren.

Quelle: Jeep – Pressemitteilung vom 24.06.2025 / InsideEVs – Neuer Jeep Cherokee startet 2026 auf Basis von STLA Large

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Karl3:

Ein rein elektrischer Ableger ist NICHT wahrscheinlich, weil der neue Cherokee nichts anderes ist, als die Verbrenner-Version des Wagoneer S. Gleiche Plattform, gleiche Abmessungen, nur Unterschiede im Außendesign.

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