Ist der Elektro-Porsche 718 jetzt fix?

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Schon seit Monaten spekuliert Porsche und seine Beobachter, ob der Sportwagen 718 vollelektrisch wird. In diesem Sommer wollten sich die Zuffenhausener entscheiden, hieß es zuletzt. Offiziell ist der Elektro-718 noch nicht fix, aber das Newsportal Car and Driver aus den USA will aus verschiedenen Quellen innerhalb und außerhalb des Unternehmens erfahren haben, dass die Entscheidung positiv ausgefallen ist. Demnach könnte der unterhalb des 911 platzierte Sportwagen ab 2024 in Produktion gehen.

Der 718 soll auch im Elektrozeitalter weiterhin als Boxter sowie Cayman zu haben sein. Erstmals soll der 718 dank des Elektroantriebs auch als Allrad-Version angeboten werden. Das Karosseriedesign soll relativ nah an den aktuellen Modellen bleiben, aber Porsches neue „elektrische Front“ mit breiteren Scheinwerfern aufweisen, wie es schon beim Taycan der Fall ist.

Einen Ausblick auf das Design des nächsten 718 gab Porsche bereits auf der IAA Mobility mit dem Mission R Concept Car. Denkt man sich den wilden Heckspoiler und die aggressiven Aerodynamik-Elemente an der Front und den Seiten weg, gewinnt man eine gute Vorstellung davon, wie eine Serienversion des 718 Cayman aussehen könnte. Das Interieur soll Car and Driver zufolge das bislang futuristischste der Marke sein, zukunftsorientierter als im Taycan ausfallen und einen massiven Sprung vom eher konservativ gestalteten aktuellen 718-Cockpit bedeuten. Insider zitiert das Magazin mit: „Dies wird der modernste Porsche sein.“ Bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche soll Porsche eine ganz bestimmte Zielgruppe im Auge haben: In China, dem wichtigsten Markt, beträgt das Durchschnittsalter eines 718 Käufers nur 31.

Sportwagenfans waren besorgt, dass ein elektrischer 718 übermäßig schwer werden könnte. Der kompakte E-Sportler aber soll konsequent auf Leichtbau getrimmt sein, wie zuletzt Baureihenleiter Frank Walliser in einem Interview erklärte, in welchem er die Elektroversion des 718 bereits indirekt bestätigte. Er sagte, dass ein elektrischer Sportwagen von Porsche mindestens 400 Kilometer weit kommen müsse, und dass Porsche beim elektrischen 718 ein Gewicht von maximal 1680 Kilogramm für vertretbar halte. Aktuell wiegt der 718 je nach Modellvariante ab 1335 Kilogramm.

In Bezug auf die Leistung sollen die Topversionen des Elektro-718 bis weit im Revier des 911er wildern. Porsche mache sich jedoch keine Sorgen um Kannibalisierungen in der Modellpalette, da die Wahl zwischen dem elektrischen 718 und dem benzinbetriebenen 911 grundlegend unterschiedliche Technologien darstellen werde, so das Fachportal. Eine Komplett-Elektrifizierung des 911er schließt Porsche bislang kategorisch aus, allenfalls eine Hybridversion wäre denkbar, allerdings mit Abstrichen beim Gewicht.

Quelle: Car and Driver – 2025 Porsche 718 Will Be Electric and ‚The Most Modern Porsche’

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Andreas E.:

Ich würde in sofort kaufen.
Seit vor 10 Jahren der Tesla Roadster rauskam, warte ich auf ein qualitativ hochwertiges schickes e-Cabrio. Reichweite ist mir egal weil ich nicht spazieren fahre. Möchte einfach nur für die notwendigen Fahrten ein schönes Cabrio mit e-Antrieb. Hätte mir das schon für den neuen Z4 gewünscht. Vielleicht zieht ja Mercedes mit einem rein elektrischen SLK bzw. SLC nach. Das wäre bestimmt auch interessant.

Dagobert:

Sehe noch nicht, wie Porsche es gelingen soll den 718 Kunden abzuholen. Beim 718 ist der Anteil der Handschalter immer noch bei 33%. Es wird wohl auch schwierig (unmöglich) werden den zu einem vergleichbaren Preis wie den 718 anzubieten.
Von der Querdynamik will ich erst gar nicht anfangen…
Den Panamera Kunden vom Taycan überzeugen, okay. Beim Boxter und Cayman wird das ein ganz anderes Kapitel.

Mike:

Auf der A48 fahre ich gerne 160-180 km/h. Da muss man weder Dauerblinker noch Lichthupe nutzen sondern schwimmt einfach mit dem Verkehr mit.

jomei:

Natürlich kannst du dein Auto gerne sauschnell fahren, 200 kmh und mehr – auf der Rennstrecke abseits öffentlicher Straßen. Die Zeiten, wo die PS-Oberklasse den Dauerblinker setzte und die Lichthupe rhytmisch betätigte, um sich im dichten Autobahnverkehr auf der A2 durchzuboxen und 130kmh Fahrende zwischen die LKWs zu scheuchen, sollten jedoch der Vergangenheit angehören.In den meisten heutigen Verkehrssituationen wirken Tempodominanz-bestimmte Fahrzeugtypen deplatziert.
Muss wohl mit meinem Kommentar ein überkommenes Freiheitsbild, somit einen Glaubensnerv getroffen haben, nach meinem Eindruck der Antworten.

Jan:

Manchmal braucht es eben Zeit, bis etwas reif ist. Schau Dir mal an, wie lange Tesla gebraucht hat, um erfolgreich zu werden. In Deutschland hättest Du keine Geldgeber gefunden, das so lange zu finanzieren. Ich denke, nach dem bisherigen Erfolg mit E-Autos wird Porsche schnell weiter in die Richtung gehen.

David:

Natürlich tut dir das weh, dass der Taycan im Tesla-Lager gewildert hat. Es sind auch einige YouTuber dabei, die vorher Tesla fuhren. Klar, ist das scheiße, wenn Ove, der Tesla-Gott, Taycan fährt. Es war aber eher ein Kollateralschaden. Porsche hat das sicher nicht geplant. Da passt halt Qualität, Design und Service.

Das ist auch der Grund, warum Tesla in die 10 Jahre alte Hucke so viel Leistung reinwurschteln kann, wie sie wollen. Gibt ja auch Golf 2 für den Dragstrip. Damit will trotzdem keiner mit der Frau des Herzens in den Kurzurlaub fahren. Nachfolger für die Modellreihen wollte sich der Meister ersparen und nur mit Updates die Autos aktuell halten. Das ist gescheitert. Zumal die Quali immer noch ein Problem ist und Service ein Fremdwort.

David:

Du vergisst die stehenden Porsche. Das sind ja statistisch 95%….

Mike:

Bugatti ist mit 490 km/h Vmax deutlich schneller, soviel zum Thema „Truth hurts“. ;)
Aber das sind Geschwindigkeiten jenseits von gut und böse, die auf öffentlichen Straßen besser nicht gefahren werden sollten.

Aber zurück zum Thema: Ich werde mich nicht davon abhalten lassen mein (zukünftiges) Elektroauto schnell (> 160 km/h) zu fahren.

Mike:

Und warum sollte man ein Elektroauto (mit entsprechender Leistung) im Gegensatz zum Verbrenner nicht mehr schnell fahren wollen?

David:

Witzig! Wenn du Autos verkaufen willst, brauchst du Käufer. Porsche hat Käufer mit Geld. Es gab aber keine Porsche-Fahrer, die auf ein Elektroauto gewartet haben. Daher hat man mit Hightech und Design Gründe für den Umstieg gegeben. Mutig, weil extrem teuer. Aber ein echter Ingenieursweg!

Man hat mit Partnern die 800V Technik erst im Rennsport eingeführt und dann in einem Serienwagen, wie es keinen zweiten gibt. Dem Taycan. Nur um die Sukzessivität als Zeitstrahl aufzuzeigen: der 919 und seine 800V Technik ist 2011-2013 entwickelt worden. Der Mission E als Studie des Taycan stand mit der Technik 2015 auf den Messen und da ist der Entwicklungsauftrag für das Serienfahrzeug Taycan erteilt worden. Es hat also niemand extrinsisch motiviert. Denn es gab gar keinen Markt für Elektroautos und die Technik des Taycan ist wegweisend.

Ich weiß es, weil ich fahre einen und es ist der beste Wagen, den ich je hatte. Jedes Detail ist State-of-the-art, so hat er auf jeder Seite einen Ladeanschluss, kann Plug&Charge, lädt bis 53% mit über 250 kW, selbst der Elektro-Sound mit Warp-Faktor ist ein Meisterwerk. In den guten Städten sieht man ihn sehr oft, unter Hamburgs Anwälten ist er indessen Gold-Standard. Es war also mutig, den Taycan zu bringen, hat sich aber ausbezahlt. Jetzt brechen alle Dämme bei Porsche.

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