CATL baut E-Auto-Batteriefabrik in Indonesien

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Sebastian Henßler
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In Indonesien entsteht eine neue Akku-Fabrik für E-Autos. Der erste Bauabschnitt soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Dahinter steht ein Gemeinschaftsprojekt der chinesischen Firma CATL und dem indonesischen Unternehmen Indonesia Battery Corporation. Zunächst ist eine jährliche Produktionskapazität von 6,9 Gigawattstunden vorgesehen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Anlage jedoch ausgebaut werden – mit dem Ziel, Batterien mit bis zu 15 Gigawattstunden Speicherkapazität herzustellen. Das hat eine Sprecherin des Energieministeriums in Jakarta angekündigt.

Die geplanten Batterien sollen nicht nur im eigenen Land genutzt, sondern auch exportiert werden. Die Regierung verfolgt damit einen größeren Plan: Indonesien möchte sich in der globalen Lieferkette für E-Mobilität stärker positionieren. Bereits 2022 hatte ein Konsortium rund um CATL und mehrere indonesische Unternehmen eine Vereinbarung über ein Projektvolumen von etwa 6 Milliarden US-Dollar unterzeichnet. Umgerechnet sind das rund 5,1 Milliarden Euro.

Teil des Vorhabens ist neben der Akku-Fertigung auch der Abbau von Nickel, die Weiterverarbeitung des Rohstoffs sowie das Recycling alter Batterien. Denn Nickel ist ein zentraler Bestandteil vieler moderner Akkus. Indonesien besitzt weltweit die größten Nickelreserven – vor allem in der östlichen Provinz Nord-Molukken. Dort sollen die meisten Projekte rund um den Rohstoff angesiedelt werden. Die Akku-Produktion selbst ist in West-Java geplant.

Zum symbolischen Baubeginn der neuen Anlage äußerte sich auch der indonesische Energieminister Bahlil Lahadalia. Seinen Angaben zufolge ist die geplante Erweiterung der Produktion bereits in Vorbereitung. Neben klassischen Akkus für Elektroautos könnte das Werk in Zukunft auch Batterien für Solaranlagen liefern. Mit diesen zusätzlichen Produkten würde sich die mögliche Gesamtkapazität der Fabrik auf bis zu 40 Gigawattstunden erhöhen. Ob und wann dieser Schritt umgesetzt wird, hängt noch von weiteren Gesprächen mit den Projektverantwortlichen ab.

Das Land hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen rund 600.000 E-Autos in Indonesien vom Band rollen. Das wäre ein gewaltiger Sprung im Vergleich zum Vorjahr – damals lag die Zahl der verkauften E-Autos bei unter 50.000. Der Ausbau der Batterieproduktion ist damit ein wichtiger Baustein für das Gelingen der E-Strategie.

Die Initiative zeigt auch, wie eng China und Indonesien wirtschaftlich zusammenarbeiten. Der chinesische Partner CATL gilt als einer der größten Akkuhersteller weltweit. Mit der Beteiligung an dem indonesischen Großprojekt sichert sich das Unternehmen langfristig Zugang zu wichtigen Rohstoffen und stärkt seine Rolle auf dem internationalen Markt. Gleichzeitig profitiert Indonesien von modernem Know-how, Investitionen und Exportchancen. Der Standort West-Java wurde nicht zufällig gewählt. Die Region bietet nicht nur eine gute Anbindung an Industriezentren und Häfen, sondern auch ein wachsendes Fachkräfteangebot. Das Projekt verspricht daher auch wirtschaftliche Impulse für die Umgebung.

Quelle: Reuters – Indonesia-China lithium battery plant operational by end-2026, official says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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