IAA: Quantron zeigt Wasserstoff-Lkw mit 1500 km Reichweite

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Quantron

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min  —  0 Kommentare

Unter dem Motto „People and Goods on the move“ steht auf der diesjährigen IAA Transportation vom 20. bis 25. September 2022 in Hannover der nachhaltige Umstieg auf alternative Antriebe für Logistik und Transport im Mittelpunkt. Die Quantron AG zählt als Technologie- und Plattformpartner für OEMs zu den Vorreitern der Branche und bietet sowohl Umrüstungen von Dieselfahrzeugen auf batterie- und wasserstoffelektrische Antriebe als auch eigene zero-emission Fahrzeuge an.

Auf der der diesjährigen Transport- und Nutzfahrzeug-Show präsentiert Quantron mehrere emissionsfreie Nutzfahrzeuge, welche auf den zwei selbst entwickelten wasserstoff- bzw. batterieelektrischen Plattformen basieren und zu den aktuell reichweitenstärksten Fahrzeugen zählen.

Wasserstoff-Lkw Premiere: Die Quantron QHM FCEV Plattform

Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft hat Quantron gemeinsam mit einem der weltweit führenden Wasserstoff-Experten Ballard Power Systems einen FCEV Heavy Duty Truck entwickelt. Der Quantron QHM FCEV hat unter anderem eine von Ballard neuentwickelte 120 kW Brennstoffzelle an Bord sowie eine integrierte E-Achse von Allison Transmission, einem weltweit führenden Hersteller für Antriebssysteme. Quantron bietet zusätzlich für alle QHM FCEV Trucks ein optional erhältliches Aeropaket, welches die Reichweite um weitere 10 Prozent verbessern soll.

Als Sattelzugmaschine für den schweren Fernverkehr schafft der Quantron QHM FCEV 44-1000 eine Reichweite von rund 700 km je nach Auslastung und topographischen Anforderungen. Sämtliche Komponenten, wie etwa der 54 kg fassende Wasserstofftank, sind für maximale Alltagstauglichkeit innerhalb der Rahmenstruktur integriert – unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und ohne Kompromisse in den Abmessungen. Der Wasserstoff-Lkw ist ab sofort bestellbar und soll ab dem zweiten Quartal 2023 ausgeliefert werden.

QUANTRON-QHM-FCEV-Wasserstoff-Integration
Quantron

Die beiden Modelle Quantron QHM FCEV 60-2000 und Quantron QHM FCEV 44-2000 heben sich im Wettbewerbssegment durch außerordentlich große Tankkapazitäten von bis zu 116 kg hervor, voll integriert im Chassis und hinter der Kabine. Damit sollen mit einer einzigen H2-Tankfüllung Reichweiten von bis zu 1500 km möglich sein. Unter der Bezeichnung Quantron QHM FCEV 27-1000 werde diese Konfiguration darüber hinaus auch als Gliederzugvariante für den schweren Fernverkehr verfügbar sein.

Neue Elektro-Lkw Plattform: Quantron QHM BEV

Als weitere Weltneuheit präsentiert Quantron auf der IAA Transportation eine vollelektrische Heavy Duty Truck Plattform: Der Quantron QHM BEV ist als Sattelzugmaschine Quantron QHM BEV 44-400 sowie als Chassis Quantron QHM BEV 27-400 in einer Vielzahl von Varianten erhältlich. Die bis zu 392 kWh große Hochvolt-Batterie kann mit Leistungen von bis zu 350 kW DC geladen werden und hat eine Reichweite von bis zu 350 km je nach Gewicht und topographischer Anforderung. Der Quantron QHM BEV ist bereits jetzt bestellbar.

Mit dem Basisfahrzeug, das bei Aufbauherstellern in ganz Europa bekannt ist, lassen sich viele Aufbauten wie gewohnt unproblematisch installieren und nutzen. Speziell bei den schweren Quantron QHM BEV Fahrzeugen erfolgt die Elektrifizierung ohne Veränderung der Nebenabtriebs-Technologie im Bereich „Motorabhängiger Nebenabtrieb“ bzw. „Getriebeabhängiger Nebenabtrieb“. Selbst die Lage und Bauräume der Nebenabtriebe und Rahmenbefestigungen bleiben erhalten. Damit bietet Quantron den Aufbauhersteller eine optimale Schnittstelle und Lösung an, die laut dem Hersteller einmalig sei in diesem Segment.

Weitere zero-emission Highlights: Quantron QLI FCEV und Quantron CIZARIS 12 EV

Mit dem Quantron QLI FCEV präsentiert der Hersteller zudem einen Light-Truck mit Ballard Power Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb mit Reichweiten von bis zu 500 km. Dieser ist ab sofort in den Klassen von 4,2 bis 7,2 Tonnen bestellbar. Der leise und emissionsfreie Transporter ist durch seine unterschiedlichen Aufbauvarianten flexibel und vielfältig einsetzbar, insbesondere für Anwendungsfälle mit hoher Distanz, aber auch auf der letzten Meile.

QUANTRON-Portfolio
Quantron

Auf dem Partnerstand von VanSelect steht zudem der vollelektrische Quantron QLI BEV Transporter von 3,5 bis 7,2 Tonnen als zero-emission Lösung für innerstädtische Aufgaben in Städten und Kommunen. Dieser zeichnet sich als 3,5 Tonnen Leichtbauvariante durch seine Effizienz und Alltagstauglichkeit mit einer Nutzlast von bis zu 1000 kg (je nach Aufbau) aus. Als Fahrzeug der Klasse N1 kann er bereits mit einem Führerschein der Klasse B gefahren werden und benötigt keine zusätzlichen Zertifikate.

Ebenfalls präsentiert wird der Quantron CIZARIS 12 EV. Der vollelektrische Bus bietet mit seiner erprobten Batterie- und Traktionstechnik eine verlässliche, geräuscharme und umweltfreundliche Mobilitätslösung mit einer Reichweite von bis zu 370 km.

Quelle: Quantron – Pressemitteilung vom 07.09.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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egon_meier

21.9.2022

Die zwanghafte Reichweitenweiten-Texterei bei h2-Lkw belegt, dass es nicht klappen kann: Die Tank-Infrastruktur wird fehlen und es lohnt sich nicht, sie aufzubauen. H2-lkw sind und bleiben völlig unwirtschaftlich und kein Mensch wird groß Geld in eine h2-Tankkette investieren. Bei E-Lkw ist alles vergleichsweise einfach.

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Jakob Sperling

21.9.2022

Die Entscheide für einen flächendeckenden Bau von H2-Tankstellen in Westeuropa sind längst gefallen.

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egon_meier

22.9.2022

Flächendeckend? So wie Benzin- und Dieseltankstellen?
Quelle?

J

Jakob Sperling

22.9.2022

Bei Wasserstoff braucht es für eine vollständige Versorgung nicht gleich viele Tankstellen wie Benzin und Diesel, weil erstens der Nahverkehr nicht mit H2 fahren wird, und zweitens die meisten H2-Fahrzeuge auch noch eine Batterie haben.
Eine Bestückung der wichtigen Fernverkehrsachsen mit H2-Tankstellen ca. alle 60-100km ergibt eine flachendeckende Ausrüstung.

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Silverbeard

25.9.2022

Und die kosten dann pro Zapfsäule 1 Mil. Euro? Irrsinn.

ESWE in Wiesbaden (der dortige ÖPNV) hat für 2,3 Mil. eine Wasserstoff Tankstelle gebaut. Die Kapazität reicht aber nicht für die eigenen Busse, die Anlage wird erweitert werden…
ESWE hat zur Zeit 12 Wasserstoffbusse…

W

Wolfbrecht Gösebert

21.9.2022

@ egon_meier:

H2-Lkw sind und bleiben völlig unwirtschaftlich und kein Mensch wird groß Geld in eine H2-Tankkette investieren. Bei E-Lkw ist alles vergleichsweise einfach.

Fein. stimmen wir doch mal überein :)
Das Bild
elektroauto-news.net/wp-content/uploads/2022/09/CATL-MTB-e1663700020686.gif
zeigt das Prinzip, wo es mit dem Schwerlast-LKW wirklich hingeht! Gern Artikel dazu lesen!

D

Daniel W.

21.9.2022

Die „bis zu 1500 km“ bei FCEV-Lkws braucht in der EU keiner, da reichen die 350 km des BEV-Lkws.

Vielleicht können die „bis zu 1500 km“ FCEV-Lkws in Australien genutzt werden, damit im Outback an der endlos langen Straße von Küste zu Küste nur alle 1.350 km eine H2-Tankstelle gebaut werden muss.

S

Silverbeard

25.9.2022

Selbst wenn diese Reichweite stimmt: Wo will man denn mit diesem Reichweitenmonster hinfahren? In Europa gibt es ausser in Deutschland und in den Nachbarstaaten an der deutschen Grenze keine Wasserstofftankstellen. Besonders in Osteuropa ist es sehr mau mit Wasserstoff.

Im Grunde kann man also Deutschland 600km weit verlassen und muß dann wieder umdrehen… Ein sehr knapper Tagestrip pro Richtung.

r

rabo

14.4.2023

Sehr interessant! Es geht voran mit FCEV, auch wenn es sicher noch etwas dauert. Bei solchen – und auch niedrigeren Reichweiten genügt für die „Flächendeckung“ eine H2 Tankstelle alle 50 – 100 km. Sie ist teuer (1 -2 mio EUR), aber die derzeit für dieselben Strecken bestehenden Benzin/Diesel Tankstellen (meine Schätzung: ca. 20) dürften noch teurer sein. Außerdem bieten sich Großtankstellen für die zusätzliche H2- und sogar e-fuel Betankung an, sodaß alle Systeme ohne kompletten Neubau bedient werden können.

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