Vulcan Energy hat eigener Aussage nach einen weiteren entscheidenden Schritt für sein Vorhaben im rheinland-pfälzischen Landau vollzogen. Das Unternehmen erhielt die offizielle Baugenehmigung für die Lithiumextraktionsanlage im Gewerbegebiet D12. Sie ergänzt die bereits vorliegenden Genehmigungen für das Geothermiekraftwerk und das Umspannwerk. Damit liegt erstmals die vollständige rechtliche Grundlage für den Bau der kombinierten Geothermie- und Lithiumanlage vor, die als G-LEP bezeichnet wird.
Die Stadt Landau übergab die Genehmigungsunterlagen im Rahmen des symbolischen Spatenstichs für das neue Gewerbegebiet an Christian Freitag, Chief Commercial Officer und Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH. Die geplante Anlage soll Energiegewinnung und Rohstoffförderung miteinander verbinden.
Grundlage ist die Nutzung heißer Thermalsole aus dem Oberrheingraben. Diese wird zunächst zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt, bevor sie zur Lithiumgewinnung dient. Über Wärmetauscher überträgt die Sole ihre Energie auf einen geschlossenen Wasserkreislauf, der sowohl die regionale Fernwärmeversorgung als auch den Betrieb von ORC-Anlagen ermöglicht. Sobald die Wärme entzogen ist, gelangt die abgekühlte Sole in die Extraktionsanlage, wo das enthaltene Lithium gewonnen wird. Anschließend wird die lithiumarme Sole wieder in das unterirdische Reservoir zurückgeführt. Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Kreislauf ohne fossile Energieträger.
Das gewonnene Lithiumchlorid wird nicht vor Ort weiterverarbeitet. Es wird in die Zentrale Lithiumanlage im Industriepark Höchst bei Frankfurt transportiert, wo daraus Lithiumhydroxidmonohydrat entsteht – ein zentraler Rohstoff für Batteriezellen in Elektroautos. Die gesamte Prozesskette von der Förderung bis zur Veredelung ist auf CO₂-Neutralität ausgelegt.
Nach Angaben des Unternehmens sollen die Anlagen in Landau und Frankfurt künftig gemeinsam bis zu 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat pro Jahr liefern. Diese Menge reicht rechnerisch aus, um Batterien für rund eine halbe Million Elektroautos zu produzieren. Neben der Lithiumproduktion ist auch eine bedeutende Energieausbeute vorgesehen. Durch die tiefe Geothermie sollen jährlich etwa 275 Gigawattstunden grüner Strom und 560 Gigawattstunden erneuerbare Wärme erzeugt werden.
Der Baubeginn hängt noch von der Finanzierung der ersten Projektphase ab, deren Abschluss nach Unternehmensangaben für dieses Jahr erwartet wird. Erst danach soll mit den Arbeiten auf dem Gelände begonnen werden. Das Projekt gilt als Teil der langfristigen Strategie von Vulcan Energy, die unter dem Namen „Lionheart“ firmiert und auf den Aufbau einer klimaneutralen Lithiumproduktion in Europa zielt.
Quelle: Vulcan Energy – Pressemitteilung







Kommentare (1)
Daniel W.
31.10.2025Es muss sich erst noch zeigen, ob das überhaupt rentabel ist – sonst wird es ein weiteres gescheitertes deutsches Projekts.
Wenn wir Fernseher, Computer, Drucker und Smartphones aus China importieren, warum nicht auch E-Autos und Batterien.
Die deutsche Unterhaltungselektronik vergangener Tag steht im Technik-Museum, vielleicht bald auch die deutschen Autos.
Die Bürger provitieren von günstiger Unterhaltungselektronik aus Fernost, vermutlich wird das bei Autos genauso laufen.
Beispiel:
–> Mein Seniorenmobil mit 4 Rädern, Dach und Scheibe, Blei-Gel-Batterien und 25 km/h hat neu 2.599 Euro gekostet.
–> Der schweizer Hersteller Kiburz (vermutlich mit besserer Qualität und größeren Batterien) ca. 17.000 Euro (CHF 15’760).