IAA Mobility: DUH fordert echte Mobilitätswende statt Greenwashing-Schaulaufen

Cover Image for IAA Mobility: DUH fordert echte Mobilitätswende statt Greenwashing-Schaulaufen
Copyright ©

FooTToo / Shutterstock / 2357567053

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Zum Auftakt der IAA Mobility in München wirft die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der Automobilbranche Greenwashing vor und fordert ein deutliches Bekenntnis zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. In den vergangenen Monaten haben vor allem deutsche Automobilkonzerne aggressiv gegen bestehende Klimaschutzmaßnahmen auf EU-Ebene lobbyiert und versuchen, den Abschied vom Verbrenner ab 2035 hinauszuzögern.

„Die deutschen Autokonzerne wollen die IAA Mobility als Feigenblatt nutzen, um ihr fossiles Geschäftsmodell zu verschleiern. Trotz großspuriger Ankündigungen für mehr E-Mobilität bleibt die IAA vor allem ein Greenwashing-Spektakel“, kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Denn „gleichzeitig lobbyiert die Autoindustrie in der EU massiv gegen wichtige Klimaschutzmaßnahmen wie die CO2-Mindeststandards für Verbrenner-Autos.“ Aus Deutschland schießen vor allem BMW-Chef Oliver Zipse und Mercedes-Chef Ola Källenius gegen die bereits vor mehr als zwei Jahren beschlossene EU-Verordnung, wonach ab 2035 Pkw keine Auspuff-Emissionen von CO2 mehr verursachen dürfen.

Die DUH fordert daher von der Bundesregierung „eine klare Ansage an die Autobosse, endlich mehr zum Klimaschutz beizutragen. Dazu gehören ein Verbrenner-Aus spätestens 2030, ein Tempolimit von 100 auf Autobahnen und 80 außerorts sowie die Abschaffung klimaschädlicher Subventionen wie dem Dienstwagenprivileg“, so Resch, der in diesem Zug auch auf die Klagen der DUH für mehr Klimaschutz im Verkehrssektor hinweist, die die Bundesregierung weiter unter Druck setzen.

Laut aktuellen Prognosen der Bundesregierung werden im Verkehr bis 2030 voraussichtlich 180 Millionen Tonnen CO2 zu viel ausgestoßen. Aufgrund europarechtlicher Klimaschutzvorgaben drohen Deutschland besonders wegen des mangelhaften Klimaschutzes im Verkehr Strafzahlungen in Milliardenhöhe.

Nach Klagen der DUH wurde die Bundesregierung deswegen bereits zu mehr Klimaschutz im Verkehrsbereich verurteilt. Diese Klagen sind nach Revision der Bundesregierung am Bundesverwaltungsgericht anhängig. Mit einem höchstrichterlichen Urteil ist 2026 zu rechnen.

Quelle: DUH – Pressemitteilung vom 08.09.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for AutoScout24: Gebrauchte Stromer verlieren langsamer an Wert

AutoScout24: Gebrauchte Stromer verlieren langsamer an Wert

Sebastian Henßler  —  

Trotz stabiler Preise und Bestände zeigt sich der Gebrauchtwagenmarkt 2025 fragiler als gedacht. Elektroautos entwickeln sich zum Lichtblick.

Cover Image for VDE-Kurzstudie räumt Missverständnisse zur E-Mobilität aus

VDE-Kurzstudie räumt Missverständnisse zur E-Mobilität aus

Michael Neißendorfer  —  

„Anliegen der Kurzstudie ist es, mit Fakten eine Diskussionsgrundlage zu schaffen“, so Dr. Ralf Petri vom VDE.

Cover Image for Gute Aussichten für europäische Hersteller prognostiziert

Gute Aussichten für europäische Hersteller prognostiziert

Maria Glaser  —  

Analyst:innen gehen davon aus, dass sich die europäische Automobilindustrie bis 2027 wieder spürbar erholen soll.

Cover Image for ZDK fordert schnellere politische Entscheidungen für die E-Mobilität

ZDK fordert schnellere politische Entscheidungen für die E-Mobilität

Michael Neißendorfer  —  

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe fordert die Politik auf, angekündigte Maßnahmen zur Förderung von E-Autos endlich in die Praxis umzusetzen.

Cover Image for Cornwall: Lithium für Europa aus Großbritannien

Cornwall: Lithium für Europa aus Großbritannien

Sebastian Henßler  —  

Cornish Lithium gewinnt erstmals Lithiumhydroxid in Batteriequalität – ein wichtiger Schritt für Europas Bestreben nach unabhängiger Rohstoffversorgung.

Cover Image for Laden von E-Autos bei EnBW wird bald günstiger

Laden von E-Autos bei EnBW wird bald günstiger

Daniel Krenzer  —  

Ab Dezember gelten an EnBW-Ladepunkten, aber auch an denen von Roaming-Partnern, vergünstigte neue Konditionen für das Laden von E-Autos.