Hina testet Natrium-Ionen-Batterien in Elektroauto

Cover Image for Hina testet Natrium-Ionen-Batterien in Elektroauto
Copyright ©

Midary / Shutterstock / 2227703213 (Symbolbild)

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

Weltweit wird an Technologien geforscht, um Lithium in den Batterien für Elektroautos zu ersetzen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Natriumionen für den Ionentransport („Natrium-Ionen-Batterie“). Ein relativ unbekannter chinesischer Batteriehersteller hat nun eine solche Batterie in einem Elektroauto getestet und die Zellproduktion gestartet.

Hina Battery mit Sitz im Technologiepark Zhongguancung in der Provinz Jiangsu wurde 2017 gegründet und forscht an Na-Ion-Batterien. Drei verschiedene Zelltypen wurden vorgestellt: eine zylindrische (NaCR321400-ME12) sowie zwei prismatische (NaCP50160118-ME80 und NaCP73174207-ME240). Die Energiedichten bewegen sich zwischen 140 und 155 Wattstunden je Kilogramm. Die Fertigungsanlage wurde gemeinsam mit der China Three Gorges Corporation (CTG) und der Stadtregierung von Fuyang realisiert und hat Ende 2022 die Produktion aufgenommen.

Gemeinsam mit der Anhui Jianghuai Automobile Group (JAC) wurde das neue Batteriekonzept nun in einem Testauto verbaut, einem Kleinstwagen im Smart-Format. Die Batterie weist 25 Kilowattstunden Kapazität auf. Damit sollen 252 Kilometer Reichweite möglich sein. Geladen wird die Batterie mit bis zu 100 Kilowatt. Zum Vergleich: Das gleiche reguläre Modell (Sehol E10X) kann mit zwei Batteriegrößen geordert werden – 19,7 oder 31,4 Kilowattstunden, mit Reichweiten zwischen 200 und 302 Kilometern. Die größere Batterie hat eine Energiedichte von 141 Wattstunden/Kilogramm. Das Modell kostet umgerechnet nur zwischen 6400 und 10.400 Euro.

Natrium ist kostengünstiger als Lithium

Bei Verwendung einer Na-Ion-Batterie könnten die Batteriekosten nochmal gesenkt werden. Natrium ist wesentlich kostengünstiger als Lithium und kann aus Meerwasser gewonnen werden. Es fällt außerdem als Kuppelprodukt bei der Gewinnung von Kalisalzen an. Manche Bauformen kommen sogar ohne die preistreibenden Metalle Kupfer, Kobalt und Nickel aus. Zudem sind sie unbrennbar. Nicht zuletzt deshalb hat auch der Branchenprimus CATL bereits 2021 seine erste Natrium-Ionen-Batterie vorgestellt. Mit 160 Wattstunden/Kilogramm soll sie die höchste Energiedichte unter den Na-Ion-Batterien aufweisen. Gerüchten zufolge plant auch BYD eine Massenproduktion der Natrium-Batterien ab dem zweiten Quartal 2023, die in den Modellen Qin, Dolphin und dem neuen vollelektrischen Miniauto Seagull zum Einsatz kommen sollen. Diese Gerüchte wurden von BYD bisher aber dementiert.

Generell ist die Energiedichte von Natrium-Ionen-Batterien zwar geringer als bei klassischen Lithium-Ionen-Batterien, aber die großen Vorteile der Niedrigtemperaturanwendung und Schnellladefähigkeit stehen für sich. Experten gehen daher davon aus, dass sich die Na-Ion-Batterie bezüglich der Energiedichte zwischen den Lithium-Ionen- und Blei-Batterien ansiedeln wird, jedoch zu deutlich niedrigeren Kosten im Vergleich zu ersteren. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo keine hohen Energiedichten erforderlich sind, beispielsweise in Energiespeichern, Zweirädern oder kleinen Elektroautos.

Quelle: cnevpost.com – Hina Battery becomes 1st battery maker to put sodium-ion batteries in EVs in China

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Bernd König:

Wo kann man den Wagen kaufen? Kostet in China ca. 10.000$…
Ich würde sofort einen abnehmen, aber vermutlich hat er noch keine EEC-Zulassung für die EU?!

Frank:

Die Wüste hängt am Äquator und 3000km nach Norden/Süden und wandert mit zu den Sonnwendpunkten (deshalb haben die zweimal im Jahr Regenzeit) hat mit den Klima nichts zu tun.
Das Wasser in der EU fehlt uns im Sommer enorm.

Daniel W.:

Eigentlich haben die Klimaforscher vor 25 Jahren versprochen, je wärmer es auf der Erde wird, desto mehr Verdunstung und desto mehr Feuchtigkeit nimmt die Luft auf, die Niederschläge werden mehr und es gibt immer mehr Rekord- Hochwasser …

Dann müsste es ja in der Wüste viel regnen, denn an Wärme und Staub mangelt es dort nicht.

In der EU wird dieses Jahr wohl ein Dürrejahr, durch den warmen Winter gab es zu wenig Schnee und damit auch zu wenig Schmelzwasser im kommenden Fruhling, es fehlt auch an Grundwasser.

Frank:

Heute ist in Norden Windstille und im Süden etwas Wind, der Strom muss in beiden Richtungen.
Eigentlich haben die Klimaforscher vor 25 Jahren versprochen, je wärmer es auf der Erde wird, desto mehr Verdunstung und desto mehr Feuchtigkeit nimmt die Luft auf, die Niederschläge werden mehr und es gibt immer mehr Rekord- Hochwasser in den Flüssen der EU. Jetzt haben wir zuwenig Kondensationskeime in der Luft zur Wolkenbildung und es funktioniert nicht mehr und die Verschattung fehlt auch noch. Aber vielleicht gibt es irgendwann wieder Weinanbau in Kaliningrad wieder früher zu Kaisers Zeiten. ;)

Daniel W.:

Kleine E-Autos (BEV) mit 25-kWh-Akkupacks reichen völlig für die Vielzahl der Autofahrer, die 1-2 Personen inkl. Fahrer und der Einkauf passen gut hinein. Die Reichweite innerorts mit rund 190 km passt auch.

Diese kleinen E-Autos (BEV) könnten alle Hersteller für unter 20.000 Euro anbieten – wenn sie es wollten – und mit 2 bis 3 mal 20.000 Euro wäre man bei 40.000 bis 60.000 Euro Umsatz wie bei 1 E-SUV.

Aber es ginge noch eine Nummer kleiner mit L6e- und L7e-Fahrzeugen für rund 8.500 bis 15.000 Euro.

Mit günstigen, nicht brennbaren Akkus wären auch günstige stationäre Batteriespeicher für Millionen Mieter ohne PV möglich, die dann den günstigen Ökostromüberschuss speichern und man müsste keine Windräder abschalten. Voraussetzung wäre allerdings ein entsprechender Netzausbau von Nord nach Süd.

Die Energie- und Verkehrswende mit PV- und Windkraftanlagen sowie ÖPNV, kleineren und weniger Fahrzeugen würde viele Möglichkeiten bieten, damit die Bürger an günstigen Strom und Heizenergie kommen.

Die Lobbyisten der fossilen Energien und der großen Energiekonzerne behindern seit Jahrzehnten die „Energiewende von unten“, auch mit Unterstützung der Klimawandelleugner, wie Journalisten erst vor kurzem in einem Beitrag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen berichtet haben. Deshalb kommt die Energiewende auch nicht voran und jetzt kommen die Blockierer der FDP noch dazu.

Und das neue Jahr kündigt sich mit einer großen Trockenheit in mehreren EU-Ländern an, weil die Niederschläge des Winters fehlen, d.h. der Klimawandel legt noch einmal eine Schippe oben drauf und das ist auch dringend erforderlich nach dem alten Spruch: „Wer nicht hören will, der muss fühlen.“ – sonst ändert sich in Politik und Wirtschaft auch in den nächsten Jahren nicht viel und die Katastrophen häufen sich.

Martin:

Schön, wenn außer CATL noch andere Firmen Natriumbatterien (kurz) vor der Serienreife haben.

Wenn die, ohne Schaden zu nehmen, mit 4C geladen werden können, ist die geringe Energiedichte, verglichen mit Lithium, verschmerzbar. Zyklenfestigkeit und Kälteverhalten könnten neben einem attraktiven Preis auch für Verbreitung in BEV sorgen.

Zu entsprechendem Preis angeboten, ist die Nachfrage durch die hervorragende Eignung als Stationärspeicher dann praktisch unlimitiert. Dann kann für die Produktion auch in anderen Dimensionen als „Giga“ gedacht werden… :-)

Dark Erebos:

Das Fahrzeug wird unter der Marke Sehol gebaut welche zu 75% VW und zu 25% Jac gehört

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.

Cover Image for BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

BMW: Wachstum bei E-Autos und Plug-in-Hybriden rettet die Halbjahresbilanz

Michael Neißendorfer  —  

Ohne das starke Absatzplus der elektrifizierten Fahrzeuge wäre das Minus bei BMW deutlich schmerzhafter ausgefallen.

Cover Image for Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Deutschland fällt bei E-Mobilität zurück, China baut Vorsprung weiter aus

Michael Neißendorfer  —  

Weltweit steigt der Anteil von E-Autos an Neuwagenverkäufen von 20 auf 25 Prozent, trotz Wachstumsschwäche in wichtigen Märkten.

Cover Image for Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Kia EV5: Alle Daten und Fakten zum neuen Elektro-SUV

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem EV5 bringt Kia ein weiteres E-Auto in das beliebte Kompakt-SUV-Segment, die größte und am schnellsten wachsende Fahrzeugklasse in Europa.

Cover Image for Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Mazda6e: Groß, elektrisch – und kein SUV

Wolfgang Plank  —  

Erfreulich gegen den Trend ist der Mazda 6e in Sachen Karosserie unterwegs. Leider muss man sagen aber auch bei der Ladeleistung.