Halbleiter-Krise schlägt bei VW zu – Ausliefer-Stopp!

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Noch vor Jahresende 2021 konnten wir aufzeigen, dass bis Ende 2021 jedes vierzigste Fahrzeug auf Deutschlands Straße elektrifiziert unterwegs ist. Damit sind Plug-In-Hybride und E-Autos die Gewinner der Halbleiter-Krise. Denn während der gesamte Pkw-Markt in Europa nicht aus dem „ersten Gang“ herauskam, ist der Absatz von PHEV und Stromer verhältnismäßig gestiegen. Doch nun leiden auch E-Autos darunter. Unter anderem bei VW.

Volkswagen gab Anfang der Woche zu verstehen, dass es „Aufgrund aktueller Lieferengpässe von Halbleitern, die Bestandteil zahlreicher Komponenten unserer Fahrzeuge sind, kann es bei einigen unserer Modellvarianten zu deutlich längeren Produktionszeiten kommen“. Mit dieser Aussage, welche im Konfigurator des VW ID.4 vorzufinden ist, gibt VW den Hinweis darauf, dass nur noch bestimmte Versionen des Stromers bestellbar sind. Im Detail bedeutet dies, dass der ID.4 von Volkswagen derzeit nur mit der stärkeren 125-kW-Motorisierung bestellt werden kann, die 109 kW starke Basismotorisierung ist nicht konfigurierbar.

Wie andere Automobilhersteller auch, haben die Wolfsburger den Bau von Elektroautos bei der Zuteilung der knappen Halbleiter priorisiert, doch gänzlich verschont bleiben E-Autos auch nicht. Bisweilen war es so, dass vor allem im Verbrenner starken Wolfsburger Werk Schichten ausgefallen sind, nun fallen aber auch Schichten im MEB-Werk Zwickau weg. Die Konzentration auf reine E-Autos und PHEV bei der Produktion ist leicht nachvollziehbar. Hohe Kauf- und Steueranreize für elektrifizierte Fahrzeuge und paradoxerweise die Konzentration der OEMs auf profitable Modelle mit höheren Emissionen, welche eben durch diese Modelle kompensiert werden müssen, ließen deren Absatz wachsen. Aber auch hier scheint das Ende erreicht, beziehungsweise eine weitere Priorisierung notwendig.

Bereits im August hatte VW ebenfalls wegen der fehlenden Halbleiter in das Modellangebot des ID.3 eingegriffen. Dies zeigt sich dadurch, dass die kleinste Variante des ID.3 – mit 45-kWh-Akku – seit dem nicht mehr konfiguriert werden kann. Die derzeit günstigste, konfigurierbare Variante ist der ID.3 Pro mit 58 kWh großem Akku und 107 kW Leistung zu Preisen ab 35.460 Euro.

Quelle: Electrive.net – VW: ID.4-Basismodell wegen Chipmangels nicht bestellbar

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Anonymous:

Das klingt nach purer Verzweiflung ;-)
Tesla macht das schon alles ganz richtig, glaub mir!
Laut TeslaQ hier im Forum, hätte VW Tesla dieses Jahr schon überholen sollen

FunFact: der Rückstand von VW ist größer geworden
Aber BMW oder Mercedes können das natürlich sicher besser ;-)

Thomas:

Hi Martin, du missinterpretierst da was: Aufgrund des Chipmangels werden von VW nur noch die Varianten verkauft die am meisten Marge bringen. Daher streicht man erstmal die Varianten raus, die weniger Marge bringen, also die Billigsten. – Ist ja logisch.

Peter:

Das hört sich aber eher bei dir nach Ausreden an. Wieviel i4 liefert den BMW in 2022? Man findet dazu nichts, nur dass die langen Lieferzeiten wegen Chipmangel und Nachfrage begründet werden.
Tesla hat knapp 1 Millionen Autos in 2021 gebaut und verkauft, dass ist eine Verdoppelung und inwzsichen fastd ie Hälfte der BMW Produktion. ohne die beiden neuen Fabriken! Die Lieferzeiten sind mit 3 Monaten nun etwas länger als sonst, aufgrund der hohen Nachfrage und eben nicht wegen Chipmangel. Sobald die beiden Fabriken online sind, verändert sich das wieder.

Im übrigen ist der FSD Chip, der zentrale Baustein, eine Tesla Eigenentwicklung die für Tesla gebaut wird. Durch deren agilen Ansatz und vollen Zugriff auf die Software, kann die schnell angepasst werden, so dass Alternativbauteile schnell funktionieren. Das sind bei Tesla rund 3 Änderungen pro Tag.
Wir machen das im Moment bei uns in der Firma auch so. Da wird ein Alternativprozessor rausgesucht, das Leiterbahnlayout gepatched und die Firmware angepasst und wir liefern weiter. Das ist in Strukturen wie bei den Traditionsautomobilisten nicht möglich, die internen Prozesse und deren Zulieferprozesse lassen das gar nicht zu.

Tobi:

Tja VW, was iss es denn nun? Schecht geplant, schlecht gemanaged, schecht eingekauft, schlechte Strategie oder schlechte Partner? Einfach Pech gehabt oder sind alle anderen Schuld?
Die PR Abteilung wird sicherlich schon bald mit grossen Worten den heroischen Aufstieg von VW verkünden.
Ich bin zum Glück verschont. Denke nicht im entferntesten daran, mir ein Auto aus dem Hause VW zuzulegen. Und ich meine den Konzern, nicht die Marke.

brainDotExe:

Was interessiert es mich in Europa ob das Model S in den USA lieferbar ist?

Fakt ist, in der oberen Mittelklasse kann Tesla in Europa aktuell nicht liefern und das ist entgegen deiner Behauptung keine Nischenklasse.

2022 wird sich übrigens die maximale Produktionszahl von S plus X nicht ändern.

Also eine Fehlplanung seitens Telsa.

Der BMW i4 ist seit Dez. 2021bis Ende 2022 ausverkauft!

Das liegt aber nicht am Chipmangel, sondern begrenzter Produktionskapazität und erhöhter Nachfrage.
Wer letztes Jahr bestellt hat, wird wahrscheinlich noch dieses Jahr beliefert.

Philipp:

(ich war mir sicher ich habs falsch geschrieben, da hatte ich aber schon auf absenden geklickt). Hast Recht, so viel Zeit muss sein.

Da steht drin: „Die mehrjährige Abwicklung des Unternehmens endet allerdings mit einer Überraschung: Alle Gläubiger können voll ausbezahlt werden“.

Wenn alle Gläubiger ausbezahlt werden konnten, dann war mehr Aktiva als Passiva im Unternehmen. Das Unternehmen war damit nicht Pleite/Konkurs sondern nur Insolvent. Genau das war der Fall.

Ob ein Insolvenzverwalter eine Sanierung hinbekommt? Ein Rechtsanwalt ein guter Unternehmer? Judex non calculat.

Wolfbrecht Gösebert:

Bitte nicht „herumscharwenzeln“!
Deine Aufforderug lautete doch wörtlich:

»Einfach mal einen Automobilhersteller nennen, …«

Ich nannte zwei – aber nun passen sie Dir nicht?!

Im übrigen ist Mitsubishi eben kein Kleinhersteller und aufgepasst: In Deiner Frage spielten BEVs gar keine Rolle!

Philipp:

Habe ich von Stauraum gesprochen? Ich sprach von Insolvent und da geht es um Geld. Schau mal wieviel freien Cashflow alle großen Hersteller haben und wie lange der reichen würde um Lager aufzubauen. Und es geht nicht nur um Halbleiter sondern um den ganzen Einkauf.

Philipp:

Das sind nun wirklich nur kleine Fische:
Foxcon bzw. HonHai hat nur eine Fabrik von Sharp übernommen und noch kein BEV. Mit einer Fab baut man nicht alle Halbleiter für ein Auto.
Mitsubishi als Multikonzern baut aktuell keine BEV, nur die Hybriden.

Silverbeard:

Es geht um Halbleiter. Wieviele Besenkammern Stauraum braucht man für eine 3 Monatsproduktion?

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