General Motors-Vize: „Unsere Zukunft ist elektrisch“

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Ken Morris verantwortet als Vize-Präsident von General Motors seit einigen Monaten die Bereiche Elektromobilität und Autonomes Fahren bei dem US-Autokonzern und liebt schnelle Autos: Als Entwicklungsingenieur bei GM heizte er in den vergangenen Jahrzehnten auch gern über den Nürburgring, und hat bereits mehr als 1800 Runden auf der Nordschleife absolviert. Naheliegend, dass er in einem Interview mit AutomobileMag zunächst danach gefragt wird, wann er zum ersten Mal ein Elektroauto durch die Grüne Hölle jagen wird.

Sobald es möglich ist“, sagt Morris und fügt hinzu, dass die Nordschleife „ein großartiger Testplatz für jedes Auto ist“ und er davon ausgehe, dass die erste Fahrt im E-Auto auf der Strecke „enorm viel Spaß machen“ werde. Morris ist sich sicher, dass Elektroautos auf lange Sicht konventionell angetriebene Autos komplett verdrängen werden: „Unsere Zukunft ist elektrisch“, so der GM-Vize. Angesichts der gängigen Lebenszyklen von Autos werde die „natürliche Entwicklung“ hin zur Elektromobilität allerdings nicht über Nacht passieren. „Vielleicht“, ergänzt er, werde der Tag, an dem alle Autos vollelektrisch sind, aber früher kommen, als manche Leute denken würden.

Morris verweist in dem Interview auf einige Vorteile, die nur E-Autos bieten können: Ein Schlüsselelement sei, dass sie emissionsfrei sind. Auch das Fahrerlebnis spiele eine große Rolle, zum Beispiel die Tatsache, dass man keine Tankstelle mehr aufsuchen muss: „Sie können zu Hause aufladen, Sie können bei der Arbeit aufladen“ und auch, wie etwa bei einem Smartphone, bequem über Nacht. Mit einem Verbrenner alles undenkbar. Und auf Langstrecken könne man „an der schnell wachsenden Infrastruktur aufladen, die Ladestationen im ganzen Land“ vorweisen könne.

Schnelle Entwicklung der Modellpalette bis 2025

Wichtig sei es nun, die Kosten für Elektroautos zu senken, um auf das Preisniveau eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor zu kommen. Dann sei klar, wofür Kunden sich entscheiden. GM wolle ein vollständiges Portfolio an Fahrzeugen bereitstellen, damit Kunden auch eine möglichst große Auswahl haben. Diese Entwicklung der Modellpalette werde bis 2025 „sehr schnell“ voranschreiten, kündigt der GM-Vize an. Daran ändere auch Corona nichts: Soweit möglich arbeiten die Ingenieure und Designer von zu Hause aus und nehmen „außergewöhnliche Anstrengungen“ auf sich, um sicherzustellen, dass GM das Timing seiner E-Auto-Programme einhalten kann.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Kunde mit dem, was wir ihm liefern können, zufrieden sein wird“, sagt Morris weiter. Wichtig sei, möglichst alle Segmente abzudecken, von Pick-ups, SUV, Crossovern bis hinunter ins B-Segment der Kleinwagen. Auch wichtig sei das Design, so der Manager: „Was die Leute wollen, sind fantastisch aussehende Autos“. Da sich auch die Infrastruktur laufend verbessert, geht Morris davon aus, dass es Mitte der 2020er Jahre „einen Wendepunkt geben wird, an dem die Leute Elektroautos plötzlich schneller kaufen als erwartet“.

Quelle: AutomobileMag — Why Electric Vehicles Will Soon Dominate General Motors’ Product Lineup

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Jürgen Kohl:

„Unsere Zukunft ist elektrisch“. Ach, was denn sonst? Entweder elektrisch, oder es gibt keine Zukunft für GM!

strauss:

Tja, hoffentlich hat Morris Recht, dass die Kunden jetzt 2020 schneller Elektroautos kaufen. Nur wenige AMIS werden jetzt das Geld noch haben, die im Logo gezeigte Corvette zu kaufen. Weder als Verbrenner noch elektrisch.

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