Ford Köln: Kurzarbeit wegen stockender Elektroauto-Verkäufe

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Ford plant in Köln Kurzarbeit für seine Belegschaft, wie die Automobilwoche berichtet, in Bezugnahme auf einen Artikel im Kölner Stadt Anzeiger. Ab Mitte November sollen Mitarbeiter bis zu den Weihnachtsferien im Wechsel eine Woche arbeiten und die darauffolgende pausieren. Die Maßnahme wurde durch das Unternehmen mit der niedrigen Nachfrage nach Elektroautos begründet. Eine Sprecherin bestätigte, dass Ford bei der Bundesagentur für Arbeit wegen des sich verschlechternden Marktes für Elektroautos Kurzarbeit beantragt hat.

Seit der Einstellung der Fiesta-Produktion fertigt Ford in Köln ausschließlich Elektroautos. Seit Juni ist das Modell Explorer, ein SUV, am Markt, gefolgt vom Crossover-Modell Capri, das seit Ende September gebaut wird. Beide basieren auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten des Volkswagen-Konzerns. Diese Basis nutzen ebenfalls Modelle wie der VW ID.4 und ID.5.

Die Nachfrage nach Elektroautos bleibt branchenweit hinter den Erwartungen zurück. Ursachen sind unter anderem hohe Preise, Unsicherheiten bezüglich künftiger Förderprämien, die Diskussion um ein mögliches Ende des Verbrenner-Verbots im Jahr 2035 sowie eine unzureichende Ladeinfrastruktur. Zudem drücken die durch die Inflation gesunkenen Reallöhne auf die Kaufbereitschaft.

Ford ist stärker betroffen als andere Hersteller. Das liegt daran, dass das Unternehmen weniger Verbrenner-Modelle im Angebot hat, die Verluste im Elektrosegment ausgleichen könnten. In den vergangenen Jahren investierte Ford massiv in die Umstellung seines Werks in Köln auf die reine Produktion von Elektroautos. Gleichzeitig wurden seit 2018 tausende Arbeitsplätze abgebaut. Die Einsparungen gehen nun weiter. Im Werk Saarlouis endet 2025 die Produktion des Modells Focus. Danach wird Ford dort keine Autos mehr fertigen.

Auch für Anfang 2025 sind weitere Ausfälle von Schichten geplant. Betriebsratschef Benjamin Gruschka hofft auf Maßnahmen, um den Absatz anzukurbeln. Allerdings erscheint es angesichts der aktuellen politischen Lage und des angespannten Bundeshaushalts fraglich, ob kurzfristig neue Subventionen beschlossen werden.

Quelle: Automobilwoche – Kurzarbeit bei Ford in Köln

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Philipp:

Ich habe auf einem der bekannten Onlineportale die günstigsten Angebote für Neufahrzeuge gefiltert/sortiert.
Das sind harte Fakten, weil Liste zahlt nur der Uninformierte.
Und da war der Ford teurer als die genannten.

Chatazo:

bitte genaue Fakten!
BMW startet mit einem Basispreises von 55.000 EUR ! für den vergleichbaren iX1 Drive 30 (64 kWh)
der Ford bietet für ca. 48.000 EUR ein sehr gut ausgestattetes Auto (77 kWh) mit viel mehr Reichweite
Die Basis:
Ab € 48.400 kostet der iX1 Drive 20 mit einer Batterie von 64 kWh,
der Ford hat in der Basis 52 kWh für 42.500 der Ford ist also um 6000 EUR billiger!

Stefan:

Die leben auch in utopischen Realitätsblasen… und die platzen gerade, wie die bei VW und Audi.

Yoyo:

-Tot
-Töter
-Ford

Tut mir wirklich leid für Fprd Deutschland, Aber schon nach der Schließung von Ford Saarlouis habe ich jede Hoffnung verloren.

Gerd:

Das ist echt krank, wie die deutschtypischen BEV-Probleme von den Herstellern und in der lokalen Medienlandschaft immer gleich mal wie selbstverständlich auf die globale Situation übertragen werden. Dabei versagt Ford gleich mehrfach im Rahmen der eigenen Verantwortung: Keine eigene Entwicklung und keine passenden BEV für Deutschland, und keine wettbewerbsfähigen BEV für den Rest der Welt.
Typische Reaktion: Für den deutschen Markt nach Förderung schreien und jegliche Verantwortung auf andere schieben. Wie in der Maikäfer-Gruppe im Kindergarten.

Rouven:

Unabhängig davon, dass der Marktanteil der reinen E-Autos in Deutschland in Prozent niedriger ist als der Anteil der AfD Wähler sagt ja schon alles.

Ford baut zudem nur am Bedarf vorbeigehende und im Design echte Müllhaufen in Köln.

Im Grunde sind das VW MEB Derivate.

Wenn Köln 2030 geschlossen ist wird man weitersehen.

Robert:

Nein keine Fragen mehr,
Ford muss einfach billiger werden dann verkauft man auch Autos sie müssen einfach einen Mehrwert gegenüber der Konkurrenz bieten und schon wird man viele verkaufen können

Dr. Kralle:

… und dann immer die Rufe nach politischen Anreizen oder / und Subventionen anstatt einfach mal gute, schöne und bezahlbare Autos zu produzieren. Aber wer einmal in einem solchen Konzern gearbeitet hat, weiß wie der Hase läuft.

Philipp:

Wenn man den Explorer aktuell 3500€ teurer anbietet als den direkt vergleichbaren ID.4 (den man für 36,8k€ bekommt), dann muss man sich nicht wundern, wenn die Fabrik nicht ausgelastet ist.
Auch wenn er in ein paar Bereichen besser ist, als der ID.4 (Ambiente), so ist das für großen Teilen immer noch ein ID.4 (Software, Assistenten, grausamen Tasten am Lenkrad) und damit ein zu hoher Aufpreis.

Auch den iX1 bekommt man schon für 500€ weniger als den Basis-Explorer und der BMW ist schon ziemlich gut in der Basis (insbesondere mit 14kWh größerer Batterie) ausgestattet.

Noch Fragen zum schleppenden Absatz der Fordmodelle?

Sir Beelzebub:

Wer hätte sowas gedacht? Zuerst schlafen, dann am Kunden vorbei entwickeln und zum Schluss Namen wie Capri und Explorer für 0815 Modelle verwenden, hat tatsächlich jemand bei Ford gedacht dass das gut geht?

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