Flynt will den Standard für E-Transporter neu definieren

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Flynt

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die Markteinführung von Flynt, die für 2025 mit ersten Protoypen geplant ist, signalisiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Mobilität. Das Unternehmen hat in Guangzhou, China unserem Portal sowie anderen Medien die neue Marke für elektrische Transporter in Europa vorgestellt. Diese sei speziell auf die Bedürfnisse europäischer Kunden zugeschnitten. Dabei bildet die Grundlage eine vollelektrische Plattform, die sowohl den CO₂-Ausstoß senken als auch die Effizienz in der Logistik verbessern soll.

In Europa werden jedes Jahr über 1,5 Millionen Transporter verkauft, von denen die meisten mit Diesel betrieben werden. Diese Fahrzeuge tragen wesentlich zu den CO₂-Emissionen bei, insbesondere durch die steigende Nachfrage im E-Commerce und bei Lieferdiensten. Flynt sieht hierin eine Möglichkeit, durch elektrische Transporter einen bedeutenden Beitrag zur Emissionsreduzierung zu leisten, wie uns vor Ort mitgeteilt wurde.

Dr. Daniel Kirchert, Gründer und Geschäftsführer von Flynt, hebt die Rolle internationaler Kooperation hervor: „Unsere vollelektrische Plattform wurde von Grund auf neu entwickelt, um den besonderen Anforderungen des europäischen Marktes gerecht zu werden. Die enge Zusammenarbeit mit potenziellen Kunden half uns dabei, diese Bedürfnisse genau zu verstehen.“

Deutsch-Chinesische Partnerschaft als Schlüssel zum Erfolg

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die Partnerschaft mit MiracoMotor Technology aus China. Dieses Unternehmen bringt umfangreiche Expertise in der Entwicklung elektrischer Antriebe ein. MiracoMotor spezialisiert sich auf die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen und nutzt seine Partnerschaft mit der GAC-Gruppe für fortschrittliche Forschung und Entwicklung in den Bereichen elektrische Plattformen, Batterietechnologien und Antriebseffizienz.

Als eine der dedizierten Flaggschiff-Initiativen der GAC-Gruppe im Bereich Nutzfahrzeuge arbeitet MiracoMotor mit Flynt seit Juli 2024 zusammen, um überzeugende Lösungen zu liefern, die speziell auf die europäischen Märkte zugeschnitten sind. Xiao Ning, CEO von MiracoMotor, betont die Bedeutung dieser Kooperation: „Kunden in Europa erwarten nicht nur moderne Technik, sondern auch einen zuverlässigen Service. Unsere Zusammenarbeit zeigt, wie die Stärken beider Regionen kombiniert werden können, um leistungsfähige Angebote zu schaffen.“

Der Vertrieb der Transporter erfolgt über ein unabhängiges Netzwerk von Flynt. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und ein zentrales Ersatzteillager in Europa soll eine schnelle Reaktionszeit sichergestellt werden. Dies gewährleiste den Kunden eine reibungslose Betreuung sowohl vor Ort als auch online.

Das erste Modell, das wir als Design-Prototyp vor Ort begutachten durften, zeigt dass Flynt den Fokus auf Effizienz, Ladevolumen und Reichweite gelegt hat. Geht es nach dem noch recht jungen Unternehmen, soll der erste Flynt-Transporter einen Energieverbrauch von etwa 20 kWh pro 100 Kilometer aufweisen. Bei einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer in der Spitzenversion. Drei Batteriepacks stehen zur Auswahl: Lithium-Eisenphosphat (LFP) für die Basis- und Mittelversionen sowie Nickel-Mangan-Kobalt (NMC) für das Spitzenmodell. Die Technologie unterstützt Schnellladen und ermöglicht bidirektionales Laden, wodurch sich die Einsatzmöglichkeiten erweitern.

Flynt | Seitenansicht Flynt Transporter

Besondere Aufmerksamkeit galt der Gestaltung des Innenraums, wie Flynt zu verstehen gab. Fahrerassistenzsysteme und ergonomische Elemente sollen für Sicherheit und Komfort sorgen. Zusätzlich erleichtern moderne Konnektivitäts- und Flottenmanagement-Tools die Effizienzsteigerung im Betrieb.

Der Marktstart ist für Westeuropa vorgesehen. Erste Prototypen werden voraussichtlich 2025 verfügbar sein, während die Auslieferung an Kunden im Jahr 2026 beginnen soll. „Unser Ziel ist es, nicht nur Fahrzeuge anzubieten, sondern ganzheitliche Lösungen für eine emissionsfreie Mobilität bereitzustellen,“ erklärt Kirchert. „Mit MiracoMotor haben wir einen Partner, der uns dabei unterstützt, diese Vision zu verwirklichen.“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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hiker:

Es gibt natürlich von Mercedes und Co Elektrische Transporter. Nur sind die a. zu teuer und b. technisch hinken sie hinterher. Es sind umgebaute Verbrenner und das ist nicht dasselbe wie es dieser Chinesische Hersteller macht. Ein Verbrenner ist von Grund auf anders aufgebaut als es ein rein elektrisches Fahrzeug ist. Beim Verbrenner hat es einen Platz für den Verbrennungsmotor, für den Kraftstofftank, für ein Abgassystem inkl. Katalysator, für die Kraftübertragung und ein Getriebe. Alles Komponenten die es im Elektroauto so nicht benötigt. Da wird viel Platz verschwendet der im Elektrischen Pendant viel effizienter genutzt werden kann. Das ist mit ein Grund warum diese Fahrzeuggattung sich schwer tut elektrifiziert zu werden.

MMM:

Ich sehe einen elektrischen Kastenwagen. Zumindest das ist nichts, was ich noch nie gesehen hätte.
Im Artikel habe ich auch nichts gefunden. Die Neu-Definition wird also noch versteckt.

Captain Ahab:

Kannst du konkretisieren, was genau bei den europäischen Herstellern fehlt. Meines Wissens gibt es alle namhaften europäischen Transporter (Stellantis, VW, Mercedes, Renault) auch als BEV; teilweise seit Jahren.

Einzig bei den Preisen für die Akkus ist Europa zwangsläufig etwas hinterher, weil es für die notwendigen Ingredienzien den Chinesen eine ‚Sondersteuer‘ bezahlt, mit der die dann ihre Produzenten subventionieren. Das wird noch ein paar Jahre dauern, bis wir uns aus dieser Abhängigkeit gelöst haben.

Daniel W.:

Auch wenn bei den Bildern vieles im Dunkeln bleibt, das Prinzip E-Transporter ist im Grund ganz einfach:

1. Ein verlängerbares Grundgestell mit Fahrwerk, E-Motor und Batterien
2. Verschiedene Aufbauten je nach Wunsch der Kunden
3. Herstellung in einem Billiglohnland

Eigentlich ganz einfach, aber die europäischen Hersteller tun sich schwer, also muss es China machen.

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