E-Nutzfahrzeuge: Volvo und Renault gründen neues Joint Venture

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Daniel Krenzer
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Der schwedische Nutzfahrzeugkonzern Volvo und die französische Renault-Gruppe haben gemeinsam ein Joint Venture für eine „völlig neue Generation von elektrischen Transportern abgeschlossen“, heißt es in Pressemitteilungen der beiden Autobauer. Das neu gegründete Unternehmen soll demnach den Namen Flexis tragen und sich vorwiegend klimafreundlicher städtischer Logistik widmen. Die elektrischen Nutzfahrzeuge sollen wohl auch mit 800-Volt-Technik ausgestattet werden, was ein besonders schnelles Laden ermöglicht.

„Nach den verbindlichen Joint-Venture-Vereinbarungen, die am 6. Oktober 2023 unterzeichnet wurden, haben die Volvo-Gruppe und die Renault-Gruppe alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen erhalten und haben nun offiziell das neue Unternehmen Flexis für die nächste Generation von vollelektrischen und softwaredefinierten Fahrzeugen gegründet“, heißt es in der Mitteilung.

Das neue Unternehmen, das seinen Sitz in Frankreich haben wird, soll laut weiteren Ausführungen den wachsenden Bedarf an dekarbonisierter und effizienter städtischer Logistik decken. Die Volvo-Gruppe und die Renault-Gruppe planen, in den nächsten drei Jahren jeweils 300 Millionen Euro zu investieren.

Nach der zunächst noch unverbindlichen Vereinbarung 2023 habe zudem die CMA CGM-Gruppe ihr Interesse an einer strategischen Investition von bis zu 120 Millionen Euro in Flexis über Pulse, ihren 1,5 Milliarden Euro schweren Investitionsfonds zur Förderung der Dekarbonisierung der logistischen Wertschöpfungskette, bestätigt. Damit stünden in den kommenden drei Jahren im besten Fall bis zu 720 Millionen Euro zur Verfügung.

Produktionsstart wohl 2026

Starten soll die Produktion der vollelektrischen Flexis-Nutzfahrzeuge wohl 2026. Die Fahrzeuge sollen auf einer neuen vollelektrischen LCV-Skateboard-Plattform basieren, die eine hohe Modularität für verschiedene Aufbautypen zu niedrigen Kosten ermögliche und hohe Sicherheitsanforderungen erfülle. Mit der Software-Defined-Vehicle-Architektur soll die neue Fahrzeuggeneration über „nie dagewesene Funktionen zur Lenkung der Lieferaktivitäten“ verfügen, hieß es vergangenen Oktober in einer Mitteilung.

Durch vernetzte Dienste im Rahmen der Software-Defined-Vehicle-Technologie will es das neue Unternehmen ermöglichen, der Kundschaft Fahrzeuge anzubieten, die über ihre gesamte Lebensdauer auf dem neuesten Stand sind. Die Transporter selbst sollen kompakt und damit maßgeschneidert für die urbane Mobilität sein. Sie sollen vielseitige Nutzungsmöglichkeiten und verschiedene Batteriekapazitäten bieten, mit einer für leichte Nutzfahrzeuge bisher noch sehr untypischen 800-Volt-Technologie.

Das neue Unternehmen soll komplett unabhängig sein und die Agilität eines Start-ups mit der starken Marktposition seiner Partner kombinieren. Die beiden Partner wollen ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung teilen sowie ihr Know-how, ihr Dienstleistungsspektrum und ihre industrielle Präsenz in das neue Unternehmen einbringen. Mit einer intelligenten Kapitalallokation durch die beteiligten Unternehmen werde das neue Unternehmen auf einem soliden und effizienten Geschäftsmodell basieren, schrieben Renault und Volvo bereits im vergangenen Herbst in ihrer Mitteilung.

Quelle: Volvo und Renault – Pressemitteilungen vom 22. März 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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