Fisker Ocean: Über 40.000 Stornierungen in letzten Wochen

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Fisker

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Inmitten finanzieller Unsicherheiten hat das kalifornische Unternehmen Fisker, bekannt für seinen SUV Fisker Ocean, einen schweren Schlag erlitten. Berichte zufolge haben Kunden in großer Zahl ihre Vorbestellungen für den Ocean storniert. Interne Daten, die an die Öffentlichkeit gelangten, offenbaren, dass über 40.000 der ursprünglich mehr als 70.000 Reservierungen zurückgezogen wurden. Dieser Rückgang ist beunruhigend, insbesondere da Fisker täglich durchschnittlich 70 bis 80 Stornierungen verzeichnet.

Die Stornierungswelle kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen ohnehin ums Überleben kämpft und dringend Einnahmen generieren muss. Kunden, die eine Reservierung für ein Auto tätigen, zahlen eine Gebühr von 250 US-Dollar (ca. 230 Euro), von der bis auf eine Bearbeitungsgebühr von 25 US-Dollar (ca. 23 Euro) alles zurückerstattet wird. Die Gesamtsumme der Rückerstattungen beläuft sich auf rund 9 Millionen US-Dollar (ca. 8,3 Mio. Euro) – eine erhebliche finanzielle Belastung für Fisker.

Seit der Einführung des SUV-Modells Ocean im Juni des Vorjahres hat Fisker mehr als 6000 Einheiten ausgeliefert. In einem kürzlichen Versuch, den Verkauf anzukurbeln, senkte das Unternehmen die Preise für den Ocean um fast 39 Prozent. Betroffen von den großzügigen Nachlässen sind Modelle des Jahrgangs 2023 auf dem US-amerikanischen Markt. Der Basispreis für die Sport-Ausstattung sinkt um 36 Prozent auf 24.999 US-Dollar (ca. 23.150 Euro). Noch stärker verringert sich der Preis für die Top-Ausführung Extreme, von 61.499 US-Dollar (ca. 56.900 Euro) auf 37.499 US-Dollar (ca. 34.700 Euro) – ein Preisnachlass von nahezu 39 Prozent. Die neuen Preise gelten seit dem 29. März und umfassen auch die neueste Software Ocean OS 2.0, die Verbesserungen verspricht.

Fisker hatte gehofft, durch Verhandlungen mit einem großen Autobauer finanzielle Unterstützung zu erhalten, doch diese Gespräche sind gescheitert. Die finanziellen Aussichten für Fisker sind allerdings trüb. Im Februar gab das Unternehmen bekannt, möglicherweise nicht das gesamte Jahr überstehen zu können. Ein Produktionsstopp von sechs Wochen wurde verkündet. Obwohl Fisker im vergangenen Jahr über 10.000 E-Autos herstellte, weit unter dem versprochenen Ziel von 42.400 Einheiten, und nur etwa 4700 auslieferte, stieg der Aktienkurs des Unternehmens minimal gegen Ende des Jahres. Dieser Anstieg verschaffte Fisker eine dringend benötigte finanzielle Atempause.

Die Herausforderungen für Fisker sind vielfältig und beinhalten neben der Notwendigkeit, die Produktion zu steigern, auch Probleme bei der Einhaltung von Nasdaq-Richtlinien und Verzögerungen bei der Auslieferung an Kunden. In dieser schwierigen Phase kämpft das Unternehmen um seine Position im hart umkämpften Markt der Elektroautos.

Quelle: BusinessInsider – Fisker Ocean reservation cancellations top 40,000 as the EV company tries to fight off bankruptcy, leaked data shows / electrek.co – More than 40K Fisker customers have canceled orders of their Oceans

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Rene:

Ich habe sogar in Wien mehrfach im Straßenverkehr gesehen

Olli65:

Dann nimm einen Renaiutl Megane E-Tech, ist vom Desing ähnlich zugebaut wie der Fisker aber kleiner. Habe den als Zweitwagen, technisch und Software sind gut und dank Android Automotive ausgereift. Nur einen „California Mode“ hat der nicht. Wie oft braucht man das?

egon_meier:

“ Also auf was warten? Das Sie pleite gehen?“
Da ist nix zu warten. Einfach gehen lassen.

totes Pferd.

egon_meier:

Toller Nachruf.
Fisker, Aiways, e-go, .. Geschichte

Dieter schel:

Keine sorge der Verein hat fertig wollte nie jemand und hat auch nie jemand gebraucht, mal wieder einer mehr in der immer länger werdenden Liste von pleite gegangenen großen Hoffnungsträgern

Mike74:

Der Fisker Ocean ist wirklich vom Design her ein tolles Auto, wir haben uns das Fahrzeug in München angesehen und waren begeistert.
Er passt als SUV mit einem wirklich tollen Design zum einen in die aktuelle Zeit, zum anderen wiederum auch nicht.
Ich könnte selbst wenn ich wollte das Fahrzeug nicht kaufen da es fast 2m breit ist und ich in meiner Garage einfach die Türen nicht weit genug öffnen kann um auszusteigen. Ich würde mir so ein Fahrzeug mit etwas moderateren Abmessungen wünschen, denn hiermit auf einem normalen Parkplatz zu parken ist kaum möglich. Es passt auch nicht ganz zu den Aussagen des Unternehmens was die Nachhaltigkeit angeht, Abmessungen, Gewicht, Verbrauch und Leistung hat nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun.
Design, California Mode usw. ist aber sehr gelungen.
Fisker müsste halt das Kapital und die Zeit haben wirklich durchzustarten um mehrere Modelle auf dem Markt zu bringen, das dauert in der Regel mindestens 2-4 Jahre.
Schade eigentlich.

Linz:

Ok, nochmal so ein Artikel das Fisker nicht weiter hilft. Fisker hat ein top Auto gebaut. Reichweite in echt 530 km.( aber niemand spricht davon)Für diesen Preis findet Ihr weit und breit nichts! Im Voraus…kauft ein Auto und nicht die Software. Die Software wird immer ein Update bekommen, das ist bei der Konkurrenz nicht anders.
Fisker macht es richtig …und nicht weil es nichts wert ist , sondern weil sie noch 3 andere Modelle in der Pipeline haben und die zu verlieren und nicht auf dem Markt bringen wäre wirklich schade. Also auf was warten? Das Sie pleite gehen?

Vision 8:

Fisker war nie an der Nasdaq gelistet, sonder n an der NYSE.

Mit dem Software Update auf 2.0 ist das Fahrzeug auf einen super Stand. Von den noch fehlenden Funktionen abgesehen. Wäre gut gewesen, mit dem SW Stand zu starten…

Gerade einen in München gesehen. Schaut live mega aus, wäre schade wenn sie es nicht schaffen würden.

Mit dem großen Akku, California Mode etc. top Specs. SW jetzt ebenso auf einem guten Stand.

Uli:

Bin neulich auf der AB an einem vorbei gekommen. Sieht in echt ähnlich gut aus wie auf den Bildern.
Schade, dass scheinbar die SW sehr fehlerbehaftet ist und bei der Auswahl an guten BEV mittlerweile die Kunden nicht bereit sind Risiken einzugehen. Ich wäre es auch nicht – wenn Fiskker pleite geht habe ich ein Auto mit Restwert null und ohne Servicepartner vor der Tür stehen.

Leser:

Ich habe schon zig Berichte über „Fisker“ auf den E-Auto-Seiten gelesen. Noch niemals habe ich einen „Fisker“ in der Realität gesehen. Was soll das eigentlich (sein)? ;)

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