FCA startet Vorserie des rein elektrischen Fiat 500 und V2G-Projekt mit 700 E-Autos

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der Autokonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hat in den vergangenen Wochen mehrere Initiativen auf den Weg gebracht, mit denen die Elektrifizierung der Modellpalette sowie die Energieversorgung in der Produktion besonders nachhaltig gestaltet werden soll. Darüber hinaus hat das Unternehmen für seine Turiner Produktionskomplex weitere Schritte im Rahmen des Investitionsplans abgeschlossen, der für Italien einen Umfang von insgesamt fünf Milliarden Euro für die Jahre 2019 bis 2021 vorsieht.

Vor kurzem erst hat FCA ein gemeinsam mit dem italienischen Energieversorgungsunternehmen Terna entwickeltes Projekt vorgestellt, mit dem das weltweit größte Netzwerk entstehen soll, in dem die Akkus von Elektroautos als Zwischenspeicher und Puffer für das gesamte Stromnetz eingesetzt werden. In einem ersten Schritt wird dieses Vehicle-to-Grid-Projekt (V2G) rund 700 vollelektrisch angetriebene Fiat 500 BEV betreffen, die bis zu 25 Megawatt ins Stromnetz einspeisen können, um Spitzenzeiten beim Energiebedarf zu überbrücken.

FCA hat darüber hinaus die Umsetzung von weiteren strategischen Projekten beschlossen: Im FCA Werk im Turiner Stadtteil Mirafiori werden Photovoltaik-Anlagen installiert. Die Solarpaneele bedecken eine Fläche von rund 120.000 Quadratmetern auf Dächern sowie weitere 30.000 Quadratmeter auf 1750 überdachten Parkplätzen. Die Gesamtleistung beträgt 15 Megawatt. Mit dieser Anlage werden mehr als 5000 Tonnen CO2 eingespart. Sie liefert nachhaltig die Energie, um Akkus der im Werk gebauten Elektroautos aufzuladen.

Partner im Projekt der auf den Gebäudedächern installierten Anlage ist Edison. Die Paneele werden auf den historischen Werkhallen 64, 71 und 72, der Fahrzeugmontage sowie des RG Center in der Nähe der Teststrecke von Mirafiori montiert. Die Photovoltaik-Technologie auf den Parkplätzen realisiert FCA in Zusammenarbeit mit ENGIE. Die Anlage wird derzeit auf den für das V2G-Projekt vorgesehenen Parkplätzen installiert. Die in beiden Anlagen erzeugte elektrische Energie steigert die Nachhaltigkeit der Produktion im FCA Werk Mirafiori. In allen Turiner Werken errichtet FCA rund 850 Ladestationen, davon 750 auf den Parkplätzen der Mitarbeiter.

„Die neuen Projekte zur Nachhaltigkeit und die bereits erreichten Meilensteine in der Produktion zeigen, wie FCA weiterhin seine Aktivitäten verstärkt, zu denen auch alle Mitarbeiter und die Exzellenzzentren einen Beitrag leisten. Mit dem Produktionsstart einer ganzen Reihe neuer Modelle und weiteren Projekten zur Elektrifizierung ist 2020 ein signifikant wichtiges Jahr für die Zukunft der gesamten Gruppe.“ — Pietro Gorlier, FCA Chief Operating Officer EMEA Region

Diese Projekte werden parallel zu Verbesserungen in anderen Kompetenzzentren der Turiner FCA Werke umgesetzt, die Produktion oder Technologie betreffen. Eines davon ist das sogenannte Zentrum für Additive Fertigung, in dem zur Unterstützung von Designprozessen und Ingenieursaktivitäten Methoden und Technologien entwickelt werden, unterschiedliche Materialien ohne Werkzeugeinsatz miteinander zu verbinden. Ein weiteres ist die Akademie des „World Class Manufacturing Development Center“, in dem jährlich rund 5000 Mitarbeiter etwa 80.000 Stunden Fortbildung zu neuen Fertigungstechniken und Prozessen erhalten.

Die neuen Nachhaltigkeitsprojekte sind Teil des Investitionsplans von FCA zu neuen Produkten, der mit großem Tempo vorangetrieben wird und den Turiner Fabrikkomplex in ein Exzellenzzentrum für Elektrifizierung auf nationaler und internationaler Ebene transformieren soll, so FCA in einer aktuellen Mitteilung.

Die Investitionen in neue Produkte der Turiner FCA Werke betreffen aktuell:

Insgesamt betragen die Investitionen, die für die Turiner Werke bereits gestartet wurden, rund zwei Milliarden Euro. Planmäßig bilden sie die Grundlage für die Rückkehr zur Vollbeschäftigung spätestens im Jahr 2022. FCA hat darüber hinaus begonnen, rund 100 Spezialisten einzustellen, die für zusätzliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Markteinführung der neuen Produkte benötigt werden.

Quelle: FCA — Pressemitteilung vom 17.02.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Michael Dierolf:

Stoppt Alexander M , er verbreitet Fake News .

Alexander Metzger:

STOPP den E Autos, ansonsten macht Ihr die Wirtschaft kaputt. Denkt auch an die Kosten und Umwrltkosten für die Akus

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