Ex-VW-Vorstand: „Die Elektromobilität ist unschlagbar und wird sich durchsetzen“

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

In seine Amtszeit fielen wegweisende Entscheidungen: Jürgen Stackmann war ab November 2015, kurz nach Beginn des Dieselskandals, für gut für Jahre Vertriebsvorstand bei der Automarke Volkswagen. In einem Interview mit Next Mobility sprach er darüber, wie sich der Hersteller in diesen fünf Jahren verändert hat und wie seiner Meinung nach die Mobilität der Zukunft aussieht.

Als die Dieselkrise aufkam, standen wir vor einer Grundsatzfrage“, sagt Stackmann über den Herbst 2015. Es sei klar gewesen, dass VW „einen starken und überzeugenden Impuls“ brauche, um das Diesel-Thema bewältigen zu können. „E-Mobilität war für uns die einzig konsequente und realisierbare Lösung“, so der ehemalige VW-Vorstand. „Seitens VW gehörte auch viel Mut dazu, stark in die E-Mobilität zu investieren“, sagt er, da damals „nur sehr wenige Hersteller konsequent auf Elektromobilität gesetzt haben und der Absatz von E-Fahrzeugen eher gering war“.

Auf historischen Daten basierende Trendanalysen haben damals „nicht wirklich weitergeholfen“, erklärt Stackmann, schließlich betrat man Neuland. Allerdings waren einige gesellschaftliche Veränderungen bereits erkennbar: „Etwa die rasant zunehmende Akzeptanz der Effekte des Klimawandels, neue Gesetzesrahmen sowie die nachgewiesene Energieeffizienz der E-Mobilität“. Die damaligen VW-Manager sollten recht bekommen: „Wir hatten einen guten Instinkt, wenn man sieht, wie es jetzt kommt“, so Stackmann rückblickend.

Ernsthafte Alternativen zum rein batteriebetriebenen Auto sieht der ehemalige VW-Vertriebsvorstand nicht mehr: „Es braucht nur ganz simple Mathematik, um zu sehen, wohin die Reise geht“. Der große Knackpunkt sei die eingeschränkte Verfügbarkeit von Ökostrom, die „auch in den kommenden zehn Jahren ein Engpassfaktor“ bleiben werde. „Deshalb muss dieser Strom möglichst effizient genutzt werden. Und dabei ist die Elektromobilität unschlagbar und wird sich durchsetzen“, sagt Stackmann. Er ist sich sicher, dass Pkw „zumindest in den großen drei Regionen China, USA und Europa“ künftig elektrisch betrieben werden. „Das Thema ist durch, der Drops gelutscht“, zeigt er sich überzeugt.

Wasserstoff sehe er zwar schon auch als eine mögliche Alternative zum rein batterieelektrischen Antrieb, allerdings nur „mittelfristig in einigen Regionen eher im Lkw-Bereich“ sowie „besonders in der Industrieversorgung zum Beispiel im Stahlbereich“. Auch E-Fuels seien zwar generell spannend, „aber es gibt dafür einfach nicht genügend regenerativen Strom. Deswegen ist das BEV in den nächsten Jahren gesetzt“.

„Tesla war nach Dieselgate eine Quelle der Inspiration und ein Antrieb“

Bei Volkswagens Antriebswende habe der Elektroauto-Primus Tesla aus den USA eine große Rolle gespielt, erklärt Stackmann: „Für uns bei Volkswagen war Tesla nach Dieselgate eine Quelle der Inspiration und ein Antrieb“. Zu lange sei Tesla „ignoriert und belächelt worden. Da war auch bei uns in Deutschland sicherlich eine gewisse Arroganz im Spiel“, räumt der ehemalige VW-Vorstand an. Dabei konnten die Kalifornier „Vieles schon sehr gut, was bei uns noch gedanklich und in der Umsetzung in den Kinderschuhen steckte“.

Der große Vorteil von Tesla sei, konsequent anders zu arbeiten und zu konzipieren als die etablierten Autohersteller: „Sie konzentrieren sich ausschließlich auf die Perfektionierung des E-Antriebs und der Batteriezelle und beherrschten dabei schon früh einen großen Teil der Wertschöpfung“. Tesla habe zudem, was laut Stackmann „brillant“ war, das Auto „von Anfang an als Software-Produkt gesehen und entwickelt“. Und das habe „viel mehr auf den Kopf gestellt, als einige gedacht haben.“ In seinen fünf Jahren bei VW war Tesla deshalb „für uns der Maßstab“. Angst habe VW vor Tesla zwar nicht gehabt, aber Respekt, so Stackmann.

Tesla hatte „einen Vorsprung von einigen Jahren, den es aufzuholen galt“, so der ehemalige VW-Vorstand. Von der Technik bis zum Vertrieb habe Volkswagen deshalb neue Strukturen geschaffen. Bis man komplett zu Tesla aufschließt, werde es aber noch einige Zeit dauern.

Vor kurzen hat Volkswagen den Autovermieter Europcar wieder übernommen, eine „sehr gute und strategische Investition in eine zentrale Plattform für unterschiedlichste Mobilitätsdienste“, wie Stackmann findet. Das Potenzial sei „riesig“, aber es werde „sicherlich Zeit brauchen, diese Plattform aufzubauen und zu integrieren“. Stackmann sieht hier „eine bedeutende Rolle auch für den Handel als Stützpunkt und Angebots-Knoten für Mobilitätsdienste“. Wäre er noch bei VW, würde er „den Handel definitiv integrieren“.

Quelle: Next Mobility – Ex-Vorstand Stackmann: „In meinen fünf Jahren bei VW war Tesla der Maßstab“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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bergfex:

@Helmut Meixner: An meiner Baustelle funktioniert kein einziger Kran mit Diesel. Alle diese Baumaschinen werden elektrisch betrieben. Herr Meixner: Sie sind hier in einem Elektroautoforum! Akzeptieren Sie das doch endlich!

bergfex:

@Hannes Bader: Was für komische Berechnungen sind denn das? Ganz einfach: Ich lade meinen Tesla von März bis Ende September ausschließlich aus der PV-Anlage und versorge meinen Haushalt mit PV-Strom. Autarkiegrad in dieser Zeit (einschl. E-Auto) nahezu 100%. Klar, dass ich wenig Strom einspeise, aber das ist mir bei 10 Cent Einspeisvergütung wurscht. Mein Tesla braucht übrigens keine 20 kWh auf 100 km. Im Sommer bin ich bei vernünftiger Fahrweise bei ca. 13 kWh und im Winter auch noch unter 20. Woher kommen denn diese hohen Verbrauchswerte, die immer genannt werden? Das messen doch nur irgendwelche (ADAC-) Tester, die den Fuß nicht vom Strom- und vom Bremspedal bringen.

Helmuth Meixner:

Tricks und Zahlen?
Schauen Sie eigentlich aus dem Fenster und sehen die Wirklichkeit NICHT? Welche maschinen dort draußen leifern die Energei, die man zueiner angenblichen Wende unabdingbar braucht? Haben Sie Akku-Coargo-Schiffe? NEIN! Kein einziges Schiff, welches in der Lage ist Oceane mit > 10.000 Containern zu überqueren. Hier haben Sie einder der passenden Apps dazu: https://www.marinetraffic.com/de/ais/home/centerx:-157.1/centery:37.4/zoom:2 .
Wo sind die unzähligen Trucks OHNE Diesel? Wo sind die paar H2-Trucks und Trucks mit Akkus? Kaum vorhanden. Wo sind die AKKU-Bagger und Baumaschinen? Was man braucht Dieselbagger, um Kabel zu vergraben, um Rohstoffe auch für BEV zu 2exhumieren“? Gibt ’s doch nicht oder doch? Erklären Sie einem Kleinkind, wie es BEV und Akkus machen kann, OHNE Diesel. Bis heute haben Leute wie Sie KEINE Lösung! GAR KEINE! Warum nicht? Zu viel Auto gespielt?

Helmuth Meixner:

Sehen oder sahen Sie nicht wohin diese „Reise“ gehen MUSSTE. Marken Sie endlich dass OHNE Erdöl gar nix geht. Warum nicht? Weil man mit Wunschträumen rein gar nix ändern kann. Haben Sie schon bemerkt, was mit den Strompreisen los ist? Haben Sie bemerkt, dass TROTZ E.Mobilität die CO2-Bilanz NICHT zurücl geht. Haben Sie schon bemerkt wer den ganzen Warenkrmeple weltweit herum fährt und der Krempel wird immer mehr und mehr. Haben Sie schon bemerkt wie sparsammer und kleiner unsere Autos werden? ICH NICHT! Im Gegenteil. Sparen durch immer mehr! Tolle Idee! Zum Ökostrom gab es schon sehr lange eine merkwürdige „Bilanz“. ABSCHALTUNG, weil Stromspeicher fehlen. Wie oft habe ich Daten und Quellen dazu genannt? Enorme Stromanteile ungenutzt weg geschmissen und wieder soll man das nicht bemerkt haben? Nochmals und nicht mehr neu: Blättern Sie nur mal zum Zeitzeiger 26:10 und schaunen diesen Teil von https://youtu.be/9ZuRamCqj1I an. Merken Sie was?

Helmuth Meixner:

Egal was Sie wünschen, wovon Sie träumen, die Realität zeugt was Sache ist. Nur ist heute noch Realität gefragt? Wohl eher nicht! WANN fangen Sie nun damait an, sich vom Erdöl verabschieden zu können. Meine Lösung habe ich genau so oft wiederholt, wie ich die volle Abhängigkeit vom Erdöl und der Kohle kritisiert hatte.IRGENDWANN werden wir wegkommen müssen? Toll! Wann ist den dieses irgendwann und wo merkt man etwas davon? Die Transportkaoazitäten nehmen unaufhörlich zu, nicht zuletzt auch wegen dem Zuwachs der so genannten E-Mobilität. Falls es Ihnen schon aufgefallen ist, ALLES was auch dort „zuwächst“ basiert auf Erdöl, auch wenn es nicht ins Weltbild passt. Einen Ersatz würde u.a. Wasserstoff bilden können, aber das will man auch nicht. Haben Sie schon bemerkt, das auch BEVs Stahl brauchen. Nein? Warum nicht? Ach ja, was sagen Sie dazu? https://www.hydrogenfuelnews.com/fuel-cell-vehicles-jpmorgan/8548139/?mc_cid=70f58c8058&mc_eid=ed82e1f70e Vlt. zeigen Ihnen die Chinesen wo es langgehem kann? Was Autogrößen und Gewichte angeht, so habe ich seit 1997 japanische KEICARS gefahren. Abermillionen von Kilomter. Das müssen Sie erst einmal einholen. Flugreisen Null, warum auch? Lebensmittel aus eigener Erzeugung 25 Jahre lang! Motto: “ Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Würde der Städter wissen was er isst, würde er SOFORT Bauer werden!“, falls Sie versthen was das bedeutet. Gebaäudeenergieversorgung. Niedrigenergeihaus. KEINE PV-Anlage. Mit Absicht auch noch… Ab wann haben Sie IHRE NOTBREMSE gezogen? Ich wette, ich war um Dekaden früher dran…

Farnsworth:

Wir haben heute nunmal keine 100% erneuerbare Energien. Das ist Wunschdenken. Wir brauchen eine Regierung die das mal schneller anschiebt. Solange der Zubau an EE größer ist, als der Bedarf der neuen E-Fahrzeuge sehe ich da überhaupt kein Problem. Anzunehmen, dass es von 46% EE bis 100% EE nochmal 25 Jahre dauert ist wohl angesichts des Handlungsdrucks durch die Klimakatastrophe nicht anzunehmen. In 25 Jahren sind wir bei 100% trotz weiterer Verbraucher

Mein vorheriges Auto hat 5,3l Benzin/100km verbraucht. Bei 14.000km im Jahr also 2,1t CO2 (wenn man auch noch die Vorletzte betrachtet). Mein aktuelles Auto braucht mit Verlusten ca. 14,5kWh/100km. Beim aktuellen Strommix mit 400g/kWh also 0,8t CO2/Jahr. Wenn demnächst noch meine PV-Anlage am Start ist und ich ca. 70% des Bedarfs durch eigenen Strom beziehe und die PV-Anlage mit 50g/kWh ansetze komme ich auf 0,26t/Jahr und bin damit bei einem Achtel des vorherigen Ausstoßes, bei einem deutlich gestiegenem Komfort. Ich weiß nicht, wo immer die Mär vom Komfortverlust herkommt. Das ist selbst im Urlaub kein Problem gewesen. Ich war fern ab eigener Ladeinfrastruktur und hatte immer ein volles Auto, wenn ich es brauchte. Ich bin neulich mal wieder Motorrad gefahren und fand es völlig befremdlich an eine Tankstelle fahren zu müssen. Von dem Gestank ganz abgesehen.

Bzgl. Spritmonitor rechne ich immer mit 16,8, weil ich auf PKWs filtere. Wenn da 3 Fahrräder dabei sind macht das den Braten nicht fett. Mein Twizy hat 11kW und ersetzt einen Verbrenner vollständig. Mit Deinem Filter hat Du solche Fahrzeuge unsinnigerweise ausgeschlossen. Der ersetzt nämlich auch einen Verbrenner mit 6l/100km. Obwohl sich am Endergebnis nicht viel ändert.

Die Annahme mit den Zweitwagen ist übrigens hinfällig. Die Erfahrung sämtlicher Leute, die ich mir E-Auto als Zweitwagen kenne ist, dass sie ihren Verbrenner nach Erwerb des E-Autos nur noch im Ausnahmefall benutzen. Selbst wenn deutlich mehr kleinere Autos als Zweitwagen gekauft werden, werden diese zum Hauptauto mutieren. Niemand hat Bock in einen Verbrenner zu steigen, wenn er auch E-Auto fahren kann.

Sieh es ein. Der Drops ist gelutscht. In 10 Jahren wird keiner mehr neue Verbrenner mehr vorstellen.

Farnsworth

Hannes Bader:

Also ich kann Ihnen die Seite smard de empfehlen, da finden sich alle Stromdaten für wirklich Interessierte. Das ist der Blick in die Realität. Voriges Jahr habe ich da häufig Großhandelspreise von 35,-€ für die MWh gesehen, dieses Jahr kann ich mich nicht erinnern irgendetwas unter 60,-€ gesehen zu haben. Heute 27.08.21 12:30 108,97€/MWh. Wichtiger als die Preise sind allerdings die Anteile an den hellen Farben grün, blau, gelb. Wenn die über die rote Linie gehen, dann ist Grund zum Feiern, das ist leider sehr selten der Fall.

Was mit Wind ist, weiß ich. Er bringt sehr viel grünen Strom auf einmal, dann wieder wenig oder nichts, muss also zwischengespeichert oder breit verteilt werden. Die Genehmigungsverfahren dauern ewig, weil immer jemand dagegen ist. Sehr selten übrigens ein örtlicher Politiker. Planungszeiträume von 3-10 Jahren sind aktueller Stand.

Soviel ich weiß tut sich in Sachen Gezeitenkraftwerken nicht viel. Auch auf dem Gebiet von Wellenkraftwerken ist wenig zu hören. Bei Geothermischen Kraftwerken liegt glaube ich Island vorn, ansonsten ist da hierzulande mehr im Bereich von Wärmepumpen machbar.
Übrigens kann man sich die Stromdaten als csv-Datei herunterladen und mit einer Viertelstundengenauigkeit ansehen, was sowohl nachts als auch tagsüber an grünem Strom eingespeist wird und auch sehen, dass es nachts nie reicht. Das früheste war 8:30, das späteste 16:45. Excel ist dazu hilfreich, eigene Intelligenz reicht, künstliche ist nicht erforderlich. Wundern würde es mich nicht, wenn irgendjemand die Funktion eines WC-Spülkastens demnächst mit künstlicher Intelligenz bewirbt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn es bald bezahlbare stationäre Stromspeicher zu kaufen gibt. Das würde alles ändern, das würde auch dem batterieelektrischem Fahrzeug helfen. Ich frage mich die ganze Zeit schon, weshalb so häufig über die 100$-Grenze auf Akkuebene gesprochen wird, die meisten Akkus aber eher bei 600€/kWh liegen. Was ist da eigentlich los?
Mir mangelnde Phantasie vorzuhalten, verstehe ich nicht. Ich habe weiter unten ausgemalt, wie ich mir vorstellen kann, dass die E-Autos einen Beitrag zur Energiewende leisten können.

Hiker:

Wer sagt denn, dass e-Autos nur Nachts geladen werden? Und was ist mit Wind, Gezeiten, Geothermischen Kraftwerken? Laufen die auch nur Tagsüber? Was ist mit stationären Stromspeichern wie zb. dem Natrium Ionen Akku? Hier rechnet man mit Kosten von > 30€/kWh Speicherkapazität. Würde heissen mein Stromspeicher mit 100kWh Speicherkapazität würde mich noch um die 4000€ kosten inkl. Installation. Hier muss man fördern und nicht bei PHEV und Dieselkraftstoffen wie es gegenwärtig üblich ist. Dann braucht man auch keinen grossartigen Ausbau von Stromnetzen und Speicherkapazitäten. Und gehen Sie doch bitte nicht andauernd von Zahlen aus der Vergangenheit oder Gegenwart aus. Die Disruption geht unglaublich schnell voran. Der Mensch hat generell Mühe sich nicht lineare Veränderungen vorzustellen. Dazu ist sein Gehirn nicht konditioniert. Aber genau in so einer Zeit leben wir heute. Da haben Menschen wie Sie offensichtlich nicht genügend Fantasie sich das vorzustellen was in zwei, drei Jahren sich verändern kann und auch wird. Das fossile Zeitalter ist gerade dabei abgelöst zu werden. In 10 Jahren werden wir in einer ganz anderen Welt leben. Einer Welt die die Baders dieser Zeit sich einfach nicht vorzustellen vermögen. Sehen Sie sich den AI Event von Tesla ganz genau an. Hören Sie hin und versuchen Sie zu verstehen was da genau gerade vor sich geht. Aber bitte offen und nicht wieder mit dem Hintergedanken das seien wieder nur alles Hirngespinste. Hier wird die Zukunft skizziert. Nicht in zehn, zwanzig Jahren sondern genau hier und heute.

Hannes Bader:

Meine Antwort ist ganz einfach. Die Erzeugung von Erneuerbarer Energie so sehr fördern, wie man eben kann einschließlich des Ausbaus der Stromtrassen und der Speicher. Die Verstärkung der Netze ist ganz wichtig, um den Bedarf an Speichern zu begrenzen. Der günstigste Strom ist immer der, der nicht erst zwischengespeichert wird. Speicher sind trotzdem unumgänglich und gehören ins Netz, entweder fest installiert oder wenn sie schon im Auto sind mit dem Netz verbunden, sobald das Fahrzeug steht. Der Zustand, dass E-Autos nachts geladen werden, ist unsinnig in Hinsicht auf die CO2-Vermeidung. Die momentane E-Auto-Förderung hat nichts mit CO2-Vermeidung am Hut. Wenn die erzeugte Menge des grünen Stroms die Marke von 80% übersteigt, dann stellt sich eine zeitliche Verfügbarkeit von 25% ein zu der sich nur grüner Strom im Netz befindet, wenn ich die Stromdaten von Österreich im vergangenen Jahr als Blaupause nehme. Wenn dann E-Autos somit mit 75% konventionellem Strommix und 25% Grünstrom geladen werden, sind sie auch wenn man den erhöhten Aufwand bei der Fertigung berücksichtigt gleichauf mit effizienten Verbrennern worunter ich Erdgasautos, Mildhybride und auch Diesel zähle. Wenn man mit 1kWh grünem Strom 5km a 130g/km eliminiert sind das 650g. Wenn man mit 1kWh grünem Strom 1000g CO2 bei Braunkohle- oder 800g bei Steinkohlestrom vermeidet, ist dass viel günstiger zumal man dazu erst einmal kein aufwendiges Elektroauto braucht. Mir ist es egal, ob wir in Zukunft E-Autos, Brennstoffzellenautos oder die heutigen mit synthetischen Treibstoffen fahren. Wichtig ist, dass es CO2-neutral ist. Entscheidend ist wie bei allen Dingen die Wirtschaftlichkeit und nicht der Wirkungsgrad. Sonst hätte es auch keine Dampfloks gegeben. Manche Technologien funktionieren und werden trotzdem nicht weiterverfolgt. Zeppeline wurden von 1900-1940 gebaut, danach gabs nochmal Cargolifter für einige Jahre, jetzt gibt es nur noch Einzelstücke.

Hiker:

Seht ihr Meixner und Bader eigentlich die Realität nicht? Ihr versucht hier mit allerlei Tricks und Zahlen die Elektromobilität für jeden Murks der heute in der Energiepolitik verbrochen wird verantwortlich zu machen. Wir können nicht zuwarten bis die Politiker und ihre aus der Erdöl und Autoindustrie stammenden Lobbyisten zur Überzeugung gelangen endlich aus dem Fossilen Zeitalter umzusteigen. Weil da können Sie lange warten. Es muss jetzt endlich der Finger aus dem Hintern gezogen werden und auf allen Ebenen vorwärts gemacht werden. Elektromobilität ist nicht der einzige Problemkreis, soviel ist klar. Aber alles hängt zusammen und man kann nicht auf das eine verzichten um zuzuwarten das etwas anderes eventuell vielleicht kommen könnte/würde. Diese bornierte Haltung können wir uns einfach nicht mehr leisten! Egal mit wie vielen Haarspaltereien Sie hier zu beweisen versuchen das Elektromobilität des Teufels, falsch und nicht machbar sei. Wir haben nicht die Zeit weiterhin solche Spielchen zu spielen.

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