Wie Europas Fahrzeugflotte 2040 aussehen könnte

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Im Jahr 2040 werden voraussichtlich alle neu zugelassenen Autos und Lastwagen in der EU batterieelektrisch oder mit Wasserstoff und Brennstoffzelle angetrieben. Allerdings gilt Bestandsschutz für Verbrenner, die vor dem Stichtag Anfang 2035 zugelassen wurden. Daher dürften fünf Jahre nach dem Verbrenner-Ende noch 70 Prozent der Pkw und 65 Prozent der Lastwagen mit Benzin oder Diesel unterwegs sein, so die aktuelle Studie „European Fleet Electrification“ des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI und der Unternehmensberatung Strategy&.

Da die meisten Pkw-Hersteller ihr Verbrenner-Ende schon vor das von der EU festgelegte Datum 2035 gelegt haben, sollen die Pkw-Neuzulassungen der Studie zufolge 2030 bereits zu gut 70 Prozent aus Elektroautos bestehen. Es wird also keinen harten Cut geben Anfang 2035, der Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie ist eher als ein langsames Ausschleichen zu sehen. Bei Lkw komme die komplette Elektrifizierung mit etwas Verzögerung, so die Autoren: Hier ist ab 2040 mit einer emissionsfreien Neufahrzeugflotte zu rechnen.

Der Fokus auf Elektroantriebe bringt demnach einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß mit sich: Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die elektrifizierten Neuwagen mehr Kilometer zurücklegen als die noch zugelassenen Verbrenner. Die CO2-Emissionen des europäischen Verkehrssektors sollen sich demnach bis 2040 halbieren (47 Prozent bei Pkw, 51 Prozent bei Lkw) im Vergleich zum Jahr 2020, auf gut 400 Millionen Tonnen CO2.

Um vier Billiarden Euro geringere Kosten bis 2040

Elektroautos und Elektro-Lkw führen der Studie zufolge auch zu deutlich geringeren Gesamtbetriebskosten (TCO, Total Cost of Ownership) der europäischen Fahrzeugflotte. Die Autoren beziffern das TCO-Einsparpotenzial auf insgesamt 330 Milliarden Euro im Jahr 2035 und 590 Milliarden Euro im Jahr 2040. Kumuliert sollen die Einsparungen bis 2035 gut 1,5 Billionen Euro und bis 2040 gut 4 Billionen Euro ausmachen, der Großteil davon im Pkw-Bereich (92 Prozent).

Steigen wird demnach auch der Stromverbrauch elektrischer Autos und Lastwagen: von heute 16 Terawattstunden (TWH) auf 260 TWh in 2035 und 355 Terawattstunden im Jahr 2040. Das entspreche einem Mehrbedarf von 13 Prozent der aktuell in der EU erzeugten Strommenge.

Quelle: Fraunhofer ISI / Strategy& – European Fleet Electrification (PDF)

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Michael Neißendorfer:

Danke für den Hinweis und fürs Nachrechnen. Billiarden ist natürlich um ein paar Nullen zu hoch gegriffen, es muss Billionen heißen. Ist korrigiert. Schöne Grüße, Michael

Talis:

Das dürften eher Billionen statt Billiarden sein, oder? ;-)

Roberto:

[Gelöscht. Kritik gerne, aber bitte mit Fakten anstatt populistischen Stammtischmeinungen ohne Substanz und haltlosen Unterstellungen / Die Redaktion]

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