Elektroauto-Batterien: Toyota soll Tesla-Zellformat von Panasonic verwenden

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Michael Neißendorfer
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Der japanische Autohersteller Toyota soll damit begonnen haben, in einigen seiner in China verkauften Plug-in-Hybride denselben Batterietyp zu verwenden, den der Batteriehersteller Panasonic für den Elektroauto-Pionier Tesla entwickelt hat, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Insidern zufolge, die nicht namentlich genannt werden möchten, sollen die zylinderförmigen Batteriezellen von Panasonic in den neuen Plug-in-Hybrid-Limousinen Corolla und Levin zum Einsatz kommen, die in diesem Jahr in China eingeführt wurden.

Die Batterien haben die gleiche Größe wie jene, die Panasonic für Tesla herstellt, aber die Zusammensetzung sei anders, heißt es. Japans größter Autohersteller habe die Batterien über einen Zeitraum von mehreren Jahren gemeinsam mit Panasonic entwickelt, so die Insider, um das Angebot an Elektroautos zu auszuweiten. Nicht bekannt ist, ob es sich um 18650-Zellen handelt, welche in der Limousine Model S und dem SUV Model X eingesetzt werden, oder das neue 21700-Zellformat, welches im Mittelklasse-Stromer Model 3 verbaut wird.

Der Schritt spiegelt die Bemühungen von Toyota um eine stabile Versorgung mit hochwertigen Batterien im Zuge der Antriebswende auf elektrisch betriebene Autos wider. Eine Sprecherin von Panasonic sagte, das Unternehmen sei nicht in der Lage, als Zulieferer Stellung zu nehmen. Auch Toyota lehnte weitere Aussagen zu dieser Angelegenheit ab, so Reuters.

Toyota bevorzugte bislang quadratische oder prismatische Batteriezellen für seine Fahrzeuge und verwendet für seine Hybridautos einige von Panasonic hergestellte Batterien. Die beiden Unternehmen gaben erst im Januar ein Joint Venture zum Bau von Elektroautobatterien bekannt, in dem die Stärken eines der weltweit größten Automobilherstellers und eines der größten Batterieherstellers in Forschung und Entwicklung gebündelt wurden.

Toyota hat auch eine Partnerschaft mit Chinas Contemporary Amperex Technology Co Ltd (CATL) und dem chinesischen Elektroauto-Hersteller BYD für die Batteriebeschaffung geschlossen. Der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei zufolge soll Toyota etwa 50.000 Pakete der zylindrischen Batterien bestellt haben, wodurch das Panasonic-Batteriewerk in Osaka seine volle Kapazität erreicht habe. Für wie viele Fahrzeuge diese 50.000 Pakete reichen, ist aus den Medienberichten leider nicht klar ersichtlich.

Panasonic war lange Zeit exklusiver Zulieferer von Batteriezellen für Tesla, aber der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller befindet sich Reuters zufolge momentan in fortgeschrittenen Gesprächen mit LG Chem in Südkorea, um sich weitere Quellen der Schlüsselkomponente zu eröffnen.

Quellen: Reuters – Toyota using Tesla-style Panasonic batteries for China hybrids // Nikkei Asian Review – Toyota taps same batteries as Tesla for China plug-in hybrids

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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