Dieser 100-Tonner fährt rein elektrisch

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Xerotech

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Die Elektrifizierung von Fahrzeugen gewinnt stetig an Dynamik, da der Elektroantrieb kostengünstiger, effizienter und umweltfreundlicher ist als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Auch in der Bergbauindustrie mit ihren riesigen und schweren Fahrzeugen werden Elektro-Schwerstfahrzeuge immer beliebter.

Das Unternehmen Electric Power Conversion Australia (EPCA) mit Sitz in Perth hat nun einen 100 Tonnen schweren Bergbau-Muldenkipper, einen CAT 777, von seinem Diesel-Aggregat befreit, mit einem Batteriesystem von Xerotech elektrifiziert und den Elektro-Lkw „Green Machine“ genannt.

EPCA stand der Mitteilung zur Umrüstung zufolge vor der Herausforderung, ein hohes Leistungsniveau innerhalb der räumlichen Einschränkungen des bestehenden Lkw-Designs zu liefern. Knapper Raum ist ein Schlüsselfaktor für die Integration von Batteriesystemen und von batterieelektrischen Anwendungen. Die Lösung bestand darin, sechs Batteriepakete mit jeweils 290 kWh zu verbauen, die insgesamt auf 1740 kWh Kapazität kommen.

Der Wechsel vom Diesel zum batterieelektrischen Antrieb erhöhte die Leistung des Muldenkippers von 1000 Diesel-PS auf 1120 Elektro-PS und verbesserte das Drehmoment von 4700 Nm auf 5200 Nm, so Xerotech. Diese Leistungssteigerung, zusammen mit einem Effizienzsprung von 35 auf 95 Prozent, unterstreicht die Vorteile des Batteriesystems selbst in einer Schwerstanwendung wie im Bergbau.

CAT-777-Elektro-Muldenkipper-Leistung
Xerotech

Die „Green Machine“ bietet ihren Fahrern zahlreiche Vorteile, darunter reduzierte Geräusche und Vibrationen, verbesserten Komfort und Sicherheit. Mit einer Vollladung könne der E-Lkw acht Stunden lang betrieben werden und benötige dank „intelligenter Ladetechnologie„, die Xerotech leider nicht näher erklärt, nur 50 Minuten zum Aufladen.

EPCA plant, jährlich 50 bis 70 dieses und ähnlicher batterieelektrischer Bergbau-Lkw zu produzieren. Mit 5500 Bergbau-Lkw allein in Australien und 55.000 weltweit wäre der Markt dafür gar nicht mal so klein. Angesichts eines Verbrauchs von mehreren Hundert Litern Diesel auf 100 Kilometer wäre auch der Umweltnutzen enorm.

Quelle: Xerotech – Pressemitteilung vom 01.08.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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M3:

ein komische Frage mit wahrscheinlich negativer Absicht…
Antwort: Wenn die PV-Anlage und das Windrad fertig sind genau NULL Liter.
Dann wird der nach D verschifft, da denkt man noch anders.

Michael Neißendorfer:

Hallo Roland,

danke für Deinen Kommentar, über den Lynx hatten wir auch berichtet.

https://wp.elektroauto-news.net/news/groesster-elektrolaster-der-welt-nimmt-arbeit-auf
https://wp.elektroauto-news.net/news/weltweit-groesstes-e-fahrzeug-rekuperation

Das mit der Plus-Energie scheint einigen Berichten zufolge wie zum Start angenommen tatsächlich zu klappen, zumindest im Sommer. Im Winter nicht, wegen erhöhtem Verbrauch durch Schneeketten.

Schöne Grüße

Michael

Pedro G.:

Wieviel Diesel / Gas braucht der Generator für eine Aufladung ?

roland:

In der Schweiz gibt es schon einige Jahre so ein Dumper in einem Steinbruch. Da oben am Berg geladen wird, und die Steine den Hügel runter gefahren werden, hat er immer eher zu viel Strom für die Batterein.
https://www.tir-transnews.ch/lkw/von-schweizern-gemacht-der-groesste-e-truck-der-welt/

Der Australier ist nun noch ein Stück grösser.

DarkestMage:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Daniel W.:

—–
… einen 100 Tonnen schweren Bergbau-Muldenkipper, …

… sechs Batteriepakete mit jeweils 290 kWh zu verbauen, die insgesamt auf 1740 kWh Kapazität kommen.

Mit einer Vollladung könne der E-Lkw acht Stunden lang betrieben werden und benötige dank “intelligenter Ladetechnologie“, die Xerotech leider nicht näher erklärt, nur 50 Minuten zum Aufladen.
—–

Wenn selbst Riesen-Bergbau-Muldenkipper batterie-elektrisch 8 Stunden lang fahren können, wer braucht dann noch FCEV?

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